Pridoroschnoje (Kaliningrad, Tschernjachowsk)

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Siedlung
Pridoroschnoje
Seßlacken

Придорожное
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Tschernjachowsk
Gegründet 1492
Frühere Namen Saszlauken (1492),
Groß Seßlacken (mach 1736),
Seslacken (um 1785),
Seßlacken (bis 1946)
Bevölkerung 103 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40141
Postleitzahl 238173
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 239 000 072
Geographische Lage
Koordinaten 54° 46′ N, 21° 58′ OKoordinaten: 54° 46′ 12″ N, 21° 58′ 12″ O
Pridoroschnoje (Kaliningrad, Tschernjachowsk) (Europäisches Russland)
Pridoroschnoje (Kaliningrad, Tschernjachowsk) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Pridoroschnoje (Kaliningrad, Tschernjachowsk) (Oblast Kaliningrad)
Pridoroschnoje (Kaliningrad, Tschernjachowsk) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Pridoroschnoje (russisch Придорожное, deutsch Seßlacken, litauisch Žaslys) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Tschernjachowsk im Rajon Tschernjachowsk.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pridoroschnoje liegt 18 Kilometer nordöstlich der Stadt Tschernjachowsk (Insterburg) an der Kommunalstraße 27K-175 von Tschernjachowsk nach Uljanowo (Kraupischken/Breitenstein). Die nächste Bahnstation war Kaluschskoje (Grünheide) an der Bahnstrecke Tschernjachowsk–Sowetsk (Insterburg–Tilsit) bis zu deren Einstellung im Jahr 2009.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das seinerzeit Saszlauken genannte Dorf wurde im Jahre 1492 gegründet[2]. Am 11. März 1874 wurden das Dorf und das Gut Seßlacken in den neu errichteten Amtsbezirk gleichen Namens eingegliedert,[3] der bis 1945 zum Kreis Insterburg im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte.

Im Jahre 1910 lebten im Dorf 239 und im Gutsbezirk 149 Menschen[4]. In die Landgemeinde Seßlacken war der Ortsteil Burchardsbrück eingemeindet, am 30. September 1928 kamen der Gutsbezirk Seßlacken sowie der Nachbarort Pesseln (1938–1946: Schulzenhöh) dazu. Die Einwohnerzahl betrug im Jahre 1933 insgesamt 359 und belief sich im Jahre 1939 auf 374.

In Kriegsfolge kam Seßlacken 1945 mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. 1947 erhielt der Ort die russische Bezeichnung „Pridoroschnoje“ und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Kaluschski selski Sowet im Rajon Tschernjachowsk zugeordnet.[5] Von 2008 bis 2015 gehörte Pridoroschnoje zur Landgemeinde Kaluschskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Tschernjachowsk.

Amtsbezirk Seßlacken (1874–1945)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum Amtsbezirk Seßlacken gehörten bei seiner Errichtung sechs Landgemeinden (LG) und zwei Gutsbezirke (GB):[3]

Name Namensänderung
(1938–1946)
Russischer Name Bemerkungen
Burchardsbrück (GB) vor 1908 in die LG Seßlacken eingegliedert
Gaidszen/Gaidschen (LG) Wiesenblick Tschernyschewskoje
Kneiffen (LG)
Perkunischken (LG) Perkunsfelde Drosdowka vor 1908 in die LG Grünheide eingegliedert
Seßlacken (GB) 1928 in die LG Seßlacken eingegliedert
Seßlacken (LG) Pridoroschnoje
Skerdienen (LG) Scherden
Stanken (LG) Rumjanzewo

Aufgrund der Umstrukturierungen gehörten am 1. Januar 1945 nur noch die fünf Gemeinden Kneiffen, Scherden, Seßlacken, Stanken und Wiesenblick zum Amtsbezirk Seßlacken.

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die vor 1945 überwiegend evangelische Bevölkerung Seßlackens war in das Kirchspiel der Grünheide (heute russisch: Kaluschskoje) eingepfarrt. Dieses gehörte zum Kirchenkreis Insterburg in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Pridoroschnoje im Einzugsbereich der in den 1990er Jahren neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde in Schtschegly (Saugwethen, 1938–1946 Saugehnen), die in die Kirchenregion Tschernjachowsk (Insterburg) in der Propstei Kaliningrad[6] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland eingebunden ist.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. D. Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Seßlacken
  3. a b Rolf Jehke, Amtsbezirk Seßlacken
  4. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Insterburg
  5. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  6. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info