Protriptylin

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Strukturformel
Strukturformel von Protriptylin
Allgemeines
Freiname Protriptylin
Andere Namen

3-(5H-Dibenzo[a,d][7]annulen-5-yl)-N-methylpropan-1-amin

Summenformel C19H21N
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
EG-Nummer 207-119-9
ECHA-InfoCard 100.006.474
PubChem 4976
ChemSpider 4805
DrugBank DB00344
Wikidata Q408432
Arzneistoffangaben
ATC-Code

N06AA11

Wirkstoffklasse

Antidepressivum

Eigenschaften
Molare Masse 263,37 g·mol−1
  • 299,85 g·mol−1 (Hydrochlorid)
Schmelzpunkt

168 °C (Hydrochlorid)[1]

pKS-Wert

8,2[1]

Sicherheitshinweise
Bitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht für Arzneimittel, Medizinprodukte, Kosmetika, Lebensmittel und Futtermittel beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[2]

Hydrochlorid

Gefahr

H- und P-Sätze H: 301​‐​312​‐​315​‐​319​‐​332​‐​335
P: 261​‐​280​‐​301+310​‐​305+351+338[2]
Toxikologische Daten
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Protriptylin (Handelsnamen: Vivactil®, Concordin®) ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der trizyklischen Antidepressiva. Es hemmt ähnlich stark wie Desipramin die Wiederaufnahme des Neurotransmitters Noradrenalin, ohne dabei nennenswerte sedierende Eigenschaften zu haben. Protriptylin wirkt zudem als FIASMA (funktioneller Hemmer der sauren Sphingomyelinase).[4] Der Wirkstoff wurde 1962 von Merck & Co. patentiert. Verwendet wird das Hydrochlorid.[1]

Klinische Angaben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anwendungsgebiete (Indikationen)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Arzneistoff eignet sich aufgrund des oben genannten Wirkmechanismus besonders gut zur Behandlung von Depressionen mit ausgeprägter Antriebsschwäche. Behandlungserfolge können auch bei ADHS, Narkolepsie und dem chronischen Schmerzsyndrom erzielt werden.

Unerwünschte Wirkungen (Nebenwirkungen)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei Protriptylin sind u. a. folgende unerwünschte Wirkungen festzustellen:[5]

Dosierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die übliche Tagesdosis liegt zwischen 15 und 40 mg, die Extremdosen liegen zwischen 10 und 60 mg pro Tag.[5]

Pharmakologische Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Plasmaeliminations-Halbwertszeit des Arzneistoffs ist mit 54 bis 198 Stunden verhältnismäßig lang.[6]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Eintrag zu Protriptylin. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 27. Juni 2019.
  2. a b Datenblatt Protriptyline hydrochloride bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 22. April 2011 (PDF).
  3. a b Eintrag zu Protriptyline in der ChemIDplus-Datenbank der United States National Library of Medicine (NLM) (Seite nicht mehr abrufbar)
  4. Kornhuber J, Muehlbacher M, Trapp S, Pechmann S, Friedl A, Reichel M, Mühle C, Terfloth L, Groemer T, Spitzer G, Liedl K, Gulbins E, Tripal P: Identification of novel functional inhibitors of acid sphingomyelinase. In: PLoS ONE. 6. Jahrgang, Nr. 8, 2011, S. e23852, doi:10.1371/journal.pone.0023852.
  5. a b Goodman & Gilman’s: The pharmacological basis of therapeutics. 9. Aufl. McGraw-Hill, New York u. a. 1996. S. 434.
  6. Hermann J. Roth u. Helmut Fenner: Arzneistoffe. Thieme, Stuttgart u. New York 1988. S. 238.