Raymond Unger

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Raymond Unger (geboren 1963 in Buxtehude) ist ein deutscher bildender Künstler und Autor von Essays und Sachliteratur.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unger arbeitete bis Ende der 1990er Jahre in der Naturheilkunde als Therapeut und Dozent, bevor er sich der der Malerei und Schriftstellerei widmete.[1] Er arbeitete zunächst abstrakt und informell und wandte sich dem expressiven Realismus zu. Ab 2004 trug er Farbe nur noch mit dem Spachtel auf und verzichtete auf Malpinsel.

2010 gründete er das Deutsche Forum für Remodernismus, deren Mitglieder die Bedeutung von Visionen und Emotionen betonen. Eine Überbetonung des Intellekts in der postmodernen Kunst sehen sie als Irrweg, der Kunst elitär und blutleer mache und den Zugang erschwere. Nach Darstellung des Journalisten und Kunstkritikers Ralf Sziegoleit versucht Unger, „selbstkonfrontativ“ zu arbeiten und sich mithilfe seiner Malerei selbst zu erkennen.[2][1]

2014 lud ihn die Europäische Kommission unter José Manuel Barroso als Maler und Autor zur dritten Generalversammlung Narrative for Europe (NFW).[1]

2016 erschien Ungers autobiografischer Roman Die Heimat der Wölfe, der von der Chronik seiner eigenen Familie während des Zweiten Weltkriegs und danach handelt und von deren Schicksal, das durch Umsiedlung und Vertreibung aus den Ostgebieten und Obdachlosigkeit nach Bombenangriffen geprägt war. Er sucht nach den Ursachen von emotionaler Kälte und mangelnder Empathie der Eltern und befasst sich ganz allgemein mit deren Auswirkungen auf die Generation der Baby-Boomer, deren Eltern in der Nachkriegszeit Kinder waren und die selbst „im unsichtbaren Traumanetz ihrer Vorfahren gefangen“ seien.[2]

2018 veröffentlichte Unger Die Wiedergutmacher: Das Nachkriegstrauma und die Flüchtlingsdebatte, das sich mit den Reaktionen der Babyboomer-Generation auf die Flüchtlingskrise in Deutschland 2015/2016 und deren Ursachen auseinandersetzt.[3] 2019 war er mit einem Text Gastautor bei der Achse des Guten.[4]

Raymond Unger lebt und arbeitet in Berlin.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bücher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Raymond Unger. Autorenprofil. Europa-Verlag, abgerufen am 7. November 2023.
  2. a b Hintergrund. raymond-unger.de, abgerufen am 7. November 2023 (Wiedergabe der Rezension des Romans Die Heimat der Wölfe durch Joachim Süss sowie der Eröffnungsrede Ralf Sziegoleits zur Ausstellung „Mea culpa“ 2013 im Kunstverein Hof).
  3. Wieviel Wahrheit können unsere Meinungsmacher ertragen? Buchinformation Die Wiedergutmacher. Europa Verlag, abgerufen am 7. November 2023.
  4. Raymond Unger: „Und Gott schuf die Angst – Ein Psychogramm der arabischen Seele“. Achse des Guten, 18. Dezember 2019, abgerufen am 7. November 2023 (Ungers einziger Text als Gastautor der Achse des Guten).
  5. Bernd Schellhorn: Cranach steht und wirbt für Kronach. In: np-coburg.de. 4. Juli 2011, abgerufen am 7. November 2023.