Redessan

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Redessan
Redessan (Frankreich)
Redessan (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Okzitanien
Département (Nr.) Gard (30)
Arrondissement Nîmes
Kanton Redessan (Hauptort)
Gemeindeverband Nîmes Métropole
Koordinaten 43° 50′ N, 4° 30′ OKoordinaten: 43° 50′ N, 4° 30′ O
Höhe 54–76 m
Fläche 15,57 km²
Einwohner 4.181 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 269 Einw./km²
Postleitzahl 30129
INSEE-Code
Website redessan.fr

Mairie von Redessan

Redessan ist eine französische Gemeinde mit 4181 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Gard der Region Okzitanien.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Redessan liegt zwischen dem westlich gelegenen Nîmes und dem östlich gelegenen Beaucaire. Die Grenze zur Nachbargemeinde Jonquières-Saint-Vincent stellt ungefähr die Grenze des languedokischen Dialekts zum Provenzalischen dar. Somit könnte man Redessan als Grenzort zur historischen Region Provence bezeichnen.[1]

Die Nachbargemeinden von Redessan sind Bezouce und Meynes im Norden, Jonquières-Saint-Vincent im Osten, Beaucaire im Südosten, Manduel im Südwesten und Marguerittes im Westen. Das Gemeindegebiet wird vom Bach Buffalon durchflossen.

Ortsname[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der ursprüngliche Ortsname, der im Jahr 925 erstmals erwähnt wurde, lautete Villa Rediciano. Der Name leitet sich vom Landhaus eines reichen römischen Konsuls ab. 943 wurde der Ort als villa nova bezeichnet, kurz darauf verschwand diese Bezeichnung jedoch, es blieb der Name Rediciano. Bis 1208 änderte sich dieser zu Redazanum und 1306 wurde das Dorf als Redessanum bezeichnet. Nachdem es 1386 als Redessano erwähnt wurde, erschien Redessan 1435 erstmals unter seinem heutigen Namen.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erstmalige Besiedlung erfolgte möglicherweise rund 600 Jahre vor Christus. In der Antike lag Redessan an der Römerstraße Via Domitia. Diese verband Rom mit Spanien. Aus dieser Zeit sind zahlreiche Meilensteine erhalten. Redessan gehörte zum Bistum Nîmes. Durch die Völkerwanderung, die die Region im Jahr 407 ereilte, wurden mehrere Orte durch Feuer zerstört, darunter Redessan. 410 wurde der Ort Schauplatz einer Schlacht zwischen Römern und Barbaren. Nach der Zerstörung des Ortes durch die Sarrazenen, die den Mittelmeerraum im 8. Jahrhundert angriffen, halfen Mönche den Bewohnern beim Wiederaufbau des Dorfes. Im Jahr 943 spendete ein Ehepaar in Erwartung des Weltuntergangs im Jahr 1000 große Landbesitze im heutigen Gemeindegebiet an das Domkapitel von Nîmes.

Das Wappen des Ortes verdeutlicht die vom Krieg geprägte Situation: Der darauf abgebildete Turm steht für Schutz, das Schwert symbolisiert Verteidigung. Rechts im Wappen ist das rote Blut des Feindes abgebildet, der das Dorf angreift.[2]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1322 lebten 28 Familien in Redessan. Nur eine Generation später, im Jahr 1348, waren es nur noch sechs Familien. Im Jahr 1744 lebten 240 Menschen im Dorf.[2] Während der französischen Revolution im Jahr 1793 waren es 714 Bewohner. Erst seit der Volkszählung 1968 ist die Einwohnerzahl stark ansteigend.

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2008 2017
Einwohner 1215 1299 1602 2084 2233 2873 3403 4115

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Redessans Kirche trägt den Namen Saint-Jean-Baptiste. Benannt wurde sie nach Johannes dem Täufer.[3] Das Gebäude entspricht dem romanischen Baustil.

Während der Hugenottenkriege wurde die alte Dorfkirche im Jahr 1621 von den Protestanten geplündert. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wies sie einen so schlechten Zustand auf, dass sie abgerissen und durch eine neue Kirche ersetzt werden musste.

Nach einem Beschluss, der im Januar 1818 gefasst wurde, errichtete man den Uhrturm des Dorfes an seinem heutigen Standort. Dagegen gab es mehrere Beschwerden: Einige Bürger beklagten, dass der Turm zu weit außerhalb des Ortskerns liege. Kritisiert wurden auch die hohen Kosten von damals 12314 Francs. Laut Einschätzung eines Beamten seien die Kosten unbegründet, da das Dorf damals lediglich rund 800 Einwohner zählte. Wann genau der Uhrturm eingeweiht wurde, ist nicht bekannt. Am 24. Juni 1873 wurde er durch Blitzschlag jedoch teilweise zerstört. Ihre Technik wurde 1874 und 1933 erneuert.[4]

Städtepartnerschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde Redessan pflegt eine Städtepartnerschaft mit der spanischen Gemeinde Benifairó de la Valldigna (Provinz Valencia). Zustande gekommen war die Partnerschaft über ein Paar, das Beziehungen im spanischen Nachbardorf Tabernes de Valldinga hatte. Nach Unterzeichnung einer Absichtserklärung im Jahr 1989 wurde der Partnerschaftsvertrag am 24. September 1993 in Redessan unterzeichnet.[5]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Redessan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Geschichte von Jonquières-Saint-Vincent@1@2Vorlage:Toter Link/www.jonquieres-st-vincent.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  2. a b c Redessan.fr: Origines (Memento des Originals vom 29. September 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/redessan.fr
  3. Redessan auf clochers.org
  4. Redessan.fr: Patrimoine (Memento des Originals vom 29. September 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/redessan.fr
  5. Redessan.fr: Jumelage (Memento des Originals vom 29. September 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/redessan.fr