Regenwassersammler

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Geöffnete Regenwasserklappe (Kunststoff)
Regenwassersammler
Wasseraustritt durch Rückstau
Grobschmutz wird schon vor dem Einlauftrichter abgefangen
Mit Ahornsamen verstopfter Einlauftrichter

Ein Regenwassersammler ist ein in das Regenfallrohr eingesetztes Element, welches zur Ableitung von Regenwasser in Zisternen oder Regentonnen sowie oft auch zur gleichzeitigen Filterung dient. Regenwassersammler sind Bindeglieder zwischen der Dachentwässerung und der Wasserspeicherung in Anlagen zur Regenwassernutzung.

Form und Funktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Sammler unterscheiden sich in Form und Funktion deutlich voneinander und werden meist aus Metall oder Kunststoff gefertigt.

Die einfachste Bauart ist die Regenwasserklappe. Ein längliches „Blech“, dessen Querschnitt dem Radius des Fallrohres angepasst wurde, wird im Fallrohr nach außen klappbar montiert. Im geschlossenen Zustand läuft das Regenwasser ungehindert an der Innenseite der Klappe vorbei. Beim Aufklappen fährt der untere Teil der Klappe in das Fallrohr hinein und leitet das Regenwasser aus dem Fallrohr heraus; z. B. in eine aufgestellte Regentonne.

Varianten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neuere Regenwassersammler, auch als Regenwasserweichen bezeichnet, besitzen Laubabscheider, Siebe oder Filter und werden in das Fallrohr eingesetzt. Je nach Bauart werden herausgefilterte Schmutzteile bis zur Entnahme gesammelt, nach außen abgeleitet oder über das darunter befindliche Standrohr in die Kanalisation gespült.

Fallrohrsieb[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Fallrohrsieb ist ein meist aus Metallgewebe hergestelltes Filter im Fallrohr. Es hält Laub, Moos und anderen Unrat oder Fremdkörper mechanisch zurück. Es wird eingesetzt, um die danach liegenden Rohrleitungen vor Verstopfung zu schützen oder um das Wasser vor einer Regenwassernutzung (z. B. für Toilettenspülung) zu reinigen.

Für die regelmäßig notwendige Reinigung sollte das Fallrohrsieb gut zugänglich sein. Zur Wartung bzw. zur Entnahme des Unrats ist in der Regel eine einfach zu öffnende Klappe am Fallrohrsieb angebracht. Ohne Wartung besteht die Gefahr, dass das Fallrohr verstopft und das Wasser oberhalb des Fallrohrsiebes, im Extremfall sogar bis hoch über die Regenrinne austritt.[1] Auch bei einer stark verunreinigten Dacheindeckung ist ein Fallrohrsieb nicht angebracht, da sich selbst ein gereinigtes Fallrohrsieb bereits bei einem stärkeren Regen verstopfen und beim selben Regenereignis zu einem Rückstau führen kann.

Fallrohrfilter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fallrohrfilter dienen einer ersten groben Reinigung des Regenwassers und trennen im Gegensatz zu Fallrohrsieben, bei denen Laub und Ähnliches lediglich in einem regelmäßig zu reinigenden Sieb zurückgehalten werden, das Wasser in zwei Fraktionen. Eine Fraktion enthält viel Laub und Ähnliches, relativ wenig Wasser und wird in die Kanalisation abgeführt. Die zweite Fraktion ist relativ sauberes Wasser das zur weiteren Nutzung umgeleitet und in der Regel gespeichert wird. Da Fallrohrfilter den Unrat in die Kanalisation ableiten, sind sie gegenüber Fallrohrsieben wartungsarm.

Technik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Obwohl der Begriff Fallrohr suggeriert, dass das Wasser dort im freien Fall abfließt, läuft es tatsächlich an der Innenwand des Rohres entlang. Laub, Moos und anderer Unrat hingegen fallen im Inneren des Rohrlumen. Diesen Effekt machen sich Fallrohrfilter zunutze, indem sie das Wasser von der Innenwand des Rohrs ableiten und seitlich abführen.[2]

Weitere Ausführungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

An den Fallrohrfilter kann auch ein weiterer Vorfilter nachgeschaltet oder mit ihm kombiniert werden. Je nach Bauart werden diese verschiedenen Filter als Inline-, Konus-, Patronen-, Rohr-, Rückspül-, Sinus-, Spalt-, Volumen-, Wirbelfein-, Zentral- oder Zentrifugenfilter bezeichnet.[3]

Alternativen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits vor dem Einlauf in den Einlauftrichter bzw. Fallrohr können Blätter und andere Fremdkörper durch auf der Regenrinne befestigte Regenrinnenschutzgitter abgehalten werden.

Durch einen Schwimmer kann eine automatisierte Befüllung von Zisternen oder Regentonnen angesteuert werden, ohne eine Überschwemmung zu verursachen, wie es bei manuell betätigten Klappen vorkommt.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Rainwater harvesting – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. http://www.hohenlohekreis.de/Bauherrenfibel.pdf@1@2Vorlage:Toter Link/www.hohenlohekreis.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Eine Fibel zum Bauen und Renovieren, Informationen der Gemeinde Mulfingen, Seite 40
  2. http://www.max-taut-schule.de/projekte/RWNA.pdf Dokumentation des Projekts "Regenwassernutzung" der Max-Taut-Schule Berlin, Seite 19–22
  3. Vorfilter bei Regenwasser (PDF; 3,1 MB) Regenwasserweiche (Memento des Originals vom 24. Oktober 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/hydromissions.org mit „Floß-Schwimmersteuererung“ PDF