Reinhard von Gehren

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Reinhard Reinhold von Gehren (* 24. Dezember 1865 in Ziegenhain; † 8. Juni 1930 in Karlsbad) war ein deutscher Politiker.[1]

Von Gehren im Porträtprofil, 2. v. links, Relief im Kunstgebäude der Philipps-Universität Marburg

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gehren war ein Sohn des Landrats und Geheimen Regierungsrats Otto von Gehren in Homberg (Efze) und dessen Ehefrau Wilhelmine geb. von Gehren, einer Adoptivtochter des Obersts Bernhard von Gehren. Er selbst besuchte das Gymnasium in Hersfeld und studierte an der Philipps-Universität Marburg und der Ludwig-Maximilians-Universität München Rechtswissenschaft. 1884 wurde er Mitglied des Corps Hasso-Nassovia.[2] Als Einjährig-Freiwilliger diente er im 1. Pommerschen Feldartillerie-Regiment Nr. 2 in Stettin.[3] Danach war er als Referendar in Homberg, Marburg und Lüneburg und ab 1894 als Regierungsassessor in Berlin beschäftigt. 1896 wurde er Landrat des Kreises Homberg. Mehrere Jahre lang war er Mitglied des Kommunallandtags Kassel und des Provinziallandtags der Provinz Hessen-Nassau. Von 1912 bis 1918 gehörte Gehren zur konservativen Fraktion des Preußischen Abgeordnetenhauses.[4] 1918 wurde er Landeshauptmann für Hessen und die Provinz Hessen-Nassau in Kassel. 1921 wurde er Mitglied des Preußischen Staatsrates. Gehren war Vorsitzender des konservativen Vereins für Hessen und Waldeck und Begründer und 1. Vorsitzender des Landesverbandes der Deutschnationalen Volkspartei für die Provinz Hessen-Nassau.

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gehren war verheiratet mit Luise von Heyer, verwitwete von Normann (* 27. August 1880 in Berlin; † 9. Dezember 1954 ebenda). Das Ehepaar hatte keine Kinder. Sein älterer Bruder war der Ober-Verwaltungsgerichtsrat August von Gehren, sein jüngerer Bruder Philipp von Gehren war Landrat des Kreises Goldap in Ostpreußen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Corpstafel der Hasso-Nassovia zu Marburg, Bad Ems, Verlag Diez, Limburg (Lahn) 1959, S. 51.
  • Walter von Hueck, Friedrich Wilhelm Euler u. a.: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser B (Briefadel) 1986, Band XVII, Band 89 der Gesamtreihe GHdA, Hrsg. Deutsches Adelsarchiv, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1986, S. 142. ISSN 0435-2408
  • Thomas Klein: Leitende Beamte der allgemeinen Verwaltung in der preußischen Provinz Hessen-Nassau und in Waldeck 1867 bis 1945, in: Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte. Band 70, Hessische Historische Kommission Darmstadt, Historische Kommission für Hessen, Darmstadt/Marburg 1988, ISBN 3-88443-159-5, S. 125–126.
  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index, in: Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Band 48, 7, Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 140.
  • Bernhard Mann: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1867–1918, in: Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 3, Droste, Düsseldorf 1988, ISBN 3-7700-5146-7, Nr. 648.
  • Dieter Pelda: Die Abgeordneten des Preußischen Kommunallandtags in Kassel 1867–1933, in: Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen.; Band 22, in: Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Band 48, 8, Elwert, Marburg 1999, ISBN 3-7708-1129-1, S. 62.
  • Robert Volz: Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft. Das Handbuch der Persönlichkeiten in Wort und Bild. Band 1: A–K. Deutscher Wirtschaftsverlag, Berlin 1930, S. 526. DNB 453960286

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Familie von Heyer, in: Christoph Franke: Genealogisches Handbuch des Adels, Adelige Häuser B (Briefadel), Band XXIII, Band 121 der Gesamtreihe GHdA, Hrsg. Deutsches Adelsarchiv, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 2000, S. 129. ISSN 0435-2408
  2. Kösener Corpslisten 1960. Eine Zusammenstellung, Hrsg. Otto Gerlach, Selbstverlag des Verbandes Alter Corpsstudenten, Kassel 1961, 99/472.
  3. FAR 2 (GenWiki), Hrsg. Verein für Computergenealogie (CompGen) e. V. Köln, Stand 1. Januar 2024.
  4. Mann, Bernhard: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus. 1867–1918. Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh und Thomas Kühne. Droste Verlag, Düsseldorf 1988, S. 141, in: Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien, Band 3; zu den Wahlergebnissen siehe Thomas Kühne: Handbuch der Wahlen zum Preußischen Abgeordnetenhaus 1867–1918. Wahlergebnisse, Wahlbündnisse und Wahlkandidaten. in: Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien, Band 6, Droste Verlag, Düsseldorf, 1994, S. 654–656.