Renate Bergmann

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Renate Bergmann ist die Kunstfigur einer ostdeutschen Rentnerin und eines der Pseudonyme des deutschen humoristischen Schriftstellers Torsten Rohde (* 1974 in Genthin).

Torsten Rohde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rohde studierte an der Technischen Hochschule Brandenburg Betriebswirtschaftslehre und arbeitete anschließend als Controller in Genthin. Seit 2016 wohnt er in Berlin.[1]

Auf Familienfesten kam Rohde die Idee für seine Figuren.[2] Am 16. Januar 2013 setzte seine Renate Bergmann ihren ersten Tweet ab. Nachdem ihre Fangemeinde schnell gewachsen war, veröffentlichte sie 2014 mit Ich bin nicht süß, ich hab bloß Zucker. Eine Online-Omi sagt, wie’s ist ihr erstes Buch. Das schaffte es auf Anhieb in die Spiegel-Bestsellerliste und wurde auch ins Koreanische übersetzt. Seitdem hat sie im Rowohlt Verlag mehrere, ebenfalls erfolgreiche Taschenbücher veröffentlicht. Seit 2020 erscheinen Renate Bergmann Veröffentlichungen im Ullstein Verlag.

Bei Lesungen wird Renate Bergmann seit Mitte 2015 von der Schauspielerin Anke Siefken verkörpert, die diese Rolle bereits in der Theaterei Herrlingen in Blaustein bei Ulm gespielt hat.[3]

Kunstfigur Renate Bergmann[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Renate Bergmann geb. Strelemann ist 82 Jahre alt. Ihr jüngerer Bruder ist Fritz, der in Schwaben lebt. Nach dem Zweiten Weltkrieg war sie Trümmerfrau und dann 40 Jahre lang Reichsbahnerin. Sie lebt alleine und ist vierfach verwitwet: Otto Winkler, Wilhelm von Mohrskötter, Franz Hilbert und Walter Bergmann. Die liegen auf vier verschiedenen Friedhöfen in Berlin und die Grabpflege erfordert viel Zeit und logistische Anstrengungen. Mit Wilhelm von Mohrskötter hat sie eine 50-jährige Tochter: Kirsten, die im Sauerland wohnt, ist das genaue Gegenteil ihrer Mutter: esoterisch, „Weganerin“ und verdient ihr Geld als Heilpraktikerin für Kleintiere. Konventionen werden von Renate hochgehalten und im Haushalt macht ihr keiner was vor. Allerdings trinkt sie gerne mal einen Nordhäuser Korn, und dass sie neugierig ist, würde sie niemals zugeben. Nach der Wende zog sie in den Westteil der Stadt nach Berlin-Spandau. Mit ihrer besten Freundin Gertrud Potter schleicht sie sich oft beim Leichenschmaus ein. Auch mit dem befreundeten Rentnerehepaar Ilse und Kurt Gläser unternimmt sie viel. Ihre Hausnachbarinnen sind Frau Meiser und Frau Berber sowie in einer WG der hilfsbereite Jurastudent Alex. Im Fernsehen sieht sie gern „Aktenstapel XY“.

Nachdem sie von ihrem Großneffen Stefan Winkler ein „Händi“ bekommen hat, entdeckt sie als Online-Omi die Welt des „Interweb“: „Fäßbock“, "Wotzäpp", „Wickipeter“, „Jutjup“, "Finstergram" & Co. Weil sie daran Gefallen gefunden hat, tippt sie ihre Geschichten in einen „Klappcomputer“, schreibt "I-Mehls" und erobert nun die analoge Welt der Bücher.

Im Mai 2020 erreichte der Band Dann bleiben wir eben zuhause Platz 1 der SPIEGEL-Bestsellerliste.[4]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2015: Dritter Platz beim LovelyBooks Leserpreis in der Kategorie Humor für Das bisschen Hüfte, meine Güte[5]
  • 2016: Zweiter Platz beim LovelyBooks Leserpreis in der Kategorie Humor für Wer erbt, muss auch gießen[6]
  • 2017: Erster, zweiter und dritter Platz beim LovelyBooks Leserpreis in der Kategorie Humor für Besser als Bus fahren, Das kann man doch noch essen und Ich seh den Baum noch fallen[7]
  • 2018: Erster Platz beim Hörkules-Hörbuchpreis für Besser als Busfahren. Die Online-Omi legt ab. Gekürzte Lesung mit Carmen-Maja Antoni
  • 2018: Erster Platz beim LovelyBooks Leserpreis in der Kategorie Humor für Ich habe gar keine Enkel[8]
  • 2019: Erster Platz beim LovelyBooks Leserpreis in der Kategorie Humor für Die Reste frieren wir ein
  • 2020: Erster Platz Der SPIEGEL-Bestsellerliste (Hardcover) mit Dann bleiben wir eben zu Hause![9]

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Twitter-Oma Renate Bergmann ist zurück. In: Volksstimme. 26. Juli 2016, abgerufen am 24. Januar 2017.
  2. Twitter-Omi Renate Bergmann in Leipzig. In: Leipziger Volkszeitung. 29. Dezember 2015. Abgerufen am 16. Januar 2017.
  3. Die Twitter-Oma nimmt kein Blatt vor den Mund. In: Augsburger Allgemeine. 15. April 2015. Abgerufen am 19. Januar 2017.
  4. Bestseller Belletristik. Abgerufen am 22. Mai 2020.
  5. Gewinner 2015 in der Kategorie Humor. Abgerufen am 19. Januar 2017.
  6. Preisträger 2016 in der Kategorie Humor. Abgerufen am 19. Januar 2017.
  7. DER LESERPREIS 2017 - Die Preisträger in der Kategorie Humor - LovelyBooks. Abgerufen am 9. Januar 2018.
  8. Der Leserpreis 2018. Abgerufen am 29. November 2018.
  9. Renate Bergmann + Corona-Krise = Platz Eins. Börsenblatt, 20. Mai 2020, abgerufen am 20. Mai 2020.