Rheinhausen (Breisgau)

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Wappen Deutschlandkarte
Rheinhausen (Breisgau)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Rheinhausen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 14′ N, 7° 43′ OKoordinaten: 48° 14′ N, 7° 43′ O
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Freiburg
Landkreis: Emmendingen
Höhe: 174 m ü. NHN
Fläche: 22 km2
Einwohner: 4265 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 194 Einwohner je km2
Postleitzahl: 79365
Vorwahl: 07643
Kfz-Kennzeichen: EM
Gemeindeschlüssel: 08 3 16 053
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 95
79365 Rheinhausen
Website: www.rheinhausen.de
Bürgermeister: Jürgen Louis
Lage der Gemeinde Rheinhausen im Landkreis Emmendingen
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Karte

Rheinhausen ist eine Gemeinde im Landkreis Emmendingen in Baden-Württemberg.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rheinhausen liegt im nördlichen Breisgau am Rhein. Von hier aus erstreckt sich rheinabwärts das Naturschutzgebiet Taubergießen, eines der größten Naturschutzgebiete Baden-Württembergs.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rheinhausen grenzt im Westen an Frankreich, im Norden an Rust und weiter im Uhrzeigersinn nach Süden an Ringsheim, Herbolzheim, Kenzingen und Weisweil.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rheinhausen besteht aus den ehemals selbstständigen Gemeinden Oberhausen und Niederhausen. Zur ehemaligen Gemeinde Niederhausen gehört das Dorf Niederhausen. Zur ehemaligen Gemeinde Oberhausen gehören das Dorf Oberhausen und der Wohnplatz Elektrische Überlandzentrale (Mühlehof).[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf dem fruchtbaren Lößboden zwischen den Ortsteilen Ober- und Niederhausen im Gewann Rebbürgerfeld waren bereits vor rund 7000 Jahren Menschen sesshaft, die von Ackerbau und Fischfang lebten. Die Rebbürgerfeldleute zählen zu den ersten Bauern, die in Mitteleuropa archäologisch nachzuweisen sind. Weitere archäologische Befunde weisen auch für die Folgezeit die regelmäßige Besiedelung der Gegend nach.

Die Gründung der Siedlungen, auf die die Ortschaften Nieder- und Oberhausen zurückgehen, fiel auf das 6. bis 7. Jahrhundert als der Breisgau von den Alemannen besiedelt wurde. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Niederhausen im Jahr 861.

Seit 1343 waren die Gemeinden vorderösterreichische Lehen und blieben es bei ständig wechselnden Ortsherrschaften bis zum Reichsdeputationshauptschluss. Im Jahr 1805 wurden Ober- und Niederhausen badisch.

Bis zu Rheinregulierung und Kanalisierung der Elz im 19. Jahrhundert wurden die Orte regelmäßig von teils verheerenden Hochwassern bedroht. Die Wasserbaumaßnahmen verbesserten diese Situation erheblich, führten jedoch zum Rückgang von Fischerei und Rheinschifffahrt, die schließlich praktisch zum Erliegen kamen.

Die Gemeinden wurden im Dezember 1906 das erste Mal mit elektrischen Strom versorgt, Oberhausen am 17. und Niederhausen am 18. Dezember. Der Strom wurde von einem kleinen Laufwasserkraftwerk an der Elz geliefert. Dieses Kraftwerk wurde davor als Antrieb der Maschinen einer Nähseide-Fabrik verwendet.

Die Gemeinde Rheinhausen wurde am 1. Mai 1972 durch Vereinigung der beiden Gemeinden Niederhausen und Oberhausen gebildet.[3]

Religionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rheinhausen ist überwiegend römisch-katholisch geprägt. In beiden Ortsteilen gibt es daher katholische Kirchengemeinden, zusätzlich besteht das Priorat St. Michael der Priesterbruderschaft St. Pius X. Die evangelischen Gläubigen werden von Weisweil aus betreut.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rathaus im Ortsteil Oberhausen

Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte bei einer Wahlbeteiligung von 65,5 % (+ 5,9 %p) zu folgendem Ergebnis (mit Vergleichszahlen der vorigen Wahl):[4]

Partei / Liste Stimmenanteil Sitze 2014
CDU 53,5 % 6 41,4 %, 5 Sitze
Freie Wähler 37,3 %, 4 Sitze
Freie Bürgerliste 46,5 % 6 21,3 %, 3 Sitze

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jürgen Louis (CDU) ist der Bürgermeister der Gemeinde Rheinhausen. Bei der Bürgermeisterwahl am 17. Mai 2020 wurde er mit 88,57 Prozent der gültigen Stimmen für eine dritte Amtszeit von acht Jahren gewählt. Die Wahlbeteiligung lag bei 54,63 Prozent.[5]

Verwaltungsverband[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rheinhausen gehört dem Gemeindeverwaltungsverband Kenzingen-Herbolzheim an, zu dem neben den Städten Kenzingen und Herbolzheim auch die GemeindeWeisweil gehört.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blasonierung: „Gespalten; vorn in Rot ein silberner Balken, hinten in Blau eine goldene Pflugschar über einem silbernen Fisch.“

Der rotweiße Bindenschild in der vorderen Hälfte verweist auf die lange bis 1805 dauernde Zugehörigkeit der Teilorte zur vorderösterreichischen Landgrafschaft Breisgau. Die Pflugschar fand sich schon in den Wappen und Siegeln der beiden Teilorte vor der Vereinigung. Der Fisch verweist auf den Rhein und die mit ihm verbundene Fischerei.

Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit dem 28. Oktober 2006 pflegt die Gemeinde Rheinhausen eine Städtepartnerschaft mit der polnischen Stadt Wisła und seit dem 9. Mai 2009 mit der elsässischen Gemeinde Wittisheim. Ferner verbindet die Gemeinde eine Freundschaft mit Tannenberg (Sachsen) im Erzgebirge.

Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rheinhausen verfügt über eine kommunale zweizügige Grundschule im Bürgerzentrum Rheinhausen.

Gerichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde Rheinhausen gehört zum Gerichtsbezirk des Amtsgerichts Kenzingen.

Behörden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bundesnachrichtendienst betreibt die BND-Außenstelle Rheinhausen zur Fernmeldeaufklärung.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Albert Köbele und Margarete Kirner: Ortssippenbuch Rheinhausen. Ober- u. Niederhausen, Landkreis Emmendingen in Baden. Mit einer ortsgeschichtlichen Einleitung von Anton Wild. Selbstverlag Köbele, Grafenhausen bei Lahr 1975 (= Badische Ortssippenbücher 35)
  • Dieter Ohr, Anton Wild, Michael Zängle: Weimarer Wahlen in zwei badischen Dörfern des badischen Grenzlands. Der Beitrag kleinräumiger Fallstudien zur Erklärung des Aufstieges der NSDAP, in: Historical Social Research / Historische Sozialforschung (HSR) 17 (1992), Nr. 2 (Volltext als PDF)
  • Anton Wild (Hrsg.): Die zwei Hüse am Rhin. Alte Photos von Ober- und Niederhausen. Kesselring, Emmendingen 1983, ISBN 3-922282-65-2

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Rheinhausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2022 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Landesarchivdirektion Baden-Württemberg (Hrsg.): Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Freiburg. Kohlhammer, Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007174-2, S. 245–246.
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 495.
  4. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Gemeinderatswahlen am 26. Mai 2019 in Rheinhausen (Kreis Emmendingen), abgerufen am 2. Dezember 2020
  5. Staatsanzeiger für Baden-Württemberg – Bürgermeisterwahl Rheinhausen, abgerufen am 2. Dezember 2020