Ribera del Duero

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Weinbaugebiet Ribera del Duero

Ribera del Duero ist ein vom Río Duero durchflossenes Weinbaugebiet und eine Comarca in der Region Kastilien-León, Spanien. In den 1980er und 1990er Jahren erlebte das Gebiet eine rasante Entwicklung und gehört mittlerweile zu den bekanntesten Regionen Spaniens und hat sich auf den internationalen Märkten einen guten Namen erarbeitet. 2010 waren 20.841 ha Rebfläche bestockt, die von 8252 Winzern bearbeitet wurden.[1]

Geschichte

Die Geschichte des Weinbaus in Ribera del Duero ist lang. 1972 entdeckte man im Städtchen Baños de Valdearados ein nahezu 2000 Jahre altes römisches Mosaik. Auf einer Größe von 66 m² wird die Gottheit Bacchus mit Ariadne und Ampelos dargestellt. Trotz der Belege aus frühester Zeit beginnt der systematische Weinbau im 10. und 11. Jahrhundert mit der Gründung der Städte San Esteban de Gormaz, Roa, Aranda de Duero oder Peñafiel. Schon bald entwickelte sich der Wein zu einem Handelsgut in das übrige Kastilien. Schon im 15. Jahrhundert wurden erste gesetzliche Bestimmungen bezüglich des Anbaus und des Handels verabschiedet. Trotz einiger Rückschläge entwickelte sich das Gebiet bis Ende des 19. Jahrhunderts weiterhin positiv; die Rebfläche war auf fast 50.000 ha angewachsen. Die Reblaus sowie die Agrarpolitik Francos führten zu einer echten Krise.

Durch den beständigen Beweis eines Qualitätsanbaus durch das Weingut Vega Sicilia erhält das Gebiet am 21. Juli 1982 den Status einer D.O. (Denominacion de Origen). Zu jener Zeit waren 13 Weingüter zugelassen und die Rebfläche betrug ca. 6000 ha. Heute sind 178 Weingüter von der Regulierungsbehörde anerkannt, die ihr Rebmaterial von insgesamt 8135 Winzern beziehen. Inzwischen ist die Rebfläche wieder auf über 20.000 ha angewachsen.

ländliche Weinkeller (bodegas)

Klima

Das Klima ist trocken mit einer Niederschlagsmenge von ca. 450 Millimeter pro Jahr und einer durchschnittlichen Sonnenscheindauer von 2350 Stunden pro Jahr. Die Sommer sind heiß mit Tagesmaxima bis 40 °C und die Winter sind vergleichsweise lang. Es wurden Minima von –18 °C gemessen. Durch den langen Winter beschränkt sich die für den Weinbau relevante Vegetationszeit auf ca. 110 Tage. Typisch sind auch starke Tag-Nacht-Temperaturschwankungen. Das Klima zeigt somit eine Mischung aus kontinentalen und mediterranen Einflüssen.

Geographie

Der Fluss Duero hat dem 115 Kilometer langen und maximal 35 Kilometer breiten Weinbaugebiet seinen Namen gegeben; es beschränkt sich somit keineswegs nur auf Uferlagen am Fluss. Das Gebiet vereint Teile der vier Provinzen Burgos, Segovia, Soria und Valladolid und ist Teil der sanft hügeligen kastilischen Hochebene. Die Tallagen befinden sich auf einer Höhe von 750 bis 850 msnm. Außerhalb der Lagen am Fluss sind die Böden sandig und liegen auf Gesteinsschichten aus Kalkstein.

Die Rebflächen verteilen sich auf folgende Gemeinden:

Rebsorten

Ribera del Duero ist eine der Gegenden, in denen der Tempranillo voll zur Entfaltung kommt. Diese Rebsorte heißt hier Tinta del Pais. Sie unterscheidet sich durchaus vom Traubenmaterial in Rioja. Am Duero sind die Trauben kleiner und die Schalen dicker; der Most ist somit konzentrierter. In kleinen Mengen werden auch Cabernet Sauvignon, Merlot, Malbec, Garnacha tinta und Albillo angebaut.

Qualitätsstufen

Siehe hierzu den Artikel Weinbau in Spanien.

Weblinks

Literatur

  • John Radford: The New Spain. A complete Guide to contemporary Spanish Wine. Mitchell Beazley, London 1998, ISBN 1-85732-254-1.
  • John Radford: Weinlandschaft Spanien. Tradition und Aufbruch. Hallwag, Bern u. a. 1999, ISBN 3-444-10553-3.
  • Jan Read: Spaniens Weine 2005/06. 7., überarbeitete, aktualisierte Auflage. Hallwag im Gräfe und Unzer Verlag, München 2005, ISBN 3-7742-6962-9.
  • Jeremy Watson: The new & classical Wines of Spain. Montagud Editores, Barcelona 2002, ISBN 84-7212-087-2.

Einzelnachweise

  1. Statistik der spanischen Weinbaugebiete (PDF; 2,2 MB)