Richard Graf Matuschka-Greiffenclau

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Richard Maria Albert Emmerich Wilhelm Graf von Matuschka, Freiherr von Greiffenclau, Freiherr von Toppolczan und Spaetgen, gen. Graf Matuschka-Greiffenclau (* 11. Mai 1893 in Wiesbaden; † 4. Januar 1975 auf Schloss Vollrads) war ein deutscher Weingutbesitzer, zeitweise auch hessischer Politiker (Zentrum, CDU) und Abgeordneter des Hessischen Landtags.

Ausbildung und Beruf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Richard Graf Matuschka-Greiffenclau wurde geboren als Sohn des Guido von Matuschka-Greiffenclau und der Klara geb. Freiin von Oppenheim. Er besuchte das Realgymnasium und studierte Rechtswissenschaften an den Universitäten Bonn und Berlin und neun Monate an der Lehr- und Forschungsanstalt für Wein, Obst- und Gartenbau in Geisenheim. 1911 wurde er Mitglied des Corps Borussia Bonn. 1914 wurde er Kammergerichtsreferendar in Berlin, bevor er 1914 bis 1918 Kriegsteilnehmer als Leutnant der Reserve war. Nach 1918 diente er im preußischen Verwaltungsdienst als Regierungsrat und Referent für Weinbau und Landwirtschaft beim Oberpräsidenten für die Rheinprovinz. Vom 6. Oktober 1919 bis zum 8. Februar 1920 war er auftragsweise Landrat des Kreises Heinsberg.[1] 1934 wurde er durch die Nationalsozialisten aus dem Staatsdienst entlassen. 1935 bis 1975 war er Gutsherr auf Schloss Vollrads bei Winkel im Rheingau, nach seinem Tod wurde das Weingut Schloss Vollrads von seinem Sohn Erwein Graf Matuschka-Greiffenclau übernommen.

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Graf Matuschka-Greiffenclau war verheiratet mit Eleonore Gräfin von Neipperg (* 26. August 1912 † 9. Januar 1989), aus der Ehe gingen drei Kinder hervor: Karl Philipp Graf Matuschka-Greiffenclau (* 7. Juli 1937), Erwein Graf Matuschka-Greiffenclau (* 15. November 1938; † 19. August 1997) und Ernst Egon Graf Matuschka-Greiffenclau (* 25. April 1943; † 1999).

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Richard Graf Matuschka-Greiffenclau war vor 1933 stellvertretender Vorsitzender der Nassauischen Zentrumspartei. 1945 gehörte er zu den Mitbegründern der CDU in Hessen. Für die CDU war er vom 26. Februar 1946 bis zum 14. Juli 1946 Mitglied des ernannten Beratenden Landesausschusses, vom 15. Juli 1946 bis zum 30. November 1946 Mitglied der Verfassungberatenden Landesversammlung Groß-Hessen und vom 4. Juli 1947 bis zum 30. November 1950 Mitglied des Hessischen Landtags.

Sonstige Ämter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Richard Graf Matuschka-Greiffenclau war Präsident und Ehrenpräsident des Deutschen Weinbauverbandes, Mitbegründer der Deutschen Weinwerbung und Weinbaukongresse und von 1958 bis 1970 Mitglied des Wirtschafts- und Sozialausschusses der EWG.

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jochen Lengemann: Das Hessen-Parlament 1946–1986. Biographisches Handbuch des Beratenden Landesausschusses, der Verfassungsberatenden Landesversammlung und des Hessischen Landtags (1.–11. Wahlperiode). Hrsg.: Präsident des Hessischen Landtags. Insel-Verlag, Frankfurt am Main 1986, ISBN 3-458-14330-0, S. 328 (hessen.de [PDF; 12,4 MB]).
  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 256.
  • "...der Demokratie entgegen" – Die Sitzungsprotokolle des Beratenden Landesausschusses von Groß-Hessen im Jahr 1946 – Eine Dokumentation, bearbeitet von Bernhard Parisius und Jutta Scholl-Seibert, Wiesbaden 1999, ISBN 3-930221-05-5, Seite 42
  • Theophil Gerber: Persönlichkeiten aus Land- und Forstwirtschaft, Gartenbau und Veterinärmedizin. Biographisches Lexikon. Band 1: M–Z. 4. Auflage, Nora Verlag, Berlin 2014, S. 490.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Horst Romeyk: Die leitenden staatlichen und kommunalen Verwaltungsbeamten der Rheinprovinz 1816–1945 (= Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde. Band 69). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-7585-4, S. 715.