Rieferath

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Rieferath
Gemeinde Windeck
Koordinaten: 50° 48′ N, 7° 30′ OKoordinaten: 50° 48′ 19″ N, 7° 29′ 47″ O
Höhe: ca. 166–222 m ü. NHN
Einwohner: 142 (31. Mrz. 2019)[1]
Postleitzahl: 51570
Vorwahl: 02243
Niederrieferath
Niederrieferath

Rieferath ist ein Ortsteil der Gemeinde Windeck im Rhein-Sieg-Kreis. Er besteht aus Nieder- und Oberrieferath. Rieferath gehört zu den Ortschaften der Herchener Höhe.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rieferath liegt in einer Höhe von 166 m bis 222 m ü. NHN auf dem Nutscheid. Nachbarorte sind Lüttershausen und Ringenstellen. Oberrieferath wird von der Landesstraße 312 durchzogen. Niederrieferath liegt am Rieferather Bach, der bei Niederottersbach in den Ottersbach mündet.

Forsthaus bei Rieferath (1893)

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort wurde erstmals 1483 als Ryffrode erwähnt.[2]

Am 22. Februar 1944 stürzte bei Niederrieferath ein Bomber vom Typ B-17 „Flying Fortress“ der United States Army Air Forces ab. Dieser war zuvor massiv von deutschen Jagdflugzeugen beschossen worden. Beim Absturz wurden vier Soldaten getötet und sechs weitere konnten sich mit dem Fallschirm retten.[3]

Einwohner[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1830 hatte Niederrieferath 87 Bewohner, Oberrieferath 46.[4]

1845 hatten die beiden Weiler 177 Einwohner, 97 Katholiken und achtzig evangelische Menschen. In Niederrieferath wohnten neunzig Personen in 17 Häusern, in Oberrieferath 87 in fünfzehn Häusern.[5]

1888 hatte Niederrieferath 55 Einwohner in 14 Häusern, Oberrieferath 60 Bewohner in 18 Häusern.[6]

Anfang des 20. Jahrhunderts waren für Niederrieferath folgende Haushalte verzeichnet: Ackerer Christian Becher, Maurer Wilhelm Engelbert, Ackerin Witwe Peter Fahnenmüller, Ackerer Wilhelm Fahnenmüller, Witwe Josef Fennig, Ackerer Gottfried Hillen, Invalide Peter Ittenbach, Ackerer Wilhelm Ittebach, Ackerer Heinrich Krämer, Hilfsbahnwärter Peter Löhr, Ackerin Witwe Wilhelm Löhr, Ackerer August Müller, Ackerer Wilhelm Müller, Ackerer Gottfried Nohl, Ackerin Witwe Karl Ottersbach und Ackerer August Schmidt.

Für Oberrieferath waren verzeichnet: Tagelöhner Peter Dohle, Streckenarbeiter Josef Görgen, Ackerer Jodokus Görgen, Maurer Christian Henrichs, Ackerin Witwe Karl Henrichs, Streckenarbeiter Franz Nohl, Invalide Christian Pohl, Ackerer August Schumacher, Ackerer Karl Seinsch und Tagelöhner Michael Weyer. Insgesamt sind das 25 Haushalte, davon 22 Erwerbstätige, hiervon wiederum 16 mit eigener Landwirtschaft.[7]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nördlich von Oberrieferath, an der Mucher Straße, liegt ein ehemaliges, unter Denkmalschutz stehendes Forsthaus. Es wurde 1893 auf der Weltausstellung in Chicago ausgestellt und anschließend auf der Herchener Höhe wieder aufgebaut. Das Gebäude wird inzwischen als Wohnhaus genutzt.

1925 war das Forsthaus als Hohl verzeichnet. Bewohner war der Privatförster Anton Huber.[8]

Anfang Januar 2012 fanden hier und im benachbarten Wald Dreharbeiten für den deutsch-norwegischen Film „Zwei Leben“ (Regie: Georg Maas) statt.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Windeck – Ortschaftenverzeichnis. In: windeck-bewegt.de. Abgerufen am 24. August 2021.
  2. H. Dittmaier: Siedlungsnamen und Siedlungsgeschichte des Bergischen Landes. Neustadt an der Aisch 1956.
  3. Missing 306BG aircraft on 1944-02-22 (Memento vom 12. Dezember 2013 im Internet Archive)
  4. Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinzen. Nicolaische Buchhandlung, Berlin/Stettin 1830, S. 329 (Digitalisat).
  5. Königliche Regierung zu Cöln (Hrsg.): Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstücke des Regierungs-Bezirks Cöln, nach Kreisen, Bürgermeistereien und Pfarreien, mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebäude, sowie der Confessions-, Jurisdictions-, Militair- und frühern Landes-Verhältnisse. Köln 1845, S. 84 (Digitalisat).
  6. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1888, ZDB-ID 1046036-6, S. 116 (Digitalisat).
  7. Einwohner-Adressbuch des Siegkreises 1910
  8. Adressbuch des Siegkreises 1925, Bonn, Ausgabe 1928/1929