Robert Richter (Chemiker)

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Robert Julius Richter (* 21. März 1823 in Freiberg[1]; † 21. Februar 1871[2][3] in Buda[4]) war ein deutscher Chemiker und Hochschullehrer.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Robert Richter war ein Sohn des Königlich Sächsischen Oberbergamtsschreibers Carl Gottlieb Richter. Er studierte an der Bergakademie Freiberg. Hier schloss er sich 1842 dem Corps Franconia Freiberg an.[5]

Nach Abschluss des Studiums war er als Assistent bei Theodor Scheerer im chemischen Laboratorium der Bergakademie tätig.[6] Am 22. September 1857 wurde er zum Professor des Hüttenwesens an die Steiermärkisch-Ständische Montanlehranstalt in Leoben (heutige Montanuniversität) berufen.[7] Durch Erlass vom 14. Oktober 1861 berief ihn das k. k. Finanz-Ministerium hier zum Professor für Physik und Chemie unter Einbeziehung der Probierkunde.[8] Am 9. August 1866 folgte er einem Ruf als Professor für Physik und Chemie an die Bergakademie Schemnitz.[9][10]

Robert Richters Arbeiten erstreckten sich sowohl auf die Verbesserung der Verfahren zu Herstellung von Eisen als auch auf die quantitative Analyse von Gesteinen. Zu nennen sind hier die Analysen und Kieselsäurebestimmungen von Plutoniten und insbesondere die Analyse von Feldspäten erzgebirgischer Gesteine. Er war Mitherausgeber der berg- und hüttenmännischen Jahrbücher.[11]

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Leitfaden zum Unterricht in der quantitativen analytischen Chemie, J.G. Engelhardt, Freiberg, 1853 (Online, Haiti Trust)
  • Entschwefelung des Eisens beim Puddeln. In: Berggeist, 1861, Nr. 57
  • Zusatz von Bleioxyd oder Blei bei der Verarbeitung von weißem Roheisen, 1865

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Archion.de: Taufbuch 1822–1827 der evangelischen Pfarre Freiberg St. Petri, S. 90, Nr. 43/1823, Bild 105/401.
  2. „1869“ nach: Johann C. Poggendorff: Biographisch-literarisches Handwörterbuch zur Geschichte der exacten Wissenschaften. Band 3: Berend W. Feddersen, Arthur J. Oettingen (Hrsg.): 1858–1883. Abtheilung 2: M – Z. Barth, Leipzig 1898. „1871“ nach: Slovensky biograficky slovník. (Od roku 833 do roku 1990). Bd. 5: R – Š. Matica slovenská, Martin 1992, ISBN 80-7090-216-7.
  3. PIM-ID PIM179140
  4. Budapesti Közlöny 22. Februar 1874. p 789
  5. Corpsliste Corps Franconia in Freiberg, Sachsen, 5. März 1838 bis 27. Oktober 1935, und Corps Franconia Fribergensis zu Aachen seit 28. November 1953, Stand Sommersemester 1985, S. 2
  6. Festschrift zum hundertjährigen Jubiläum der Königlich Sächsischen Bergakademie zu Freiberg, am 30. Juli 1866, S. 42 (Reader, archive.org)
  7. Denkschrift zur fünfzigjährigen Jubelfeier der K. K. Bergakademie in Leoben, 1890, S. 104 (Reader, archive.org)
  8. Denkschrift zur fünfzigjährigen Jubelfeier der K. K. Bergakademie in Leoben, 1890, S. 105–106
  9. Denkschrift zur fünfzigjährigen Jubelfeier der K. K. Bergakademie in Leoben, 1890, S. 119
  10. Gedenkbuch zur hundertjährigen Gründung der Königlich-ungarischen Berg- und Forst-akademie in Schemnitz, 1770–1870, S. 72 (Reader, archive.org)
  11. Gedenkbuch zur hundertjährigen Gründung der Königlich-ungarischen Berg- und Forst-akademie in Schemnitz, 1770–1870, S. 76