SRAM (Unternehmen)

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SRAM LLC

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Rechtsform Limited Liability Company
Gründung 1987
Sitz Chicago
Leitung Stanley R. Day Jr. (CEO)
Branche Fahrradkomponenten
Website www.sram.com
Schaltgriff SRAM MRX comp
Nabe SRAM Torpedo, angelehnt an die Sachs-Dreigang-Nabe, umschaltbar (Singlespeed/Fixed)

SRAM LLC [sɹəˑm] ist ein US-amerikanisches Unternehmen, das Fahrradkomponenten herstellt und vertreibt. Der Unternehmenssitz befindet sich in Chicago. Der Name „SRAM“ ist ein Akronym, das aus den Namen der Firmengründer Scott King, Stan Ray Day und Sam Patterson zusammengesetzt ist.[1]  Die europäische Niederlassung befindet sich in Schweinfurt (Deutschland)[2], die asiatische in Taichung (Taiwan).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Unternehmen SRAM wurde 1987 in Chicago gegründet. Bekannt wurde SRAM durch die Grip Shift genannten Schaltgriffe. Diese wurden Ende der 1980er Jahre für Rennräder und Triathlon-Räder entwickelt und erlangten ab Anfang der 1990er Jahre große Popularität an Mountainbikes. Ab Mitte der 1990er Jahre begann das Unternehmen, sein Sortiment durch eigene Entwicklungen und Markenzukäufe auszubauen. Die ersten zusätzlichen Produkte waren ESP-Schaltwerke, welche im Jahr 1996 erstmals vorgestellt wurden. Unter dem Kürzel ESP fasst SRAM ein Übersetzungsverhältnis von 1:1 statt 1:2 im Schaltwerk, sodass es sich gleich weit wie der Seilzug bewegt.[3]

1997 übernahm SRAM die Fahrradsparte des deutschen Unternehmens Sachs, das seit 1907 Nabenschaltungen baute. Die SRAM-Schaltungsnaben wurden in Schweinfurt hergestellt. Hierfür baute SRAM 1999 im Industrie- und Gewerbepark Maintal mit Fördermitteln in Millionenhöhe eine neue Fabrik mit Entwicklungszentrum. Die Naben wurden vollständig in Schweinfurt gefertigt, wobei ein Großteil der Einzelteile selbst produziert oder aus Deutschland und dem europäischen Ausland zugekauft wurden.

2002 erfolgte die Übernahme des Federgabel- und Dämpferherstellers RockShox, 2004 wurde der Bremsen-Hersteller Avid übernommen. Mit der Übernahme von Truvativ 2005 konnte SRAM das Portfolio in den Bereichen Innenlager, Kurbeln, Lenker, Vorbauten und Pedale für Mountainbikes erweitern. 2007 wurde das Produktangebot durch den amerikanischen Laufradhersteller Zipp im Rennradbereich stark erweitert und abgerundet.

2006 bot SRAM mit der SRAM Force und SRAM Rival erstmals Rennradkomponenten an. Damit war SRAM der dritte Anbieter von Rennradkomponentengruppen neben Shimano und Campagnolo. Die Zahl der Beschäftigten stieg auf 2000. 2011 erfolgte die Übernahme des amerikanischen Herstellers von Leistungsmessern „Quarq“.

SRAM baute seine Komponenten untereinander kompatibel.[4] Mit seinen Marken stellte das Unternehmen Komponenten für nahezu alle Fahrradtypen her. Die Fertigung erfolgte an mehreren Standorten weltweit, hauptsächlich in China und Taiwan, wo SRAM eine eigene Fertigung besitzt. Der Standort in Schweinfurt wurde als Entwicklungszentrum für alle SRAM Schaltsysteme, als europäischer Marketingstandort und für den Händler-Kundendienst weitergeführt. Die aktuelle Belegschaft betrug über 160 Mitarbeiter.[5]

Zum 1. Mai 2017 stellte SRAM die gesamte Nabenschaltungsproduktion ein.[6][7]

Baugruppenserien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Baugruppenserien für Rennräder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

SRAM-Red-E-Tap-Schalthebel
Schalt-Bremshebel SRAM Force

Für Rennräder/Cyclocrossräder bietet SRAM Baugruppenserien an (in qualitativ/preislich absteigender Reihenfolge):

  • SRAM Red eTap AXS (1 x 12-fach bzw. 2 x 12-fach, elektronische Schaltung, hydraulische Scheibenbremsen)
  • SRAM Force eTap AXS (1 x 12-fach bzw. 2 x 12-fach, elektronische Schaltung, hydraulische Scheibenbremsen)
  • SRAM Rival eTap AXS (1 x 12-fach bzw. 2 x 12-fach, elektronische Schaltung, hydraulische Scheibenbremsen)
  • SRAM Red eTap (2 x 11-fach, elektronische Schaltung, hydraulische Scheibenbremsen, hydraulische Felgenbremsen, mechanische Felgenbremsen)
  • SRAM Red22 (2 x 11-fach, hydraulische Scheibenbremsen, hydraulische Felgenbremsen, mechanische Felgenbremsen)
  • SRAM Force22 (2 x 11-fach, hydraulische Scheibenbremsen, hydraulische Felgenbremsen, mechanische Felgenbremsen)
  • SRAM Rival22 (2 x 11-fach, hydraulische Scheibenbremsen, hydraulische Felgenbremsen, mechanische Felgenbremsen)
  • SRAM Apex (Einsteigergruppe)

Baugruppenserien für Mountainbikes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für Mountainbikes (Dirtbikes, Downhill, Gravelbikes) bietet SRAM Baugruppenserien an (in qualitativ/preislich absteigender Reihenfolge):

Cross Country:

  • XX1 Eagle 1 x 12-fach
  • XX1 1 x 11-fach
  • X0 1 x 12-fach
  • XX 1 x 12-fach
  • XX SL 1 x 12-fach

Downhill:

  • X01 DH 1 x 7-fach oder 1 x 10-fach
  • GX DH 1 x 7-fach

Enduro:

  • X01 Eagle 1 x 12-fach
  • X01 1 x 11-fach
  • X1 1 x 11-fach

Trail/Allmountain:

  • X0 2 x 10-fach
  • GX Eagle 1 x 12-fach
  • GX 1 x 11-fach oder 2 x 11-fach oder 2 x 10-fach
  • NX 1 x 11-fach
  • NX Eagle 1 x 12-fach
  • SX Eagle 1 x 12-fach
  • X9 2 x 10-fach

Budget-Baugruppe:

  • X7 2 x 10-fach
  • X5 2 x 10-fach
  • X4
  • X3

E-MTB:

  • EX1 1 x 8-fach
  • NX Eagle 1 x 12-fach
  • SX Eagle 1 x 12-fach

Elektrische MTB-Schaltungen:

  • xx1 Eagle 1 x 12-fach AXS
  • x01 Eagle 1 x 12-fach AXS
  • GX Eagle 1 x 12-fach AXS

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. SRAM 25th Anniversary. In: issuu. (issuu.com [abgerufen am 13. Oktober 2017]).
  2. Locations of SRAM (englisch)
  3. ESP-Technologie. SRAM, abgerufen am 30. Juli 2016.
  4. roadbike.de: Test. Abgerufen am 19. Oktober 2014.
  5. Gerd Landgraf, Mainpost, 2. Juni 2015 SRAM im Aufwärtstrend Abruf am 7. Oktober 2010
  6. Gerd Landgraf, Alexander Theis, Velostrom, 20. Februar 2017: Das Ende einer Ära: SRAM stellt Produktion aller Schaltnaben ein, Abruf am 7. Oktober 2020.
  7. Sram verabschiedet sich aus dem Nabenschaltungsgeschäft, radmarkt.de

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: SRAM – Sammlung von Bildern