Roland von Brünneck-Bellschwitz

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Roland von Brünneck-Bellschwitz, fotografiert von Nicola Perscheid
Roland von Brünneck

Graf Roland von Brünneck (* 3. März 1840 in Neapel; † 21. September 1918 in Bellschwitz, Westpreußen) war ein deutscher Verwaltungsjurist und Rittergutsbesitzer.[1][2]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Brünnecks Eltern waren Siegfried von Brünneck-Bellschwitz (1814–1871) und seine Frau Johanna geb. von Schön (1815–1892).

Roland von Brünneck besuchte das Altstädtische Gymnasium (Königsberg). Nach dem Abitur begann er an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn Rechtswissenschaft zu studieren. Seit Ostern 1860 Fuchs im Corps Borussia Bonn, wurde er am 3. November 1860 recipiert.[3] Als erfolgreicher Subsenior und Consenior wurde er Michaelis 1861 inaktiviert. Er wechselte an die Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin, an der er das Auskultatorexamen bestand. Gerichtsreferendar war er in Frankfurt (Oder). 1866 nahm er am Deutschen Krieg teil.[1] Er trat von der Rechtspflege in die innere Verwaltung des Königreichs Preußen über und wurde Regierungsassessor bei der Regierung in Stralsund.[4] 1869 wurde er zum Landrat im Kreis Rosenberg i. Westpr. ernannt. 1882 nahm er seinen Abschied.[4] Er war kgl. preußischer Kammerherr, Burggraf von Marienburg (Ordensburg), Majoratsbesitzer in Bellschwitz und Abgeordneter des Provinziallandtags der Provinz Ostpreußen.[1] Von 1907 bis zu seinem Tode war er Mitglied des Preußischen Herrenhauses auf Präsentation des Grafenverbandes der Provinzen West- und Ostpreußen.

Am 1. Januar 1900 wurde Roland von Brünneck in den erblichen Grafenstand erhoben. Der Titel galt für den Besitzer des Fideikommisses Bellschwitz und den jeweiligen Erstgeborenen, soweit er in den ungeteilten Besitz des Fideikommisses tritt.[5]

Graf Brünneck war Gutsbesitzer auf 1455 ha Land, man betrieb eine große Schafsviehwirtschaft, der Gutsbetrieb wurde durch einen Verwalter geführt.[6]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rittergut Bellschwitz um 1863/64, Sammlung Alexander Duncker

Am 27. Mai 1868 heiratete er in Berlin Marie von Neitschütz (* 27. April 1842; † 26. August 1891), Tochter des Wilhelm von Neitschütz und der Sylvia (von) Schön. Das Ehepaar hatte drei Töchter und drei Söhne, darunter:

  • Siegfried Magnus Balthasar Hermann (* 21. August 1871)
  • Manfred von Brünneck-Bellschwitz (* 1. März 1872; † 16. Mai 1957)[7]
  • Editha (* 30. November 1875) ⚭ 13. Oktober 1896 Friedrich August Adalbert Hilmar von Seherr-Thoß (* 31. Dezember 1861; † 3. Mai 1917)[8]
  • Irmgard (* 7. Juli 1877; † 27 May 1959) ⚭ 14. April 1902 Rudolf Leopold von Lücken (* 08. October 1862; † 8. Juni 1907)
  • Johanna (Hanna) Sylvia Katharina (* 14. Januar 1878; † 3. November 1961) ⚭ 14. April 1902 Eberhard Friedrich Erdmann von Ramin (* 29. Juli 1877; † 16. März 1937)
  • Harald Magnus Rinaldo (* 22. Oktober 1880; † 28. Oktober 1958),[9] auf Trebnitz

1893 ging Roland von Brünneck mit Agathe von Bardeleben (* 24. August 1842) die zweite Ehe ein.[1] Sie war eine Tochter des Abgeordneten Kurt von Bardeleben.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Archiv Corps Borussia Bonn
  2. Personen (Oberpräsidenten, Reichsstatthalter, Regierungspräsidenten, Landräte, Oberbürgermeister usw.), in: Rolf Jehke: Territoriale Veränderungen in Deutschland und deutsch verwalteten Gebieten 1874–1945, Herdecke. Zuletzt geändert am 18. Februar 2018.
  3. Kösener Corpslisten 1930, Eine Zusammenstellung der Mitglieder der bestehenden und der nach dem Jahre 1867 suspendierten Corps mit Angabe von Jahrgang, Chargen und Personalien. Für den Hohen Kösener SC-Verband im Auftrage des Deutschen Corpszeitungs-Ausschusses erstmals kritisch bearbeitet von Dr. jur. Otto Gerlach, Hasso Borussiae, Verlag der Deutschen Corpszeitung, Frankfurt am Main 1930, 11/484.
  4. a b Kreis Rosenberg, in: Rolf Jehke: Territoriale Veränderungen in Deutschland und deutsch verwalteten Gebieten 1874–1945, Herdecke, Stand 1. 1. 2024.
  5. A. Freiherr von Houwald: Brandenburg-Preußische Standeserhebungen und Gnadenakte für die Zeit 1873-1918. C. A. Starke, Görlitz 1939, S. 114.
  6. Ernst Seyfert, Hans Wehner: Niekammer’s Güter-Adreßbücher II. 1912. Güter-Adreßbuch für die Provinz Westpreußen. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter, Güter und größeren Bauernhöfe der Provinz mit Angabe der Guts-Eigenschaft, des Grundsteuer-Reinertrages, der Gesamtfläche und des Flächeninhalts der einzelnen Kulturen. Mit einem alphabetischen Orts- und Personenregister, dem Handbuch der Königlichen Behörden. In: Nach amtlichen Quellen und auf Grund direkter Angaben bearbeitet. 2. Auflage. Reichenbach’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1912, S. 158–159 (gda.pl).
  7. Marie von Neitschütz. * 27.04.1842; † 26.08.1891., in: Personen der Weltgeschichte, Stand 1. 1. 2024.
  8. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser 1918, 68. Jahrgang, Justus Perthes, Gotha, 1917, S. 787.
  9. Walter von Hueck, Friedrich Wilhelm Euler: Genealogisches Handbuch der Gräflichen Häuser / A (Uradel) 1973. In: Deutsches Adelsarchiv e. V. (Hrsg.): GHdA. Band VII, Nr. 56. C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1973, S. 116–117 (d-nb.info). ISSN 0435-2408