Rolf Gölz

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Rolf Gölz (* 30. September 1962 in Schussenried) ist ein ehemaliger deutscher Radrennfahrer. Er wurde 1983 Weltmeister in der Mannschaftsverfolgung auf der Bahn und gewann jeweils mehrere Eintagesrennen und Tour-de-France-Etappen.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufgewachsen ist Gölz in Bad Schussenried in Oberschwaben. Er gewann in seiner Amateurzeit 1982 bei den Weltmeisterschaften die Silbermedaille in der Einerverfolgung, 1983 die Weltmeisterschaft mit dem deutschen Bahnvierer und errang 1984 in Los Angeles eine Silber- und eine Bronzemedaille in der Einer- bzw. Mannschaftsverfolgung. Für den Gewinn zweier Medaillen bei den Olympischen Sommerspielen erhielt er vom Bundespräsidenten das Silberne Lorbeerblatt. Aufgrund seiner kraftvollen Fahrweise wurde Gölz von vielen Kollegen „Turbo“ genannt. Schon als Amateur war er ein hervorragender Straßenfahrer. So konnte er 1982 den Klassiker „Rund um Frankfurt“ für sich entscheiden.[1] Im selben Jahr gewann er mit der Schleswig-Holstein-Rundfahrt sein erstes Etappenrennen.[1] Seinen bedeutendsten Erfolg als Amateur holte er 1984 mit dem Sieg beim Rennen Rund um den Henninger-Turm.[2] Gölz, versuchte zunächst sein Studium und die Karriere als Profi in Einklang zu bringen, gab nach dem ersten Jahr als Berufsfahrer aber das Studium auf.[3]

In seiner Profi-Zeit von 1985 bis 1993 gehörte er zu den wenigen deutschen Straßenfahrern mit internationaler Bedeutung. Gölz spezialisierte sich dabei vor allem auf klassische Eintagesrennen. Sein erster großer internationaler Erfolg war der Gewinn der Züri Metzgete 1987. Danach gewann er als jeweils erster Deutscher den La Flèche Wallonne 1988, Paris-Brüssel 1988 sowie Mailand–Turin (1988 und 1989), als auch als erster Nicht-Spanier überhaupt 1988 die Vuelta a Asturias. Bei der Tour de France konnte er 1987 und 1988 jeweils einen Etappensieg erringen. Außerdem gelangen ihm Gesamtsiege bei der Ruta del Sol (1985, 1987) und bei der Mittelmeer-Rundfahrt 1992. 1993 war er im Mountainbikesport aktiv.

Nach seiner Radsportkarriere beendete Gölz ein Studium der Betriebswirtschaft an der FH Biberach. Von 1994 bis 1999 saß er für die Freien Wähler im Gemeinderat von Bad Schussenried. Von 1999 bis 2002 und ab 2005 arbeitete als sportlicher Leiter beim Team Gerolsteiner. Zudem war er für das ZDF als Co-Kommentator bei Tour-de-France-Übertragungen tätig und veröffentlichte 2003 ein Buch über klassische Eintagesrennen (Mythos Klassiker).

Er betreibt zusammen mit einem Geschäftspartner ein Fahrradgeschäft in Bad Waldsee und einen Online-Fahrrad-Handel, bei denen er sich hauptsächlich um die kaufmännischen Belange kümmert.

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1985

1986

1987

1988

1989

1990

1991

1992

Teams[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Rene Jacobs u. a. (Hrsg.): VELO. 28. Jahrgang. Dendermonde 1983, S. 127.
  2. Rene Jacobs u. a. (Hrsg.): VELO. 30. Jahrgang. Dendermonde 1985, S. 133.
  3. Frankfurter Rundschau (Hrsg.): Schmaler Grat. Frankfurt am Main 1. Mai 1985, S. 12.