Rossau (Sachsen)

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Wappen Deutschlandkarte
Rossau (Sachsen)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Rossau hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 0′ N, 13° 4′ OKoordinaten: 51° 0′ N, 13° 4′ O
Bundesland: Sachsen
Landkreis: Mittelsachsen
Höhe: 318 m ü. NHN
Fläche: 53,59 km2
Einwohner: 3483 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 65 Einwohner je km2
Postleitzahl: 09661
Vorwahlen: 03727, 037207 (Greifendorf und Moosheim)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: FG, BED, DL, FLÖ, HC, MW, RL
Gemeindeschlüssel: 14 5 22 500
Gemeindegliederung: 9 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 99
09661 Rossau, OT Niederrossau
Website: www.gemeinde-rossau.de
Bürgermeister: Dietmar Gottwald
Lage der Gemeinde Rossau im Landkreis Mittelsachsen
KarteAltmittweidaAugustusburgBobritzsch-HilbersdorfBrand-ErbisdorfBurgstädtClaußnitzDöbelnDorfchemnitzEppendorfErlau (Sachsen)FlöhaFrankenberg/SachsenFrauenstein (Erzgebirge)FreibergGeringswaldeGroßhartmannsdorfGroßschirmaGroßweitzschenHainichenHalsbrückeHarthaHartmannsdorf (bei Chemnitz)JahnatalKönigsfeld (Sachsen)Königshain-WiederauKriebsteinLeisnigLeubsdorf (Sachsen)Lichtenau (Sachsen)Lichtenberg/Erzgeb.LunzenauMittweidaMühlau (Sachsen)Mulda/Sa.Neuhausen/Erzgeb.NiederwiesaOberschönaOederanPenigRechenberg-BienenmühleReinsberg (Sachsen)RochlitzRossau (Sachsen)RoßweinSaydaSeelitzStriegistalTauraWaldheimWechselburgWeißenborn/Erzgeb.ZettlitzSachsen
Karte

Rossau ist eine Gemeinde im Landkreis Mittelsachsen in Sachsen.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rossau liegt ca. 3 km östlich von Mittweida und 15 km südlich von Döbeln. An der Westgrenze der Gemeinde befindet sich das Zschopautal.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Gemeinde gehören folgende Ortsteile:

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Angrenzende Gebietskörperschaften sind die Städte Hainichen, Frankenberg/Sa. und Mittweida sowie die Gemeinden Kriebstein, Lichtenau und Striegistal im Landkreis Mittelsachsen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hängebrücke Kockisch-Liebenhain mit Liebenhainer Mühle
Grundschule Seifersbach

Der „Rozzow“ genannte Ort Rossau wurde erstmals im Jahr 1378 erwähnt. Zu dieser Zeit wurde noch nicht zwischen Ober- und Niederrossau unterschieden. Belege für die Erwähnung der beiden Orte gibt es u. a. für Niederrossau aus dem Jahr 1551 als „Rossaw Nieder Gemeynn“ und ab 1791 als „Ober Roßau“ und „Nieder Roßau“. Die denkmalgeschützte Rossauer Kirche im heutigen Niederrossau entstand im 12/13. Jahrhundert als Wehrkirche. Sie ist somit eine der ältesten Kirchen in Sachsen.[2]

Die heutige Gemeinde Rossau entstand am 1. Juli 1950 durch Zusammenschluss der Gemeinden Oberrossau, Niederrossau und Weinsdorf (mit dem Ortsteil Liebenhain). Das Gemeindeamt befindet sich im Ortsteil Niederrossau. Die heutigen Ortsteile der Gemeinde Rossau gehörten in früheren Jahrhunderten zu verschiedenen Verwaltungseinheiten. In der folgenden Tabelle werden diese Herrschaftsverhältnisse dargestellt.

Herrschaftszugehörigkeit der Rossauer Ortsteile
Ort Zugehörigkeit vor 1590 Zugehörigkeit zwischen 1590 und 1832 Zugehörigkeit von 1832 bis 1856
Greifendorf Amt Nossen Amt Nossen Amt Nossen
Oberrossau, Niederrossau Kreisamt Freiberg Amt Nossen Amt Nossen
Moosheim Amt Döbeln Amt Rochlitz Amt Rochlitz
Weinsdorf, Liebenhain Kreisamt Freiberg Amt Rochlitz Amt Frankenberg-Sachsenburg
Hermsdorf Herrschaft Ringethal (zum Kreisamt Freiberg gehörig, Exklave) Herrschaft Ringethal (zum Kreisamt Freiberg, Exklave) Amt Frankenberg-Sachsenburg
Seifersbach Kreisamt Freiberg Amt Frankenberg-Sachsenburg (ab 1551 nachweisbar) Amt Frankenberg-Sachsenburg
Schönborn, Dreiwerden Rittergut Neusorge (zum Amt Rochlitz gehörig) Rittergut Neusorge (ab 1610 zum Amt Augustusburg) Amt Frankenberg-Sachsenburg

Nach der Auflösung der Ämter kamen die Orte unter die Verwaltung des Gerichtsamts Mittweida, Greifendorf und Moosheim an das Gerichtsamt Roßwein. Im Oktober 1874 kamen die zum Gerichtsamt Mittweida gehörigen Orte im Gebiet von Rossau an die Amtshauptmannschaft Rochlitz und die Orte Greifendorf und Moosheim an die Amtshauptmannschaft Döbeln. Ab 1952 gehörten alle heutigen Rossauer Ortsteile zum Kreis Hainichen, welcher 1994 Teil des neuen Landkreises Mittweida wurde. Seit 2008 gehört die Gemeinde Rossau mit ihren Ortsteilen zum Landkreis Mittelsachsen.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Entwicklung der Einwohnerzahl (Stichtag: 31. Dezember):

Jahr Einwohner
1998 3943
1999 4016
2000 4061
2001 3981
2002 3913
Jahr Einwohner
2003 3920
2004 3881
2005 3917
2006 3852
2007 3814
Jahr Einwohner
2012 3566
2013 3566
2015 3598

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehemalige Gemeinde bzw. Gutsbezirk Datum Anmerkung
Greifendorf 1. März 1994[3]
Hermsdorf 1. Januar 1994[3]
Moosheim 1. Januar 1994[3]
Niederrossau 1. Juli 1950[4] Zusammenschluss mit Oberrossau und Weinsdorf zu Rossau
Oberrossau 1. Juli 1950[4] Zusammenschluss mit Niederrossau und Weinsdorf zu Rossau
Oberrossau, Revierförsterei 1. Juli 1936[5] Ausgliederung aus der Gemeinde Oberrossau und Eingliederung in den selbstständigen Gutsbezirk Staatsforstrevier Frankenberg
Schönborn 3. März 1933[5] Namensänderung in Schönborn-Dreiwerden
Schönborn-Dreiwerden 1. Januar 1992[3] Zusammenschluss mit Seifersbach zu Schönborn-Dreiwerden-Seifersbach
Schönborn-Dreiwerden-Seifersbach 1. Januar 1999[3]
Seifersbach 1. Januar 1992[3] Zusammenschluss mit Schönborn-Dreiwerden zu Schönborn-Dreiwerden-Seifersbach
Staatsforstrevier Frankenberg, Gutsbezirk 12. September 1949[4] Teileingliederung nach Greifendorf
Staatsforstrevier Frankenberg, Gutsbezirk 12. September 1949[4] Teileingliederung nach Mossheim
Staatsforstrevier Frankenberg, Gutsbezirk 9. Dezember 1948[4] Teileingliederung nach Oberrossau im Zuge der Bodenreform
Staatsforstrevier Frankenberg, Gutsbezirk 11. Dezember 1948[4] Teileingliederung nach Schönborn-Dreiwerden
Staatsforstrevier Rossau, Gutsbezirk 11. Dezember 1948[4] Teileingliederung nach Oberrossau
Weinsdorf 1. Juli 1950[4] Zusammenschluss mit Niederrossau und Oberrossau zu Rossau

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderatswahl 2019[6]
Wahlbeteiligung: 66,8 % (2014: 61,6 %)
 %
50
40
30
20
10
0
47,3 %
27,9 %
15,2 %
7,3 %
2,3 %
n. k. %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
+6,3 %p
−7,3 %p
+1,4 %p
−0,6 %p
+2,3 %p
−0,9 %p
Gemeindeamt Rossau in Niederrossau

Das Gemeindeamt der Gemeinde Rossau befindet sich in Niederrossau.

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit der Gemeinderatswahl am 26. Mai 2019 verteilen sich die 14 Sitze des Gemeinderates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:

  • Freie Wähler Gemeinde Rossau e. V. (FWGR): 7 Sitze
  • CDU: 4 Sitze
  • Wir für Rossau (WfR): 2 Sitze
  • LINKE: 1 Sitz

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im September 2016 wurde Dietmar Gottwald mit 84,7 Prozent der Stimmen wiedergewählt.

letzte Bürgermeisterwahlen
Wahl Bürgermeister Vorschlag Wahlergebnis (in %)
2023 Dietmar Gottwald Gottwald 95,0
2016 84,8
2009 CDU 51,2
2006 Horst Glöß FWG HGMR 94,5

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Rossauer Dorfkirche[7] stammt aus dem 12./13. Jahrhundert und steht seit 1983 unter Denkmalschutz. Ihre Orgel von 1670 ist eine der ältesten Orgeln Sachsens. Der Altar zeigt Apollonia, die Schutzpatronin der Zahnärzte.
  • Das Besucherbergwerk „Alte Hoffnung Erbstolln“ in Schönborn ist ein ehemaliges Silberbergwerk aus der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts.
  • In Schönborn-Dreiwerden gibt es eine historische Bergwerksbahn.
  • Sehenswert ist die in der Gemeinde liegende Alpakafarm in Moosheim. Alpakas werden hier schon seit langer Zeit gezüchtet.
  • Die Kirche in Greifendorf aus dem Jahr 1859, die 1982 als abrissgefährdet galt, wurde mit Spendenmitteln saniert.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die südlich der Gemeinde verlaufende A 4 ist über den Anschluss Nr. 73 Hainichen (ca. 5 km) zu erreichen.

Gesundheitswesen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Schönborn-Dreiwerden betreibt die Sozialpsychiatrie des Klinikums Chemnitz in einem Vierseitenhof die Therapiestätte „Kastanienhof Rossau“.

Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2022 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011 (Gebietsstand 01.01.2023). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 21. Juni 2023. (Hilfe dazu).
  2. Webseite der Kirchgemeinde Seifersbach mit Rossau
  3. a b c d e f Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Gebietsänderungen
  4. a b c d e f g h Ministerium des Innern des Landes Sachsen (Hrsg.): Verzeichnisse der seit Mai 1945 eingemeindeten Gemeinden und Nachweis über die Aufgliederung der selbständigen Gutsbezirke und Staatsforstreviere. 1952.
  5. a b Das Sachsenbuch. Kommunal-Verlag Sachsen, Dresden 1943.
  6. Ergebnisse der Gemeinderatswahl 2019
  7. Website der Gemeinde

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Rossau (Sachsen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien