Roter Müller-Thurgau

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Roter Müller-Thurgau
Roter Müller-Thurgau
Art Edle Weinrebe (Vitis vinifera subsp. vinifera)
Beerenfarbe rosa
Verwendung
Herkunft Deutschland
bekannt seit 1978
Züchter Christoph Süßle aus Merdingen (Baden), Züchtergemeinschaft Roter Müller-Thurgau, Karlheinz Thoma, Ebringen
Züchtungsjahr 1978
VIVC-Nr. 24686
Abstammung

Mutation von
Müller-Thurgau

Liste von Rebsorten
Zum Vergleich: Trauben der Sorte Müller-Thurgau

Der Rote Müller-Thurgau ist eine rotbeerige Variante der schon lange bekannten Rebsorte Müller-Thurgau. Besonderer produktionstechnischer Vorteil dieser Sorte ist die geringere Botrytisanfälligkeit gegenüber der Ausgangssorte.

Herkunft, Abstammung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Rote Müller-Thurgau wurde vom Winzer Christoph Süßle aus Merdingen (Baden) 1978 gefunden. Sie ist eine Farbmutation der Sorte Müller-Thurgau.[1] Seit 2005 wird die Sorte einer Sortenprüfung unterzogen, um ihre Leistungsdaten zu erfassen. 2014 wurde beim Bundessortenamt der Antrag um Sortenzulassung gestellt.

Ampelografische Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Knospen treiben im Frühjahr mittelfrüh aus.[2]
  • Die Triebspitze ist hellgrün, leicht flaumig mit rötlichem Anflug und vollständig offen.
  • Der Triebwuchs ist stark.
  • Das Blatt ist mittelgroß bis groß, blasig, tief gebuchtet mit verdrehten Mittellappen, stark spitz gezähnt, fünflappig und die Oberfläche leicht blasig
  • Die Blüte früh bis mittel mit geringer Verrieselungsneigung.
  • Die Trauben sind groß und lockerbeerig.
  • Die ovalen Beeren sind rosa gefärbt, besitzen eine harte Schale und das Fruchtfleisch hat einen leicht muskatartigen Geschmack.

Reife: früh, wie Müller-Thurgau

Ansprüche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Sorte benötigt tiefgründige, mittelschwere bis schwere Böden mit guter Wasserversorgung. Böden mit geringer Wasserspeicherfähigkeit und nährstoffarme Böden sind nicht geeignet. Tiefe, eingeschlossene Lagen sind ungeeignet, späte Lagen hingegen nicht.[2]

Ertrag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ertrag ist hoch und regelmäßig wie bei Müller-Thurgau. Der Zuckergehalt der Beeren ist mittel, mit geringem bis mittelhohem Säuregehalt.[2]

Wein[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Sorte bringt milde Weine mit leicht muskatartigem Duft und Geschmack. Sie sind harmonisch und fruchtig. Der Wein reift sehr früh. Wegen des geringen Säuregehaltes altern die Weine rasch.[2]

Vorteile[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Sorte reift früh.
  • Sie stellt geringe Lageansprüche.
  • Ist auch für späte Lagen geeignet.
  • Sie ist wenig blüteempfindlich.
  • Ist im Vergleich zu Müller-Thurgau weniger beeren- und stielfäuleanfällig.

Nachteile[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Holzreife und Winterfrostanfälligkeit wie bei Müller-Thurgau.
  • Die Anfälligkeit gegen Peronospora, Oidium, Roter Brenner und Phomopsis ist wie bei Müller-Thurgau.
  • Die Beeren können bei Überreife leicht abfallen.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Roter Müller Thurgau Redaktion: Roter Müller-Thurgau aus Deutschland. In: Der Winzer. Nr. 1/2015, Av-Verlag, Wien. (online)
  2. a b c d Karlheinz Thoma, Züchtergemeinschaft Roter Müller-Thurgau mit Sitz in Merdingen: Schriftliche Mitteilung, 10. Januar 2015