Rudi Ball

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Deutschland  Rudi Ball
IIHF Hall of Fame, 2004

Geburtsdatum 22. Juni 1911
Geburtsort Berlin, Deutschland
Todesdatum 19. September 1975
Sterbeort Johannesburg, Südafrika
Größe 163 cm
Gewicht 64 kg

Position Rechter Flügel
Schusshand Rechts

Karrierestationen

1928 bis 1933 Berliner SC
1933 bis 1934 EHC St. Moritz
1934 bis 1936 HC Diavoli Rossoneri Milano
1936 bis 1944 Berliner SC
1946 bis 1948 EG Eichkamp Berlin
1949 bis 1950 Tigers IHC
1950 bis 1951 Wolves IHC

Vorlage:Infobox Eishockeyspieler/Ländercode2

Rudolf „Rudi“ Ball (* 22. Juni 1911 in Berlin; † 19. September 1975 in Johannesburg, Südafrika) war ein deutscher Eishockeyspieler (Stürmer) und ist Mitglied der IIHF Hall of Fame und der Hockey Hall of Fame Deutschland. Seine beiden Brüder Gerhard und Heinz waren ebenfalls Eishockeyspieler.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seine Karriere dauerte 24 Jahre, von 1928 bis 1952. Er spielte für den Berliner SC 1928 bis 1933 und 1936 bis 1944, den EHC St. Moritz 1933/34, HC Diavoli Rossoneri Milano 1934 bis 1936, EG Eichkamp Berlin 1946 bis 1948, Tigers IHC 1949/50 und Wolves IHC 1950/51. In der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg war er einer der populärsten und besten Eishockeyspieler in Europa. In seiner gesamten Karriere erzielte er über 500 Tore.

Zwischen 1929 und 1938 spielte er 49-mal für die deutsche Eishockeynationalmannschaft und erzielte 19 Tore. Bei den Olympischen Winterspielen 1936 war Rudi Ball, dessen Vater Jude war, der einzige deutsche Teilnehmer jüdischer Abstammung. Da er aufgrund der Nürnberger Gesetze als Halbjude galt, konnte er in der deutschen Mannschaft starten, ohne der nationalsozialistischen Politik zu widersprechen. Auf der anderen Seite wurde im Ausland nicht so genau unterschieden und er galt als Erfolg der Politik des Internationalen Olympischen Komitees.[1] Auch bei den Sommerspielen desselben Jahres in Berlin stand mit der Fechterin Helene Mayer eine Teilnehmerin (halb)jüdischer Abstammung in der deutschen Olympiamannschaft.

1948 zog er nach Johannesburg (Südafrika), wohin seine Eltern 1936 ausgewandert waren; dies war durch die Teilnahme Rudi Balls an den Olympischen Spielen möglich geworden.[2] Seine Brüder Gerhard Ball und Heinz Ball waren ebenfalls Eishockeyspieler.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Michael Stellwag: Rudi Ball. Der vergessene deutsch-jüdische Eishockeystar. Arete-Verlag, Hildesheim, 2022, ISBN 978-3-96423-100-0.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Rudi Ball in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)
  • Birger Nordmark, Patrick Houda: Biography of Rudi Ball & brothers. In: sihss.se. Swedish Ice hockey Historical And Statistical Society (SIHSS), archiviert vom Original am 11. März 2007; (englisch, mit Fotos).
  • Sven Goldmann: Hitler in Garmisch-Partenkirchen: Als Olympia die Unschuld verlor. In: Tagesspiegel.de. 8. Februar 2011;: „Ball blieb unbehelligt und emigrierte später nach Südafrika.“
  • Jörg Degenhardt: Rudi Ball – Ein vergessener deutsch-jüdischer Eishockeyspieler: Thomas Jaedicke im Gespräch. (mp3-Audio; 6,8 MB; 7:23 Minuten) In: Deutschlandfunk-Kultur-Sendung „Nachspiel“. 19. Februar 2023;.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Arnd Krüger: Die Olympischen Spiele 1936 und die Weltmeinung. Ihre außenpolitische Bedeutung unter besonderer Berücksichtigung der USA. S. 76.
  2. Jörg Degenhardt: Rudi Ball – Ein vergessener deutsch-jüdischer Eishockeyspieler: Thomas Jaedicke im Gespräch. (mp3-Audio; 6,8 MB; 7:23 Minuten) In: Deutschlandfunk-Kultur-Sendung „Nachspiel“. 19. Februar 2023, abgerufen am 19. Februar 2023.
  3. Rudi Ball bei jewishsports.net