Rudolf Höber

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Rudolf Höber

Rudolf Höber (geboren am 27. Dezember 1873 in Stettin; gestorben am 5. September 1953 in Philadelphia) war ein deutsch-amerikanischer Physiologe und Hochschullehrer.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rudolf Höber war ein Sohn des Kaufmanns Anselm Höber und der Elieze Köhl; der Mediziner Isidor Rosenthal war ein Onkel. Er studierte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen, an der er 1898 sein Examen ablegte. An der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel arbeitete er seit 1909 als Privatdozent. 1915 wurde er zum o. Professor ernannt. Im Jahr 1902 veröffentlichte er sein Buch Physikalische Chemie der Zellen und der Gewebe. 1922 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt, 1930/31 war er Rektor der CAU.[1]

Am 26. September 1933 wurde er wegen seiner nicht-arischen Abstammung mit 60 Jahren in den Ruhestand versetzt. Er emigrierte mit seiner Frau Josephine Marx[2] über England in die Vereinigten Staaten, wo er seine wissenschaftliche Arbeit in Philadelphia fortsetzte. Im Jahr 1940 erhielt er die amerikanische Staatsbürgerschaft.

In Kiel erinnert die Rudolf-Höber-Straße an ihn.

Veröffentlichungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Physikalische Chemie der Zelle und der Gewebe. 1902.
  • Eine Methode die elektrische Leitfaehigkeit im Innern von Zellen zu messen. In: Arch. Ges. Physiol. Band 133, 1910, S. 237–259.
  • Ein zweites Verfahren die Leitfaehigkeit im Innern von Zellen zu messen. In: Arch. Ges. Physiol. Band 148, 1912, S. 189–221.
  • Messungen der inneren Leitfaehigkeit von Zellen III. In: Arch. Ges. Physiol.Band 150, 1913, S. 15–45.
  • Lehrbuch der Physiologie des Menschen. 1919.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Dietrich Trincker: Höber, Rudolf. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 9, Duncker & Humblot, Berlin 1972, ISBN 3-428-00190-7, S. 301 f. (Digitalisat).
  • Salomon Wininger: Große jüdische National-Biographie. Band 7. Czernowitz, 1936, S. 83f.
  • Höber, Rudolf Otto, in: Werner Röder; Herbert A. Strauss (Hrsg.): International Biographical Dictionary of Central European Emigrés 1933–1945. Band 2,1. München : Saur, 1983, ISBN 3-598-10089-2, S. 524
  • Joseph Walk (Hrsg.): Kurzbiographien zur Geschichte der Juden 1918–1945. Hrsg. vom Leo Baeck Institute, Jerusalem. Saur, München 1988, ISBN 3-598-10477-4, S. 158
  • Holger Münzel: Max von Frey. Leben und Wirken unter besonderer Berücksichtigung seiner sinnesphysiologischen Forschung. Würzburg 1992 (= Würzburger medizinhistorische Forschungen, 53), S. 189 (Rudolf Höber).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Rektoratsrede (HKM)
  2. Josephine Höber, geb. Marx, bei Charité, Ärztinnen im Kaiserreich