Ruffini-Körperchen

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Ruffini-Körperchen
Ruffini-Körperchen
Video: Tastsinn der Finger (Meissner-Körperchen, Merkel-Zelle, Ruffini-Körperchen, Vater-Pacini-Körperchen)

Ruffini-Körperchen gehören zu den Mechanorezeptoren der Haut und wurden nach dem italienischen Anatomen und Neuropathologen Angelo Ruffini (1864–1929)[1] benannt, der sie als Erster mittels einer von ihm entwickelten Goldfärbung sichtbar machte.[2] Diese sind sich langsam anpassende (adaptierende) Dehnungsrezeptoren, die in der Haut, in der Wurzelhaut der Zähne und in den Gelenkkapseln vorkommen.[3] In der Haut liegen sie im Stratum reticulare der Dermis und reagieren auf Druck und horizontale Dehnung. Die Ruffini-Körperchen der Gelenkkapsel registrieren die Stellung der Gelenke und ihre Auslenkungsgeschwindigkeit.[4]

Das Ruffini-Körperchen hat die Form eines zu den Enden hin abgeflachten, offenen Zylinders. Durch die Öffnungen treten kollagene Faserbündel auf der einen Seite ein und auf der anderen wieder heraus. Zwischen den Kollagenfaserbündeln sind die Endigungen der Nervenfasern spiralig eingebettet. Das zuführende Faserbündel (Afferenz) ist myelinisiert und etwa 5 µm dick.[3]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Heinz-Peter Schmiedebach: Ruffini, Angelo. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin/ New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 1274.
  2. Holger Münzel: Max von Frey. Leben und Wirken unter besonderer Berücksichtigung seiner sinnesphysiologischen Forschung. (= Würzburger medizinhistorische Forschungen. Band 53). Königshausen & Neumann, Würzburg 1992, ISBN 3-88479-803-0, S. 199.
  3. a b Wolfgang Kühnel: Taschenatlas Histologie. 13. Auflage. Thieme, Stuttgart 2014, ISBN 978-3-13-151533-9, S. 456.
  4. Jan C. Behrends: Physiologie. Thieme, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-13-138411-9, S. 597.