Rullstorf

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Wappen Deutschlandkarte
Rullstorf
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Rullstorf hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 53° 17′ N, 10° 32′ OKoordinaten: 53° 17′ N, 10° 32′ O
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Lüneburg
Samtgemeinde: Scharnebeck
Höhe: 33 m ü. NHN
Fläche: 22,87 km2
Einwohner: 1883 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 82 Einwohner je km2
Postleitzahl: 21379
Vorwahl: 04136
Kfz-Kennzeichen: LG
Gemeindeschlüssel: 03 3 55 032
Gemeindegliederung: 3 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Zum Bahnhof 1
21379 Rullstorf
Bürgermeister: Peter Müller (BRB)
Lage der Gemeinde Rullstorf im Landkreis Lüneburg
KarteLandkreis LüneburgNiedersachsenSchleswig-HolsteinMecklenburg-VorpommernLandkreis Lüchow-DannenbergLandkreis UelzenLandkreis HeidekreisLandkreis HarburgRehlingenSoderstorfOldendorfAmelinghausenBetzendorfBarnstedtMelbeckDeutsch EvernWendisch EvernEmbsenSüdergellersenKirchgellersenWestergellersenReppenstedtReppenstedtMechtersenVögelsenRadbruchBardowickHandorfWittorfLüneburgBarendorfVastorfReinstorfThomasburgDahlenburgBoitzeNahrendorfTosterglopeDahlemBleckedeNeetzeAdendorfScharnebeckRullstorfLüdersburgHittbergenHohnstorfEchemArtlenburgBarumBrietlingenAmt Neuhaus
Karte
Luftbild (2013)

Rullstorf ist eine Gemeinde im Landkreis Lüneburg in Niedersachsen (Deutschland).

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rullstorf liegt westlich des Naturparks Elbufer-Drawehn. Die Gemeinde gehört der Samtgemeinde Scharnebeck an, die ihren Verwaltungssitz in der Gemeinde Scharnebeck hat.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Boltersen
  • Kronsberg
  • Rullstorf
  • Plangenmoor
  • Neu Rullstorf
  • Neu Boltersen

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Umgebung von Rullstorf ist seit Jahrtausenden besiedelt. Bei Ausgrabungen des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege auf der Anhöhe des Kronsberges wurden die Reste eines Langhauses entdeckt, das sich anhand von Keramikfunden auf etwa 4000 Jahre vor Christus datieren ließ. Dabei handelt es sich um das älteste nachgewiesene Haus im Gebiet des heutigen Niedersachsens. Die zwischen 1979 und 2009 durchgeführten Grabungen zeigten, dass es seit der Bronzezeit über die Zeit der Langobarden und der Altsachsen bei Rullstorf eine kontinuierliche Besiedlung gab.

Informationstafel (Vor- und Rückseite) zu den archäologischen Untersuchungen am Kronsberg

Bei den Ausgrabungen wurde ein Pferdegräberfeld entdeckt. Es ist eines der größten in Deutschland und gilt als größter bekannter spätsächsischer Pferdefriedhof. Auf dem Areal wurden 42 Pferde bestattet, in der Regel lagen sie mit dem Kopf Richtung Süden. Das im Jahr 2000 ausgegrabene Pferd im Pferdegrab 5075, das als Grabbeigabe zu einer Scheiterhaufenbestattung mit kompletter Reitausrüstung bestattet wurde, war jedoch genau entgegengesetzt ausgerichtet. Kein anderes der in Rullstorf bestatteten Pferde wurde mit Sattel, Trense oder anderem Zubehör begraben.[2] Die Funde erlauben eine Rekonstruktion der sächsischen Reitausrüstung des 7. Jahrhunderts, die im Deutschen Pferdemuseum in Verden an der Aller gezeigt wird.[3]

Um das Jahr 1150 wurde der Ort Rullstorf als Rundling gegründet.[4] Beim Ort beginnt die Lüneburger Landwehr, eine um 1480 errichtete Wallanlage. Sie reichte ursprünglich von Rullstorf in südlicher Richtung über Neu Wendhausen bis nach Deutsch Evern.

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. März 1974 wurde die Nachbargemeinde Boltersen eingegliedert.[5]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde Rullstorf gehört zum Landtagswahlkreis 48 Elbe[6] und zum Bundestagswahlkreis 38 Lüchow-Dannenberg – Lüneburg.[7]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderatswahl 2021
Wahlbeteiligung: 65,51 %
 %
40
30
20
10
0
37,8 %
26,4 %
23,0 %
12,8 %
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
d Bürger Rullstorf Boltersen

Der Gemeinderat aus Rullstorf setzt sich aus elf Ratsfrauen und Ratsherren zusammen. Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt.

Bei der Kommunalwahl 2021 ergab sich folgende Sitzverteilung:[8]

Gemeinderat 2021
1
3
4
3
Insgesamt 11 Sitze

Vorherige Sitzverteilungen:

Wahljahr BRB CDU Grüne SPD Gesamt
2016 4 3 3 1 11 Sitze
__________________________

BRB: Bürger Rullstorf Boltersen

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der ehrenamtliche Bürgermeister ist Peter Müller

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Haltepunkt Rullstorf liegt an der Bahnstrecke Lüneburg–Bleckede. Die Gemeinde ist über verschiedene Land- und Kreisstraßen an das Verkehrsnetz angebunden.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Rullstorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2022 (Hilfe dazu).
  2. Ilona Becker: Die Pferde aus dem sächsischen Gräberfeld Rullstorf (Ldkr. Lüneburg). Leipziger online-Beiträge zur Ur- und Frühgeschichtlichen Archäologie, 2007, abgerufen am 28. September 2012. (pdf, 2,1 MB)
  3. Auf dem Weg nach Walhall (2004) (Memento des Originals vom 22. Februar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.fan-niedersachsen.de
  4. Gemeinde Rullstorf. Samtgemeinde Scharnebeck, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. August 2014; abgerufen am 9. April 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.scharnebeck.de
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 234.
  6. Landtagswahlkreise ab 16. Wahlperiode. Wahlkreiseinteilung für die Wahl zum Niedersächsischen Landtag. Anlage zu § 10 Abs. 1 NLWG, S. 4. (PDF (Memento des Originals vom 25. Juli 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nls.niedersachsen.de; 87 kB)
  7. Beschreibung der Wahlkreise. Anlage zu § 2 Abs. 2 Bundeswahlgesetz. In: Achtzehntes Gesetz zur Änderung des Bundeswahlgesetzes. Vom 17. März 2008 (Memento vom 25. Juli 2011 im Internet Archive). Anlage zu Artikel 1. Bonn 18. März 2008, S. 325.
  8. Ergebnis Gemeinderatswahl 2021. Abgerufen am 13. Juli 2022.