Sulawesi Tenggara

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Südostsulawesi)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Sulawesi Tenggara

Lage von Sulawesi Tenggara in Indonesien
Symbole
Wappen
Wappen
Basisdaten
Staat Indonesien
Hauptstadt Kendari
Fläche 38.068 km²
Einwohner 2.649.845
Dichte 70 Einwohner pro km²
Webauftritt www.sultraprov.go.id (indonesisch)
Politik
Gouverneur Ali Mazi

Sulawesi Tenggara, deutsch Südost-Sulawesi, ist eine indonesische Provinz auf der Insel Sulawesi. Sie umfasst die südöstliche Halbinsel, die sich zwischen der Bandasee und dem Golf von Bone erstreckt. Sie nimmt 19,71 Prozent der Fläche und 13,1 Prozent der Bevölkerung der Insel Sulawesi ein. In der Rangliste der 34 indonesischen Provinzen nimmt Sulawesi Tenggara Platz 20 (Fläche) bzw. 24 (Bevölkerung) ein.

Die Provinz umfasst einen der abgelegensten Teile der Insel, sie ist nicht durch Schnellstraßen mit den übrigen Provinzen der Insel verbunden. Wichtigstes Transportmittel sind die Fähre über den Golf von Bone nach Sulawesi Selatan und die Flugverbindungen von und nach Makassar (Hauptstadt von Sulawesi Selatan). Hauptstadt der Provinz ist Kendari an der Ostküste. An der Westküste liegt Kolaka als größere Stadt.[1]

In der Wirtschaft dominiert die Landwirtschaft, auf Plantagen werden unter anderem Kokosnüsse, Kakao und Sojabohnen angebaut. Bedeutung hat außerdem die Holzwirtschaft (Teakholz) und der Fischfang. Die Provinz ist bekannt für ihre Ikat-Weberei.

Verwaltungsgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Provinz besteht seit 2014 aus 15 Regierungsbezirken (Kabupaten) und zwei Städten (Kota).

Wappen Kabupaten/Kota
Regierungsbezirk/Stadt
Regierungssitz Lage Kecamatan
Distrikte
Kelurahan/Desa
Gemeinden
Fläche [km²] Bevölkerung (2019) Einw./km² (2019)
Kab. Bombana Kasipute 22 22 / 121 3.001,00 143.021 47,7
Kab. Buton Pasarwajo 7 12 / 83 1.212,99 118.621 97,8
Kab. Buton Selatan Batauga 7 10 / 60 509,92 98.582 193,3
Kab. Buton Tengah Lakudo 7 10 / 67 958,31 118.337 123,5
Kab. Buton Utara Buranga 6 12 / 78 1.864,91 66.477 35,6
Kab. Kolaka Kolaka 12 35 / 100 3.283,59 234.609 71,4
Kab. Kolaka Timur Tirawuta 12 16 / 117 3.634,74 124.199 34,2
Kab. Kolaka Utara Lasusua 15 6 / 127 3.391,67 138.686 40,9
Kab. Konawe Unaaha 27 57 / 294 4.435,28 258.807 58,4
Kab. Konawe Kepulauan Wawonii Barat 7 7 / 89 867,58 37.661 43,4
Kab. Konawe Selatan Andoolo 25 15 / 336 5.779,47 312.128 54,0
Kab. Konawe Utara Asera 13 11 /159 5.101,76 69.239 13,6
Kab. Muna Raha 22 26 / 124 1.922,16 223.027 116,0
Kab. Muna Barat Sawerigadi 11 5 / 81 1.022,89 83.780 81,9
Kab. Wakatobi Wangi-Wangi 8 26 / 75 559,54 114.726 205,0
Kota Bau Bau Bau-Bau 8 43 / – 221,00 158.050 715,2
Kota Kendari Kendari 10 64 / – 300,89 341.779 1.135,9
Provinsi Sulawesi Tenggara Kendari 219 377 / 1.911 38.067,70 2.641.729 69,4

Quelle der administrativen und Flächenangaben: Peraturan Menteri Dalam Negeri RI Nomor 72 Tahun 2019 (Verordnung des Innenministers vom Oktober 2019):[2]
Die Bevölkerungsangaben basieren auf der Fortschreibung durch die regionalen Zivilregistrierungsbüros und stammen von Ende 2019.[1]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bevölkerung setzt sich aus mehreren Völkern zusammen, darunter Tolaki, Morunene, Butonesen, Munanesen (vor Ort 'Wuna' genannt) und Bajau, die allesamt malaiischen Sprachen sprechen. Zu diesen fünf Volksgruppen kommen heute noch Bugis und in den letzten Jahren zugewanderte Transmigranten aus Bali und Java. Die Tolaki siedeln in den Gebieten um Kendari und Kolaka. Die Gruppe der Moronene bewohnt den Süden der Insel Buton und die Insel Kabaena. Die Butonesen bilden die Hauptgruppe auf der Insel Buton. Sie sind in 15 Untergruppen aufgeteilt. Die Munanesen leben auf der Insel Muna und bilden dort 6 Gruppen, die sich in Kultur und Sprache unterscheiden. Bajau sind Seefahrer, die ursprünglich in Hütten auf dem Meer lebten, nun aber mehr und mehr an den Küsten von Inseln siedeln. Sie behalten ihren ursprünglichen Lebensstil mit einer Vielzahl verschiedener Riten und Feste bei, während die anderen ethnischen Gruppen beginnen, einen Vorteil aus der Nutzung moderner Technologien zu ziehen.
Auf Sulawesi werden laut Bahasa dan Peta Bahasa di Indonesia 62 Sprachen gesprochen. In der Provinz Sulawesi Tenggara 14 Sprachen: Bajo, Bali, Cia-Cia, Culambacu, Jawa, Kulisusu, Lasalimu-Kamaru, Morunene (Moronene), Muna, Pulo (Wakatobi), Sasak, Sunda, Tolaki, Wolio.[3]

95,7 Prozent der Bevölkerung bekennen sich zum Islam, 2,31 Prozent sind Christen (Protestanten: 44.875, Katholiken: 16.117) und 1,9 Prozent Hindus.[4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Geschichte Südost-Sulawesis begann im 13. Jahrhundert mit der Gründung des Butonesischen Königreiches. Die damals entstandene Kunst und Kultur hat sich über viele Generationen hinweg bis in die heutige Zeit bewahrt. Die Relikte dieses Königreiches finden sich im Gebäudekomplex des Butonesischen Palastes wie z. B. Baruga, einer alten Moschee und dem Badia-Palast wieder. Die Region stand längere Zeit unter dem Einfluss des Reiches von Bone im südlichen Sulawesi, die auch den Islam im 17. Jahrhundert in die Provinz brachten. Die Niederländer unterwarfen das Gebiet im 19. Jahrhundert. Nach einer kurzen japanischen Besetzung im Zweiten Weltkrieg wurde es Bestandteil des unabhängigen Indonesiens.

Ursprünglich als Regierungsbezirk zur Provinz Sulawesi Selatan-Tenggara (Suselra) gehörig, wurde die Provinz eine selbständige Verwaltungseinheit 1. Ordnung am 27. April 1964 und bestand bei der Gründung aus den Regierungsbezirken Buton, Kolaka, Konawe und Muna. Zwischen 2003 und 2014 entstanden elf weitere Regierungsbezirke durch Unterteilung dieser „Gründer“. Zuvor wurden die Städte (Kota) Kendari (1995) und Bau Bau (2001) gebildet.

Nationalparks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Sulawesi Tenggara – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Visualisasi Data Kependudukan, anklickbare Karte
  2. Peraturan Menteri Dalam Negeri RI Nomor 72 Tahun 2019: Seite 6, 3146@1@2Vorlage:Toter Link/www.kemendagri.go.id (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Januar 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. Bahasa di Sulawesi. petabahasa.kemdikbud.go.id, abgerufen am 1. Juni 2020 (indonesisch).
  4. Direktorat Jenderal Kependudukan dan Pencatatan Sipil – Kementerian Dalam Negeri – Peta Persebaran Agama – Provinsi 2019, anklickbare Karte

Koordinaten: 4° 0′ S, 122° 0′ O