Sünser Joch

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Sünser Joch
Blick von der Sünser Spitze auf das Sünser Joch von Nordnordwest auf Damülser Gemeindegebiet und den hinteren Bregenzerwald. Rechts das Portlahorn und Portlakopf, unterhalb der Sünser See.
Blick von der Sünser Spitze auf das Sünser Joch von Nordnordwest auf Damülser Gemeindegebiet und den hinteren Bregenzerwald. Rechts das Portlahorn und Portlakopf, unterhalb der Sünser See.

Blick von der Sünser Spitze auf das Sünser Joch von Nordnordwest auf Damülser Gemeindegebiet und den hinteren Bregenzerwald. Rechts das Portlahorn und Portlakopf, unterhalb der Sünser See.

Passhöhe 1911 m ü. A.
Bundesland Vorarlberg, Österreich
Wasserscheide Sünserbach Großtobelbach
Talorte Dornbirn Damüls
Ausbau Wandersteig
Karte (Vorarlberg)
Sünser Joch (Vorarlberg)
Sünser Joch (Vorarlberg)
Koordinaten 47° 17′ 52″ N, 9° 50′ 48″ OKoordinaten: 47° 17′ 52″ N, 9° 50′ 48″ O
REGION1-BEZ=REGION2-BEZ

Das Sünser Joch (auch: Sünserjoch oder Ragazerjoch) ist ein Gebirgspass (Passhöhe 1903 m ü. A. oder 1911 m ü. A.) in den Alpen (Ostalpen, Nördliche Kalkalpen). Es befindet sich in Österreich (Bundesland Vorarlberg) und verbindet das Tal der Bregenzer Ach (Bregenzerwald) bei Damüls mit dem Gemeindegebiet von Dornbirn.

Name[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Über das Wort „Süns“ gibt es keine gesicherte Ableitung der Herkunft. Josef Zösmair leitet es von einem Personennamen (germ.) „Sunno“ ab. Er erwähnt auch den römischen Geschlechtername Sunius als mögliche Ableitung. Um 400 n.d.Zw. habe es auch einen Sunno, Herzog der Franken, gegeben und er verweist auch auf Sinzheim in Baden, welches 1261 „Sumes“- oder „Sunnesheim“ genannt worden sei und auch darauf, dass „Sinz“ ein in Vorarlberg noch in Verwendung stehender Name sei.[1]

Der Begriff „Suniu“ (althochdeutsch für Sohn, gotisch: Sunus (Sunau)), wie es in der Urkunde des Jahres 1403 für die Sünser Alpe verwendet wurde, kann aber auch auf diesen Wortstamm hindeuten.[2]

Der weitere Name des Jochs, Ragaz, wird auf der zweiten Silbe betont. Woher der Name Ragaz abzuleiten ist und welche Bedeutung dieser hat, ist nicht gewiss. Die etwa 40 km Luftlinie entfernte Gemeinde Bad Ragaz wird als solche in der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts erstmals urkundlich im churrätischen Reichsgutsurbar erwähnt, und zwar als „curtis ragaces“, im Sinne von Hof Ragaz als ein landwirtschaftliches Gut. Auch hier war eine plausible Erklärung für den Namen Ragaz bisher nicht möglich[3] (sofern überhaupt ein Zusammenhang besteht). In der Urkunden- und Akten-Sammlung der Gemeinde Ragaz von 1872 wird noch ausgeführt, dass der Name vom rätischen Volksstamm der „Rukantier“ abzuleiten sei.[4]

Joch im Sinne von italienisch forca bedeutet ‚Bergpass‘ (eine Bezeichnung mit rätoromanischen Wurzeln).

Lage und Besonderheiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Sünser Joch liegt zwischen dem Portlahorn (2010 m ü. A.) und dem Sünser Spitze (2061 m ü. A.) bzw. Ragazer Blanken (2051 m ü. A.). Es handelt sich dabei um einen Passübergang mit alter, aber rein lokaler Bedeutung. Entsprechend einfach ist der Passweg ausgebaut, zu dem und über den bis heute nur ein Naturweg führt.

Auf dem Sünser Joch wurden die bislang ältesten Funde menschlicher Anwesenheit (und an den Ufern des Sünsersees) in 1800–1900 m Höhe im Dornbirner Gemeindegebiet lokalisiert, welche in die mittlere Steinzeit (8000 bis 3000 v. Chr.) datiert werden.

Wandern[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Sünser Joch ist zu Fuß von der Portlaalpe (1710 m ü. A.) gut erreichbar. Das gesamte Gebiet um die Sünser Alpe bedingen Trittsicherheit, teilweise Schwindelfreiheit und alpine Ausrüstung mit guten Bergschuhen. Der nächstgelegene Wander-Stützpunkt ist die Portlaalpe und das Freschenhaus (1846 m ü. A.). Die umliegenden Alpen (z. B. Portlaalpe und Sünser Alpe) sind nur im Sommer bewirtschaftet.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Sünser Joch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Josef Zösmair, Die Bergnamen Vorarlbergs, UT: möglichst auf urkundlicher Grundlage erklärt, Verlag der Vorarlberger Buchdruckerei-Gesellschaft m.b.H., Dornbirn 1923, S. 34.
  2. Grammatik der neuhochdeutschen Sprache von August Engelie (Google Books).
  3. Der Name Ragaz, Webseite der Gemeinde Bad Ragaz.
  4. FL. Egger, Urkunden- und Akten-Sammlung der Gemeinde Ragaz, Ragaz 1872, S. III.