Mackensen (Schiff)

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Mackensen
Stapellauf der Mackensen
Stapellauf der Mackensen
Schiffsdaten
Flagge Deutsches Reich Deutsches Reich
Schiffstyp Schlachtkreuzer
Klasse Mackensen-Klasse
Bauwerft Blohm & Voss, Hamburg
Baunummer 240
Baukosten ca. 66.000.000 Mark
Stapellauf 17. April 1917
Verbleib 1923/24 in Kiel abgewrackt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 223,0 m (Lüa)
Breite 30,4 m
Tiefgang (max.) 9,3 m
Verdrängung Konstruktion: 31.000 t
Maximal: 35.300 t
 
Besatzung 1.186 Mann
Maschinenanlage
Maschine 32 × Marinekessel
4 × Dampfturbine
Maschinen­leistung 90.000 PS (66.195 kW)
Höchst­geschwindigkeit 28,0 kn (52 km/h)
Propeller 4 × dreiflügelig ⌀ 4,2 m
Bewaffnung
Panzerung
  • Gürtel: 30–300 mm
  • Zitadelle: 220 mm
  • Deck: 25–120 mm
  • Barbetten: 290 mm
  • Türme: 100–300 mm
  • vorderer Kommandostand: 180–350 mm
  • achterer Kommandostand: 150–200 mm
  • Torpedoschott: 50–60 mm
  • Querschotten: 30–250 mm

Die Mackensen war ein Großer Kreuzer der Kaiserlichen Marine. Das Schiff war namensgebend für eine Klasse von vier Schlachtkreuzern, die während des Ersten Weltkrieges gebaut wurden. Ebenso wie ihre Schwesterschiffe wurde auch die Mackensen nicht fertiggestellt.

Bau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits im Jahr 1912 wurde mit den Planungen für eine neue Schlachtkreuzerklasse begonnen, die im Anschluss an die Derfflinger-Klasse gebaut werden sollte. Besonders das Kaliber und die Rohrzahl der Schweren Artillerie waren Thema verschiedener Diskussionen und Denkschriften. Erst am 23. Mai 1914 wurde der endgültige Entwurf, der acht Geschütze mit einem Kaliber von 35 cm als Hauptbewaffnung vorsah, genehmigt. Am 14. August, bereits nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges, erhielt die Hamburger Werft Blohm & Voss den Auftrag zum Bau zweier Schiffe der neuen Klasse. Die veranschlagten Kosten von jeweils rund 66 Mio. Mark[1] sollten für das erste Schiff aus dem normalen Haushalt des Jahres 1914, für das zweite aus dem Kriegsfonds beglichen werden.

Für den unter der Bezeichnung „Ersatz Victoria Louise geführten Neubau, der aufgrund der Auflagen der Flottengesetze im Marinehaushalt als Großer Kreuzer geführt wurde, streckte die Werft am 30. Januar 1915 den Kiel. Der Stapellauf war ursprünglich für das Frühjahr 1916 vorgesehen. Durch die kriegsbedingte starke Beanspruchung der Werft sowie den eingetretenen Werftarbeitermangel ging der Bau jedoch nur langsam voran. So konnte der Stapellauf erst am 17. April 1917 im Rahmen einer kleinen Feier stattfinden. Nach einer Rede von Generaloberst Josias von Heeringen wurde der Neubau auf den Namen des an der Ostfront sehr erfolgreichen Generalfeldmarschalls August von Mackensen getauft. Den Taufakt vollzog dabei dessen Gemahlin Dorothea.

Auch der weitere Ausbau des Schiffs ging nur sehr langsam voran und wurde schließlich eingestellt. Bei Kriegsende stand die Mackensen bei normaler Baugeschwindigkeit ca. 12 Monate[2] vor der Fertigstellung. Ein Weiterbau unterblieb jedoch.

Verbleib[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Mackensen gehörte aufgrund eines Fehlers zu den gemäß dem Waffenstillstandsabkommen zu internierenden modernen Schiffen der Kaiserlichen Marine. Der Schlachtkreuzer war versehentlich anstelle des Flottenflaggschiffes Baden auf die Liste der von der Entente geforderten Schiffe geraten. Der Fehler wurde jedoch nach kurzer Zeit bemerkt und korrigiert. Eine Auslieferung der nur halb fertigen und nicht seetüchtigen Mackensen wäre ohnehin kaum möglich gewesen.

Da das Deutsche Reich nach den Bestimmungen des Versailler Vertrages keine Schiffe mit einer konstruktiven Verdrängung von über 10.000 tn.l. bauen durfte, war eine Fertigstellung der Mackensen ausgeschlossen. Das Schiff wurde daher am 17. November 1919 aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen. Das Schiff wurde 1921 verkauft und von 1923 bis 1924 in Kiel abgewrackt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Siegfried Breyer: Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer 1905–1970. J. F. Lehmanns Verlag, München 1970, ISBN 3-88199-474-2, S. 302 ff.
  • Erich Gröner, Dieter Jung, Martin Maass: Die deutschen Kriegsschiffe 1815–1945. Band 1: Panzerschiffe, Linienschiffe, Schlachtschiffe, Flugzeugträger, Kreuzer, Kanonenboote. Bernard & Graefe Verlag, München 1982, ISBN 3-7637-4800-8, S. 85 ff.
  • Hans H. Hildebrand, Albert Röhr, Hans-Otto Steinmetz: Die deutschen Kriegsschiffe. Biographien - ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart. Band 6: Schiffsbiographien von Lützow bis Preußen. Mundus Verlag, Ratingen, S. 30 ff. (Genehmigte Lizenzausgabe Koehlers Verlagsgesellschaft, Hamburg ca. 1990).

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Heute etwa 315.000.000 €.
  2. Nach Gröner 15 Monate (Erich Gröner: Die deutschen Kriegsschiffe. Band 1, S. 87.).