Saab 9000

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Saab
Saab 9000 (1985–1990)
Saab 9000 (1985–1990)
Saab 9000 (1985–1990)
9000
Produktionszeitraum: 1985–1998
Klasse: Obere Mittelklasse
Karosserieversionen: Kombilimousine, Limousine
Motoren: Ottomotoren:
2,0–3,0 Liter
(92–165 kW)
Länge: 4667–4761 mm
Breite: 1764–1778 mm
Höhe: 1420 mm
Radstand: 2670 mm
Leergewicht: 1300–1458 kg
Nachfolgemodell Saab 9-5

Der Saab 9000 war ein Automodell der schwedischen Firma Saab, das im Frühjahr 1985 auf den Markt kam (in den USA 1986) und bis Mitte 1998 verkauft wurde. Die Entwicklungen begannen bereits 1979.

Viele Teile der Karosserie des 9000 sind baugleich mit denen der Modelle Fiat Croma, Lancia Thema und Alfa Romeo 164.

Geschichte

Während der im Herbst 1984 präsentierte Lancia und der Mitte 1985 vorgestellte Fiat dem Saab sehr ähnlich sahen, hatte der im Herbst 1987 eingeführte Alfa Romeo mit diesen Modellen nur wenige sichtbare Karosserieteile gemeinsam. Einige Teile unter den vier Fahrzeugtypen waren austauschbar. So passen beispielsweise Türen des Fiat Croma auch in den Saab 9000, allerdings sind die Türleisten unterschiedlich und anders befestigt.

Auch fehlte bei den Fiat-Türen der bei Saab-Modellen ab 1986 serienmäßige Seitenaufprallschutz, da man bei Fiat für den Fiat Croma und dem Lancia Thema einen anderen Weg der Insassensicherheit ging. Fiat entwarf für seine Modelle (insbesondere der ab Herbst 1988 erhältlichen zweiten Serie des Thema sowie dem Anfang 1991 überarbeiteten Croma) eine stabilere Fahrgastzelle, während beim Saab 9000 die ursprüngliche, gemeinsam konstruierte Karosserie immer weiter durch Verstrebungen und „Nachbesserungen“ (wie die Seitenaufprallschutzstreben in den Türen) verstärkt wurde.

Verschiedene Fahrwerksteile (Domlager, Federbeine etc.) sind austauschbar, auch die Windschutzscheibe des Croma, Thema und des Alfa 164 sind der des Saab 9000 gleich. Der Cw-Wert beträgt 0,32. Die Form wurde von Giorgetto Giugiaro gestaltet.

Beim 9000 liegt das Zündschloss im Armaturenbrett neben dem Lenkrad und nicht am Schalthebel wie beim Saab 99, 90 oder 900. Das Fahrwerk bestand aus MacPherson-Federbeinen vorn mit Querstabilisator und einer Starrachse hinten mit Schraubenfedern, Querstabilisator, Längslenkern und Panhardstab.[1]

Motoren

Im ersten Produktionsjahr gab es nur eine Motorvariante – einen wassergekühlten 4-Zylinder-Otto-Motor mit Turbolader, 1985 cm³ Hubraum, 16 Ventilen und zwei obenliegenden Nockenwellen mit einer Leistung von 129 kW (175 PS). Um die Überlegenheit des Turbokonzepts zu demonstrieren, ging Saab mit einigen Serienfahrzeugen des 9000 im Jahre 1986 auf Rekordfahrt auf die Rennstrecke von Talladega (USA/Alabama). Das Ergebnis nach 100.000 km waren 21 internationale Rekorde, darunter zwei Weltrekorde. Das schnellste Fahrzeug absolvierte die Distanz mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 213,299 km/h.

Der 9000 war das erste Saab-Modell mit einem Bordcomputer, der den aktuellen Verbrauch, den Durchschnittsverbrauch, die Reichweite mit dem Tankinhalt (versionsabhängig), die Bordspannung und (ebenfalls versionsabhängig) die Außentemperatur anzeigte. Weiterhin wurden defekte Scheinwerfer und offene Türen in einem Display angezeigt. Der Saab 9000 hatte serienmäßig einen Seitenaufprallschutz in allen Türen, Gurtstraffer vorne, einen hydraulischen Bremskraftverstärker und später auch ABS.

Der CC war rund 4,67 m lang und 1,76 m breit. Beim CS betrugen die Maße 4,76 m und 1,78 m. Die Höhe war mit 1,42 m gleich.

Modellgeschichte

  • 09.1984: Nach fünf Jahren wurde die Entwicklung fertiggestellt.
  • 04.1985: Markteinführung des 9000 als fünftüriges Schrägheck (CC) mit Turbo-Motor (129 kW, 175 PS ohne Katalysator); in den USA wurde er erst 1986 präsentiert.
  • 01.1986: Als Ergänzung folgt der 2.0i-Motors mit 94 kW (128 PS) ohne Katalysator
  • 09.1987: Wasserkühlung für den Turbolader
  • 09.1988: Die Stufenhecklimousine 9000 CD mit angeschrägter Frontpartie sowie der Direktzündung (rote Zündkassette beim Turbo) kommt auf den Markt.
  • 09.1989: Neu im Programm: 2,3-l-Motor ohne Turbo mit 107 kW (146 PS). Das Aggregat ist mit zwei gegenläufigen Ausgleichswellen versehen, um die Vibrationen zu verringern.
  • 09.1990: der 2,3 l-Motor mit Turbolader und 143 kW (195 PS) kommt ins Programm, ebenfalls mit Ausgleichswellen ausgestattet. Dieser besaß eine Ionenstrommessung für die Klopfregelung. Der CC erhält nun die angeschrägte Front des CD.
  • 08.1991: Verkaufsbeginn für den 9000 CS (u. a. niedrigere Scheinwerfer, geänderte Heckpartie), womit die Produktion des CC eingestellt wird.
  • 02.1993: Einführung der ersten 32-bit-Motorsteuerung für PKW, der Saab Trionic Version T5.2, die nachfolgenden Modelle laufen unter T5.5. Zudem beginnt die Auslieferung des 9000 CS Aero, des damals stärksten und schnellsten Saab überhaupt, mit einer verbesserten Version des 2,3-l-Turbo, die 162 kW (220 PS) leistete, - die Version mit Automatikgetriebe war wegen des hohen Drehmoments auf 147 kW (200 PS) reduziert - speziellen 16"-'Super Aero'-Rädern und Tieferlegung, um die Fahreigenschaften zu verbessern.
  • 09.1993: Start des Ecopower-Motors, eines Leichtdruckturbos, mit 125 kW (170 PS); Leistungssteigerung des 2,3-l-Turbos auf 147 kW (200 PS), beim Aero sind es 165 kW (224 PS); alle 9000-Modelle erhalten serienmäßig zwei Fullsizeairbags
  • 07.1994: Neu in der Motorenpalette: ein 3,0-l-V6-Motors von General Motors ohne Turbolader mit 155 kW (211 PS) und der 2,0-l-Leichtdruckturbomotors als Ecopower mit 110 kW (150 PS). Der Ecopower hatte eine elektrische Heizung des Katalysators, die den Schadstoffausstoß bereits kurz nach dem Starten des Motors reduzierte. Der 9000 CD wird überarbeitet und erhält die Front des CS sowie ein geändertes Heck.
  • 12.1997: Das Aero-Modell wird nicht mehr hergestellt; alle 2,3-l-Turbomodelle erhalten eine Leistung von 224 PS.
  • 05.1998: Die Produktion wird nach insgesamt 503.087 produzierten Exemplaren beendet. Sein Nachfolger wurde der bereits im Herbst 1997 eingeführte Saab 9-5.

Weblinks

Commons: Saab 9000 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Saab-9000-Prospekt von Saab Deutschland, Modelljahr 1997