Sabine Boehlich

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Sabine Boehlich (* 28. April 1950 in Hamburg; † 8. August 2016 ebenda) war eine deutsche Politikerin der Grün-Alternativen Liste (GAL) und Jiddistin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grabstätte

Boehlich studierte zunächst an der Hochschule für Fernsehen und Film München, bevor sie für ein Studium der Judaistik und Religionswissenschaften an die Universität Potsdam wechselte. Bei Karl Erich Grözinger fertigte sie ihre wissenschaftliche Abschlussarbeit über jüdische mystische Traditionen im Werk des „Nisters“ an.[1]

Sie hatte zwei Kinder und lebte bis zu dessen Tod mit dem Gräzisten und ehemaligen GAL-Abgeordneten Martin Schmidt zusammen. Ihr Onkel Walter Boehlich verbrachte seinen Lebensabend in ihrem Hause. Ihre Urgroßmutter war die Schriftstellerin Sophie Jansen, die durch Suizid der Deportation während der NS-Zeit zuvorkam. Boehlich starb am 8. August 2016 nach schwerer Krankheit.[1][2] Sie wurde auf dem Blankeneser Friedhof beigesetzt (Grablage: C 318 BC).[3]

Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Boehlich war seit 1985 Mitglied der Grün-Alternativen Liste (GAL). Von 1993 bis 1997 war sie Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft und saß für ihre Fraktion im Kulturausschuss.[4] Im Jahr 2003 gründete sie gemeinsam mit Martin Schmidt und weiteren Engagierten den Verein zur Erforschung der Geschichte der Juden in Blankenese, der das Ziel verfolgt, die Erinnerung an die Geschichte der vertriebenen oder umgebrachten Juden aus diesem Hamburger Stadtteil wachzuhalten.[5] Zudem war sie mehrere Jahre lang die zweite Vorsitzende der Salomo-Birnbaum-Gesellschaft für Jiddisch.[1]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • „Nay-Gayst“. Mystische Traditionen in einer symbolistischen Erzählung des jiddischen Autors „Der Nister“ (Pinkhas Kahanovitsh) (= Jüdische Kultur. Band 18). Harrassowitz Verlag, Wiesbaden 2008, ISBN 978-3-447-05742-4.
  • als Herausgeberin: Von der Richard-Dehmel-Schule zur Gorch-Fock-Schule. Die Geschichte einer Umbenennung. Verein zur Erforschung der Juden in Blankenese, Hamburg 2009.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Danka Kowalski: Nachruf auf Sabine Boehlich. Salomo-Birnbaum-Gesellschaft für Jiddisch e. V., 2016, abgerufen am 4. Dezember 2021.
  2. Traueranzeigen von Sabine Boehlich | Frankfurter Allgemeine Lebenswege. Abgerufen am 5. Dezember 2021 (deutsch).
  3. Grabstein-Abbildung bei garten-der-frauen.de
  4. Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg (Hrsg.): Bürgerhandbuch, 15. Wahlperiode. Hamburg 1994.
  5. Viermal Leben - Jüdisches Schicksal in Blankenese. Verein zur Erforschung der Geschichte der Juden in Blankenese e. V., abgerufen am 4. Dezember 2021.