Săcălaz

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Săcălaz
Sackelhausen
Szakálháza
Wappen von Săcălaz
Săcălaz (Rumänien)
Săcălaz (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Banat
Kreis: Timiș
Koordinaten: 45° 50′ N, 21° 6′ OKoordinaten: 45° 50′ 22″ N, 21° 6′ 1″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 85 m
Fläche: 119,49 km²
Einwohner: 9.223 (1. Dezember 2021[1])
Bevölkerungsdichte: 77 Einwohner je km²
Postleitzahl: 307370
Telefonvorwahl: (+40) 02 56
Kfz-Kennzeichen: TM
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020[2])
Gemeindeart: Gemeinde
Gliederung: Săcălaz, Beregsău Mare, Beregsău Mic
Bürgermeister: Viorel Nicu (PMP)
Postanschrift: Strada a IV-a, nr. 368
loc. Săcălaz, jud. Timiș, RO–307370
Website:
Lage der Gemeinde Săcălaz im Kreis Timiș
Săcălaz auf der Josephinischen Landaufnahme (1769–1772)

Săcălaz [səkə'las] (deutsch Sackelhausen, ungarisch Szakálháza) ist eine Gemeinde im Kreis Timiș, in der Region Banat, im Südwesten Rumäniens. Sie liegt etwa zehn Kilometer westlich von Timișoara (Temeswar). Zur Gemeinde Săcălaz gehören die Dörfer Beregsău Mare und Beregsău Mic.

Nachbarorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Becicherecu Mic Dudeștii Noi Sânandrei
Beregsău Mare Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Mehala
Beregsău Mic Sânmihaiu Român Freidorf

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der 1392 erstmals erwähnte Ort war bis 1767 von Rumänen bewohnt.[3] Ab 1765 wurden im Rahmen der Schwabenzüge ins Banat hauptsächlich südwestdeutsche Auswanderer angesiedelt. Einige Dorfstraßen – die Lietzenburger Gasse, die Lothringer Gasse, die Mainzer Gasse und die Schwarzwälder Gasse – verweisen auf die Herkunft der Siedler, der in der ersten Generation fast alle durch Krankheiten und Seuchen (Pest, Cholera, Typhus) zum Opfer fielen. Anfang des 19. Jahrhunderts herrschte Wohlstand in Sackelhausen. Trotzdem gab es eine Auswanderung nach Nordamerika.

Um 1940 erreichte die fast ausschließlich aus Banater Schwaben bestehende katholische Gemeinde mit über 4000 Einwohnern ihren demographischen Höhepunkt. Der Zweite Weltkrieg, das Einbeziehen der Deutschen in die Wehrmacht, Flucht, Vertreibung, Deportationen nach Russland und in den Bărăgan sowie die Enteignung des landwirtschaftlichen Besitzes, Grundlage der Existenz der vorwiegend bäuerlichen Bevölkerung, leiteten den finalen Exodus ein, der zwischen 1981 und 1985 praktisch zum Ende der deutschen Besiedlung führte.

Viele der ehemaligen Bewohner Sackelhausens (mehr als 1000) leben heute im Raum Reutlingen/Metzingen, andere in weiteren Teilen Westeuropas.

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Größter Arbeitgeber in Sackelhausen ist die Honold Logistik Gruppe, die dort gemeinsam mit der Firma Dietrich einen Logistikpark betreibt. Der Logistikpark wurde im Jahr 2013 für die Firma Heraeus Dental, Tochter der japanischen Mitsui, erweitert. Heraeus soll mehr als 100 Personen im Bereich HighTechologie und Pharmazie beschäftigen. Der Park verfügt über Reinraumtechnologie, Notstromaggregate und eine eigene Strom- und Wasserversorgung.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Aegidius Haupt: Geschichte der Gemeinde Sackelhausen 1765–1925. 1925.
  • Reinhold Fett (Hrsg.): Sackelhausen – Heimatbuch einer Banater Gemeinde. Limburger Vereinsdruckerei. Limburg an der Lahn 1979.
  • Sackelhausener Heimatblatt (mehrere Jahrgänge)
  • Mathias Reitz: Sackelhausen – Beiträge zur Geschichte einer deutschen Gemeinde im Banat. 2006
  • Elke Hoffmann, Peter-Dietmar Leber und Walter Wolf: Das Banat und die Banater Schwaben. Band 5. Städte und Dörfer, Mediengruppe Universal Grafische Betriebe München, München 2011, ISBN 3-922979-63-7.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Săcălaz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Volkszählung 2021 in Rumänien, Populația rezidentă după etnie, 1. Dezember 2021 (rumänisch).
  2. Angaben bei Biroului Electoral Central, abgerufen am 19. April 2021 (rumänisch).
  3. Website der Gemeinde, abgerufen am 25. Dezember 2009 (Memento vom 16. Juli 2015 im Internet Archive)