Saint-Yrieix-la-Perche

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Saint-Yrieix-la-Perche
Sent Iriès
Saint-Yrieix-la-Perche (Frankreich)
Saint-Yrieix-la-Perche (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Haute-Vienne (87)
Arrondissement Limoges
Kanton Saint-Yrieix-la-Perche (Hauptort)
Gemeindeverband Pays de Saint-Yrieix
Koordinaten 45° 31′ N, 1° 12′ OKoordinaten: 45° 31′ N, 1° 12′ O
Höhe 283–498 m
Fläche 100,98 km²
Einwohner 6.825 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 68 Einw./km²
Postleitzahl 87500
INSEE-Code
Website Saint-Yrieix-la-Perche

Ortsansicht mit Kirche und Bergfried (donjon)

Saint-Yrieix-la-Perche (okzitanisch Sent Iriès) ist eine französische Kleinstadt und eine aus zahlreichen Dörfern (villages) und Weilern (hameaux) bestehende Gemeinde (commune) mit 6.825 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Haute-Vienne in der Region Nouvelle-Aquitaine.

Lage und Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kleinstadt liegt in einem bach- und seenreichen Gebiet gut 42 Kilometer südlich von Limoges bzw. ca. 61 Kilometer nordöstlich von Périgueux in einer Höhe von ca. 365 m. Im Norden der Gemeinde entspringt der ca. 50 Kilometer lange Fluss Loue, ein Nebenfluss der Isle. Das Klima ist gemäßigt bis warm; Regen (ca. 1035 mm/Jahr) fällt überwiegend im Winterhalbjahr.[1]

Geologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Land von Saint Yrieix, welches sich an der Grenze zu den Départements Corrèze und Dordogne befindet, ist das Bindeglied zwischen dem Limousin und Aquitanien. Das Gemeindegebiet besteht aus weiten, leicht unebenen Plateaus. Die Geologie der Gemeinde ist relativ komplex, da es hier Verwerfungen, Überlappungen und Falten gibt. Dies resultiert zum einen aus einem Zusammenstoß der Erdplatten vor ca. 370 Millionen Jahren und zum anderen aus dem Auftreten von Vulkanismus. In diesen Verwerfungen konnten goldhaltige Erze, Kaolin sowie andre kostbare Mineralien gefunden werden.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1800 1851 1901 1954 1999 2018
Einwohner 5012 7474 8363 7323 7251 6729
Quellen: Cassini und INSEE

Die Reblauskrise im Weinbau und die zunehmende Mechanisierung der Landwirtschaft sorgten seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts für einen deutlichen Bevölkerungsrückgang.

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits die Gallier beuteten in der Gegend Goldminen aus. Im Mittelalter entwickelten sich entlang des Loue mehrere Gerbereien (tanneries), die ihre Produkte auch auf den zweimal jährlich stattfindenden Messen (foires) anboten. Im Jahr 1768 wurde an etwa 10 Stellen in der Umgebung von Saint-Yrieix Kaolin entdeckt; Werkstätten im Ort begannen daraufhin Porzellan herzustellen. Im Jahr 1919 verlegte die Unternehmensgruppe Fabrègué S. A. (Druckerzeugnisse) ihren Firmensitz hierhin; auch zwei Großbäckereien ließen sich hier nieder. Heutzutage spielt der Tourismus (auch wegen der gastronomischen Spezialitäten) eine wichtige Rolle im Wirtschaftsleben der Kleinstadt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten Siedler des Ortes waren Gallier, die jedoch im 1. Jahrhundert v. Chr. relativ schnell von den Römern assimiliert wurden. Ein zweiter Siedlungskern befand sich um den alten Marktplatz des Ortes. Um die Mitte des 6. Jahrhunderts gründete der Mönch Aredius von Limoges (Saint-Yrieix) hier ein Kloster, welches nach seinem Tod zahlreiche Pilger anzog. Im 11. oder 12. Jahrhundert erhielt der Ort eine Stadtmauer (remparts), die jedoch nicht benötigt wurde, da er vom Hundertjährigen Krieg (1337–1453) und den Hugenottenkriegen (1562–1598) weitestgehend unberührt blieb. Während der Revolution wurde Saint-Yrieix der Rang einer Unterpräfektur (sous-préfecture) zuerkannt, den die Stadt jedoch im Jahr 1928 wieder verlor.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saint-Yrieix – Ortsbild mit Donjon
Rathaus (Hôtel de ville)
Umgebung
  • Das gut fünf Kilometer nördlich des Ortszentrums gelegene Château de Douillac ist ein befestigter Gutshof aus der 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts.[4]
  • Die etwa vier Kilometer nordwestlich beim Nachbarort Le Chalard gelegene Steinbrücke Pont de la Tour stammt in ihrem heutigen Zustand wahrscheinlich aus dem 17./18. Jahrhundert; sie überspannt die Isle.

Partnergemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Saint-Yrieix-la-Perche – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Saint-Yrieix – Klimatabellen
  2. Saint-Yrieix – Kirche
  3. Saint Yrieix – Donjon
  4. Saint-Yrieix – Château de Douillac