Sankt Georgen am Längsee

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St. Georgen am Längsee
Wappen Österreichkarte
Wappen von St. Georgen am Längsee
Sankt Georgen am Längsee (Österreich)
Sankt Georgen am Längsee (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Kärnten
Politischer Bezirk: St. Veit an der Glan
Kfz-Kennzeichen: SV
Hauptort: Launsdorf
Fläche: 69,81 km²
Koordinaten: 46° 47′ N, 14° 26′ OKoordinaten: 46° 46′ 48″ N, 14° 25′ 55″ O
Höhe: 537 m ü. A.
Einwohner: 3.624 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 52 Einw. pro km²
Postleitzahlen: 9313, 9314
Vorwahlen: 0 42 13
Gemeindekennziffer: 2 05 23
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hauptstraße 24
9314 Launsdorf
Website: www.stgeorgen-laengsee.at
Politik
Bürgermeister: Johann Wolfgang Grilz (FPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021)
(23 Mitglieder)
10
7
6
10 
Insgesamt 23 Sitze
Lage von St. Georgen am Längsee im Bezirk St. Veit an der Glan
Lage der Gemeinde Sankt Georgen am Längsee im Bezirk Sankt Veit an der Glan (anklickbare Karte)AlthofenBrücklDeutsch-GriffenEbersteinFrauensteinFriesachGlödnitzGurkGuttaringHüttenberg (Kärnten)Kappel am KrappfeldKlein Sankt PaulLiebenfelsMetnitzMicheldorfMölblingSankt Georgen am LängseeSankt Veit an der GlanStraßburgWeitensfeld im GurktalKärnten
Lage der Gemeinde Sankt Georgen am Längsee im Bezirk Sankt Veit an der Glan (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Launsdorf; einwohnermäßig der größte Ortsteil der Gemeinde
Launsdorf; einwohnermäßig der größte Ortsteil der Gemeinde
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Sankt Georgen am Längsee, amtlich St. Georgen am Längsee (slowenisch: Šentjurij ob Dolgem jezeru), ist eine Gemeinde mit 3624 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Sankt Veit an der Glan in Kärnten, Österreich.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sankt Georgen liegt im nördlichen Klagenfurter Becken zwischen Krappfeld und Zollfeld. Hauptsiedlungsgebiet ist die von der Gurk gebildete Launsdorfer Senke. Das Gemeindegebiet erstreckt sich westlich davon ins St. Veiter Hügelland mit dem Längsee, östlich ins Brückler Bergland und südlich bis zum Magdalensberg.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Katastralgemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde ist in die sechs Katastralgemeinden Goggerwenig, Gösseling, Launsdorf, Osterwitz, Sankt Georgen am Längsee und Taggenbrunn gegliedert.

Ortschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gemeindegebiet umfasst folgende 38 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023[1]):

Zählsprengel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gemeindegebiet wird in drei Zählsprengel gegliedert:

  • 000 St. Georgen-Nordwest: umfasst die Ortschaften Bernaich, Dellach, Drasendorf, Fiming, Goggerwenig, Krottendorf, Mail-Süd, Pirkfeld, Podeblach, Reipersdorf, Rottenstein, Scheifling, Siebenaich, St. Georgen am Längsee, St. Peter, Taggenbrunn, Thalsdorf, Töplach, Tschirnig, Unterlatschach, Wolschart, Zensberg.
  • 001 Launsdorf: umfasst die Ortschaft Launsdorf.
  • 002 St. Georgen-Südost: umfasst die Ortschaften Garzern, Gösseling, Hochosterwitz, Kreutern, Labon, Maigern, Niederosterwitz, Pölling, Rain, St. Martin, St. Sebastian, Stammerdorf, Unterbruckendorf, Weindorf, Wiendorf.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mölbling Kappel am Krappfeld
Frauenstein Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Eberstein
Sankt Veit an der Glan Magdalensberg (KL) Brückl

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stift St. Georgen

Die Geschichte des Gebietes war lange Zeit vom Stift St. Georgen geprägt, das zwischen 1002 und 1008 durch Wichburg gegründet wurde.

Der größte Ort der Gemeinde ist Launsdorf, der bis ins 18. Jahrhundert Maria am Sand hieß, nach der Kirche Mariae Himmelfahrt. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Launsdorf 1103.

Die politische Gemeinde wurde im Jahr 1850 gebildet, zu ihr gehörte zunächst auch St. Donat, das 1895 als eigene Ortsgemeinde ausgegliedert wurde (heute zu St. Veit gehörig). Das Gemeindegebiet wurde 1973 durch Teile der aufgelösten Gemeinde Meiselding erweitert.

1868 wurde die durch das Gemeindegebiet verlaufende Kronprinz-Rudolf-Bahn eröffnet, was den Beginn des Wandels von der stark landwirtschaftlich geprägten zur heutigen Tourismusgemeinde markiert.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sankt Georgen hatte laut Volkszählung 2001 3.551 Einwohner, davon waren 96,4 % österreichische Staatsbürger. Als Religionszugehörigkeit gaben 83,3 % römisch-katholisch, 6,1 % evangelisch, 1,3 % islamisch an. 6,4 % waren ohne religiöses Bekenntnis.

Im Gegensatz zu vielen anderen Gemeinden in Kärnten hatte St. Georgen von 1991 bis 2001 und auch weiter bis 2011 sowohl eine positive Geburtenbilanz als auch eine positive Wanderungsbilanz.[2]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Sankt Georgen am Längsee

In der Gemeinde befindet sich mit der Burg Hochosterwitz eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Kärntens. Bedeutung als Ausflugsziele und Veranstaltungsorte haben auch Burg Taggenbrunn und das Stift St. Georgen. Der Längsee ist ein beliebter Badesee im Gemeindegebiet.

Regelmäßige Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gardetraditionstag auf Burg Hochosterwitz
  • Ritterfest auf Burg Hochosterwitz
  • Burgkirchtag auf Burg Hochosterwitz
  • seit 2003 Trigonale, Festival der alten Musik[3]
  • Taggenbrunner Festspiele[4]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Industrieanlage in Pölling an der Gurk

Laut Volkszählung 2001 gibt es 93 Arbeitsstätten mit 461 Beschäftigten in der Gemeinde und 1.265 Auspendler sowie 270 Einpendler. Es gibt 116 land- und forstwirtschaftliche Betriebe (davon 43 im Haupterwerb, 1999), die zusammen 6.624 ha bewirtschaften.

Wirtschaftssektoren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von den 116 land- und forstwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden 46 im Haupterwerb und 67 im Nebenerwerb geführt, drei von Personengemeinschaften und sechs von juristischen Personen. Diese sechs bewirtschafteten mehr als die Hälfte der Flächen. Im Produktionssektor beschäftigten sich zwei Drittel der Firmen mit der Herstellung von Waren, ein Drittel war im Baugewerbe tätig. Mehr als ein Drittel der Erwerbstätigen des Dienstleistungssektors arbeiteten in sozialen und öffentlichen Diensten, etwa ein Fünftel im Bereich Beherbergung und Gastronomie (Stand 2011).[5][6][7]

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige
2021[8] 2011 2001 2021[8] 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 73 116 113 177 133 65
Produktion 33 23 15 160 170 136
Dienstleistung 213 171 78 568 376 318

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999, Arbeitsstätten im Jahr 2021

Tourismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Längsee

Ein wichtiger Wirtschaftsfaktor der gesamten Region ist der Tourismus. St. Georgen ist Mitglied der Verbände „Region Mittelkärnten“, „Norische Region“ und „Hemmaland“. Alle diese drei Partnerschaftsverbände haben ihren Sitz im Stift St. Georgen.

Der Längsee mit seiner sehr guten Wasserqualität ist im Sommer der Hauptanziehungspunkt für Badegäste. Pro Jahr übernachten rund 50.000 Gäste in der Gemeinde, mehr als die Hälfte davon in den Monaten Juli und August.[9]

Im Gemeindegebiet wurde unter Federführung der Nachbargemeinde und Bezirkshauptstadt Sankt Veit an der Glan ein 18-Loch Golfplatz gebaut und 2008 in Betrieb aufgenommen.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Eisenbahn: St. Georgen besitzt zwei Haltestellen an der Rudolfsbahn (heute oft fälschlicherweise als Südbahn bezeichnet). Der nächste Bahnhof befindet sich weniger als zehn Kilometer entfernt in St. Veit an der Glan.[10]
  • Straße: Die Klagenfurter Schnellstraße S37 tangiert im Westen die Gemeinde und bietet eine gute Verkehrsverbindung in den Kärntner Zentralraum im Süden und die Obersteiermark im Norden.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

BW

Der Gemeinderat hat 23 Mitglieder.

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • seit 2021 Johann Wolfgang Grilz (FPÖ)[13][14]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der vorderen Schildhälfte des Wappens der Gemeinde ist der heilige Georg als Ganzfigur stehend dargestellt, wie schon auf dem ältesten erhaltenen Siegel an einer Urkunde von 1280. In der hinteren unteren Schildhälfte wurde das Wappen der Schenken von Osterwitz übernommen (silberner Sparren in Schwarz), die als herzogliche Gefolgsleute Burg Hochosterwitz im 12. Jahrhundert erbauten und bis 1478 besaßen. Darüber findet sich das Stammwappen der Khevenhüller mit der gestielten Eichel und dem Wellenbalken, deren bedeutendster politischer Vertreter, Landeshauptmann Georg von Khevenhüller die Burg zwischen 1571 und 1586 zur heutigen eindrucksvollen Gestalt ausbauen ließ.

Die amtliche Blasonierung des Wappens lautet: „Gespaltener Schild, im vorderen Feld ein silberner heiliger Georg mit Mantel, von einem silbernen Stern beseitet, ein silbernes Schwert über den rechten Arm gehängt, in der erhobenen Rechten einen silbernen Palmzweig und mit der Linken einen silbernen Schild mit Radwappen haltend. Im hinteren geteilten Feld ist die obere Hälfte von Schwarz und Gold geteilt; oben aus der Trennungslinie wachsend eine goldene Eichel an zweiblättrigem goldenem Stiel, unten ein schwarzes Wellenband. In der unteren Hälfte in Schwarz ein silberner Sparren.“[15]

Wappen und Fahne wurden der Gemeinde am 16. August 1965 verliehen. Die Fahne ist Gelb-Rot mit eingearbeitetem Wappen.

Partnergemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Günther Hermann Neckheim: St. Georgen am Längsee, Kärnten, und seine Umgebung. Verlag Carinthia, 1962
  • Christine Tropper: Geschichtliches über St. Georgen am Längsee (Ausstellungskatalog). Verlag des Kärntner Landesarchivs, Klagenfurt 2003

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Sankt Georgen am Längsee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  2. Statistik Austria, Ein Blick in die Gemeinde St. Georgen, Bevölkerungsentwicklung. Abgerufen am 26. November 2020.
  3. www.trigonale.com Trigonale
  4. Taggenbrunner Festspiele
  5. Ein Blick auf die Gemeinde St. Georgen am Längsee, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 26. November 2020.
  6. Ein Blick auf die Gemeinde St. Georgen am Längsee, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 26. November 2020.
  7. Ein Blick auf die Gemeinde St. Georgen am Längsee, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 26. November 2020.
  8. a b STATcube. Abgerufen am 25. Oktober 2023.
  9. Ein Blick auf die Gemeinde Sankt Georgen am Längsee, Übernachtungen. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 26. November 2020.
  10. Entfernungsrechner – Entfernung berechnen und darstellen. Abgerufen am 26. November 2020 (deutsch).
  11. Amt der Kärntner Landesregierung (Memento des Originals vom 25. Mai 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/info.ktn.gv.at
  12. Wahlen. Abgerufen am 4. Mai 2021.
  13. Amt der Kärntner Landesregierung (Memento des Originals vom 18. November 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/info.ktn.gv.at
  14. Bürgermeisterstichwahl 14. März 2021. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. Mai 2021; abgerufen am 4. Mai 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ktn.gv.at
  15. Zitiert nach Wilhelm Deuer: Die Kärntner Gemeindewappen. Verlag des Kärntner Landesarchivs, Klagenfurt 2006, ISBN 3-900531-64-1, S. 242
  16. St. Georgen und Zoppola sind seit 20 Jahren „ein Paar“, Kleine Zeitung, 9. August 2016.