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Eidechsenschwanzgewächse

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Eidechsenschwanzgewächse

Houttuynia cordata, Blätter und Blütenstand, mit vier weißen Hochblättern und vielen hüllblattlosen Blüten

Systematik
Abteilung: Gefäßpflanzen (Tracheophyta)
Unterabteilung: Samenpflanzen (Spermatophytina)
Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Magnoliids
Ordnung: Pfefferartige (Piperales)
Familie: Eidechsenschwanzgewächse
Wissenschaftlicher Name
Saururaceae
A.Rich.

Die Eidechsenschwanzgewächse (Saururaceae), auch Molchschwanzgewächse genannt, sind eine Familie in der Ordnung der Pfefferartigen (Piperales) innerhalb der Bedecktsamigen Pflanzen (Magnoliopsida). Die vier Gattungen mit etwa sechs oder sieben Arten sind in den nördlichen gemäßigten Breiten (Holarktis) verbreitet.

Beschreibung und Ökologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blätter von Houttuynia cordata

Vegetative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es sind zweijährige bis ausdauernde, krautige Pflanzen. Sie bilden Rhizome als Überdauerungsorgane oder Stolonen. Es sind Siebröhrenplastide vom S-Typ vorhanden. Die Stängel sind gegliedert.

Die einfachen, wechselständigen und spiralig oder zweizeilig am Stängel verteilten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert, sehr fleischig und aromatisch. Die einfachen Blattspreiten sind meist länglich oder eiförmig und an der Basis herzförmig oder gerundet. Sie besitzen keine Parallelnervatur. Die Stomata sind cyclocytisch. Es sind Nebenblätter vorhanden, die meist mit den Blattstielen verwachsen sind.

Generative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In endständigen, traubigen oder ährigen Blütenständen stehen die Blüten zusammen. Der Anlockung von Bestäubern dienen oft Hochblätter (Brakteen).

Die kleinen Blüten sind radiärsymmetrisch und zwittrig. Blütenhüllblätter fehlen. Es ist ein Kreis mit drei oder zwei Kreise mit je drei oder vier fertilen Staubblättern und drei bis fünf, meistens oberständige, Fruchtblätter vorhanden. Androeceum und Gynoeceum sind auf ganzer Länge oder nur an der Basis oder nicht verwachsen. Die zweizelligen Pollenkörner besitzen keine oder eine Apertur und sind sulcat. Die meist drei, vier oder selten fünf meist oberständigen oder nur bei Anemopsis unterständigen Fruchtblätter sind frei oder teilweise bis vollkommen zu einkammerigen Fruchtknoten verwachsen. Die meist drei bis vier oder selten fünf Griffel enden jeweils in einer Narbe. In parietaler Plazentation sind meist 20 bis 40 (bis 50) orthotrope bis hemianatrope, bitegmische tenuinucellate or crassinucellate Samenanlagen vorhanden.

Es werden mehr oder weniger fleischige Balgfrüchte oder Kapselfrüchte gebildet. Die Pflanzen der Gattung Saururus bilden Sammelfrüchte. Die Samen enthalten spärlich Endosperm und reichlich stärkekörnerhaltiges Perisperm. Der Embryo ist rudimentär und winzig bei der Samenreife.

Inhaltsstoffe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

An Inhaltsstoffen sind in allen Arten Cyanidin und die Flavonoide Kaempferol und Quercetin nachgewiesen. Sie enthalten essentielle Öle und akkumulieren Calciumoxalat in Kristallen.

Blütenstand mit auffälligen Hochblättern vom Kalifornischen Eidechsenschwanz (Anemopsis californica)
Blütenstand von Saururus cernuus
Asiatischer Molchschwanz (Saururus chinensis)

Systematik und Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Verbreitung ist holarktisch von den gemäßigten bis tropischen Gebieten im östlichen Asien, in den südlichen USA und in Mexiko.

Zur Familie der Eidechsenschwanzgewächse (Saururaceae) gehören nur vier Gattungen mit zusammen lediglich etwa sechs oder sieben Arten:

Nutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von Houttuynia cordata können die Früchte, Blätter sowie unterirdischen Pflanzenteile gegessen werden und die medizinischen Wirkungen wurden untersucht.[3] Die Droge von Houttuynia cordata (japanisch segiun „neue Energie im Fluss“) aus ihren Blättern lindert Schwellungen.

Saururus cernuus (Amerikanischer Molchschwanz, auch Amerikanischer Eidechsenschwanz) und Saururus chinensis (Asiatischer Molchschwanz, auch Chinesischer Eidechsenschwanz) werden als Aquarienpflanze verwendet.[4]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Saururaceae. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 2. Juni 2018..
  2. a b Nianhe Xia, Anthony R. Brach: Saururaceae., S. 108 – textgleich online wie gedrucktes Werk, Wu Zheng-yi, Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China. Volume 4: Cycadaceae through Fagaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 1999. ISBN 0-915279-70-3
  3. Einträge zu Saururaceae bei Plants For A Future
  4. Christel Kasselmann: Aquarienpflanzen. Ulmer Verlag, Stuttgart 1995; 2., überarbeitete und erweiterte Auflage 1999, ISBN 3-8001-7454-5, S. 418 f.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Eidechsenschwanzgewächse (Saururaceae) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien