Sauschütt (Hohenlinden)

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Sauschütt
Gemeinde Hohenlinden
Koordinaten: 48° 8′ N, 11° 58′ OKoordinaten: 48° 8′ 16″ N, 11° 58′ 21″ O
Höhe: 548 m
Fläche: 0,83 ha
Einwohner: (25. Mai 1987)
Bevölkerungsdichte: 242 Einwohner/km²
Postleitzahl: 85664
Vorwahl: 08124
Das ehemalige Forsthaus, jetzt Gaststätte
Fledermauspavillon am Walderlebnispfad

Sauschütt ist ein Gemeindeteil von Hohenlinden im oberbayerischen Landkreis Ebersberg.

Der Gemeindeteil ist eine Exklave der Gemeinde Hohenlinden auf der Gemarkung Ebersberger Forst, umgeben vom gemeindefreien Gebiet Ebersberger Forst.[1] Sie liegt knapp einen Kilometer westlich der Staatsstraße 2086 von Hohenlinden nach Ebersberg. Die Exklave besteht aus dem Flurstück 24/2 mit einer Fläche von 8257 Quadratmetern.[2]

Die beiden Anwesen im Ort sind die Waldgaststätte Sauschütt und die Forstdienststelle.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Hohenlindener Sauschütt war eine Sauschütt im Ebersberger Forst östlich von München und Standort eines Forsthauses. Im ehemaligen Forsthaus ist heute eine Waldgaststätte. Im Historischen Ortsnamenbuch des Landkreises Ebersberg von 1951 ist Sauschütt als Einöde mit 2 Einwohnern erwähnt, gehörend zur Gemeinde und Pfarrei Hohenlinden sowie als ab 1880 bewohnte Siedlung an einer früheren Futterstätte für Wildschweine.[3]

Nach der Volkszählung vom 25. Mai 1987 hatte der Gemeindeteil zwei Einwohner in einem „Gebäude mit Wohnraum“,[4] zur Volkszählung 1970 waren es vier Einwohner.[5]

Der Flurname Sauschütt geht auf eine historische Bezeichnung für das an Wildschweinen reiche Waldgelände zurück. Das dort errichtete Forsthaus wurde später in eine Waldgaststätte umgewandelt und ist heute ein beliebtes Ausflugsziel. In drei angrenzenden Schaugattern leben Rot-, Dam- und Schwarzwild und können von Aussichtsplattformen in ihrem natürlichen Lebensraum beobachtet werden.[6]

Das Forsthaus ist Ausgangspunkt für einen 3,2 km langen Walderlebnispfad. Dieser wurde 1967 als Waldlehrsteig eröffnet. 2004 erfolgte durch die Bayerischen Staatsforsten in Zusammenarbeit mit den Steinhöringer Werkstätten für behinderte Menschen, der Schutzgemeinschaft Ebersberger Forst und dem Bayerischen Forstamt Ebersberg eine komplette Neugestaltung und ein behindertengerechter Ausbau. Der im Juli 2004 eröffnete Pfad wird seitdem als Walderlebnispfad bezeichnet und informiert an verschiedenen Stationen über naturkundliche Aspekte.[7]

Die Waldgaststätte beendete Ende 2019 ihren Betrieb, weil kein Nachfolger für die scheidenden Wirtsleute gefunden wurde.[8] Eine für Frühjahr 2020 vorgesehene Wiederaufnahme der Bewirtschaftung kam wegen eines Rechtsstreits nicht zustande.[9]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. BayernAtlas
  2. BayernAtlas-Grundsteuer (abgerufen am 16. Juli 2022, abrufbar bis 31. Dezember 2022)
  3. Karl Puchner: Historisches Ortsnamenbuch von Bayern: Landkreis Ebersberg, München 1951, S. 79
  4. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 79 (Digitalisat).
  5. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 16 (Digitalisat).
  6. Webseite der Schutzgemeinschaft Ebersberger Forst (Memento des Originals vom 8. Februar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.schutzgemeinschaft-ebersberger-forst.de – abgerufen am 2. November 2012
  7. Webseite zum Walderlebnispfad – abgerufen am 2. November 2012
  8. Korbinian Eisenberger: Hohenlindener Sauschütt: Die Wirtin und ihr Förster. In: www.sueddeutsche.de. 31. Dezember 2019, abgerufen am 3. Januar 2020.
  9. Korbinian Eisenberger: Der Wirt ohne Wirtshaus. In: www.sueddeutsche.de. 25. Februar 2020, abgerufen am 26. Februar 2020.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]