Sayed Kashua

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Sayed Kashua (arabisch سيد قشوع Sayyid Qaschūʿ; hebräisch סייד קשוע; * 31. Juli 1975 in Tira, Israel) ist ein israelischer Schriftsteller und Journalist arabischer Herkunft.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kashua wuchs im nördlichen Grenzgebiet zum Westjordanland auf und lebte als Erwachsener mit seiner Frau und seinen Kindern lange Zeit im palästinensischen Teil des Dorfes Beit Safafa bei Jerusalem, ehe er in ein jüdisches Viertel im Westen Jerusalems umzog.

Er schreibt hebräisch und thematisiert das soziale und kulturelle Spannungsfeld der Palästinenser, die zugleich israelische Staatsbürger sind. Seine bisher veröffentlichten Romane wurden in Israel zu Bestsellern. Darüber hinaus schreibt er für den Fernsehsender Arutz 2 die Drehbücher der israelischen Sitcom ʿAvodah ʿAravit (Arab Labor)[1] und arbeitet als Kolumnist für die beiden Zeitungen Ha’ir und Haaretz[2].

Im Juli 2014 kündigte er im Spiegel an, in die USA zu emigrieren. Als Grund nannte er die fortschreitende Ungleichbehandlung der arabischen Israelis in der israelischen Gesellschaft.[3] Kashua lehrt seit 2014 an der University of Illinois at Urbana-Champaign.[4]

Für seine schriftstellerische Arbeit erhielt Kashua unter anderem 2006 den Förderpreis der Lessing-Akademie sowie 2011 und 2012 den Award of the Israeli Television Academy in der Kategorie Best Script in a Comedy Series.

2016 lehnte er die Ehrendoktorwürde der Ben-Gurion-Universität ab, aus Protest dagegen,[5] dass die Rektorin der Universität die Verleihung des Berelson-Preises für Jüdisch-Arabische Verständigung an die NGO Breaking the Silence verhindert hatte.[6]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Filme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2014: Mein Herz tanzt (Dancing Arabs) – Drehbuch, auf der Grundlage seiner Romane Tanzende Araber und Zweite Person Singular.

Fernsehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2007: Arab Labor[7] – Drehbuch
  • 2009: Forever Scared[8] – Dokumentation über Sayed Kashua
  • 2015: The Writer – Drehbuch

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. http://www.imdb.com/title/tt0904447/
  2. http://www.haaretz.com/blogs/sayed-kashua
  3. Auf Wiedersehen, Israel. Der Spiegel, 29/2014, 14. Juli 2014
  4. http://www.berlinverlag.de/buecher/tanzende-araber-isbn-978-3-8333-0095-0
  5. Sayed Kashua: Why Sayed Kashua Is Rejecting His Honorary Doctorate From Ben-Gurion University. In: Haaretz, 9. Juli 2016
  6. Or Kashti: Israeli University Nixes Decision to Grant Prize to Breaking the Silence. In: Haaretz, 26. Juni 2016; An Israeli University Teaches a Lesson in Spinelessness. In: Haaretz, 28. Juni 2016; Or Kashti: Ben-Gurion University Slammed for Nixing Breaking the Silence's Prize. In: Haaretz, 5. Juli 2016.
  7. https://www.kcet.org/shows/arab-labor
  8. http://www.ruthfilms.com/sayed-kashua-forever-scared.html