Schönbach (Sachsen)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Deutschlandkarte
?
Schönbach (Sachsen)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Schönbach hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 4′ N, 14° 34′ OKoordinaten: 51° 4′ N, 14° 34′ O
Bundesland: Sachsen
Landkreis: Görlitz
Verwaltungs­gemeinschaft: Neusalza-Spremberg
Höhe: 378 m ü. NHN
Fläche: 9,1 km2
Einwohner: 1063 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 117 Einwohner je km2
Postleitzahl: 02708
Vorwahl: 035872
Kfz-Kennzeichen: GR, LÖB, NOL, NY, WSW, ZI
Gemeindeschlüssel: 14 6 26 510
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Löbauer Str. 4
02708 Schönbach
Website: www.gemeinde-schoenbach.de
Bürgermeister: Uwe Petruttis
Lage der Gemeinde Schönbach im Landkreis Görlitz
KarteBärwalder SeeBerzdorfer SeeTalsperre QuitzdorfTalsperre QuitzdorfPolenTschechienLandkreis Sächsische Schweiz-OsterzgebirgeBad MuskauBeiersdorfBernstadt a. d. EigenHerrnhutBertsdorf-HörnitzBoxberg/O.L.Boxberg/O.L.DürrhennersdorfEbersbach-NeugersdorfKottmar (Gemeinde)Gablenz (Oberlausitz)GörlitzGörlitzGroß DübenGroß DübenGroßschönau (Sachsen)GroßschweidnitzHähnichenHainewaldeHerrnhutHohendubrauHorkaJonsdorfKodersdorfKönigshainKrauschwitz (Sachsen)Kreba-NeudorfLawaldeLeutersdorf (Oberlausitz)LöbauMarkersdorf (Sachsen)Markersdorf (Sachsen)MittelherwigsdorfMückaMückaNeißeaueNeusalza-SprembergKottmar (Gemeinde)NieskyKottmar (Gemeinde)OderwitzOlbersdorfOppachOstritzOybinQuitzdorf am SeeReichenbach/O.L.RietschenRosenbachRothenburg/OberlausitzSchleife (Ort)Schönau-Berzdorf auf dem EigenSchönbach (Sachsen)SchöpstalSeifhennersdorfReichenbach/O.L.TrebendorfTrebendorfVierkirchen (Oberlausitz)WaldhufenWeißkeißelWeißwasser/OberlausitzZittauZittauLandkreis BautzenBrandenburg
Karte

Schönbach (oberlausitzisch: Schimmch[2], obersorbisch Šumbach) ist eine sächsische Gemeinde im Landkreis Görlitz, im Süden der Oberlausitz nahe der Grenze zu Nordböhmen (Tschechien).

Geografie und Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dorfmitte Schönbach aus Richtung Beiersdorf
Blick vom Lochberg auf Schönbach

Die Gemeinde Schönbach liegt im südwestlichen Teil des Landkreises, knapp 10 Kilometer südwestlich von Löbau im Lausitzer Bergland. Die Bundesstraße 96 und die Bahnstrecke (Dresden)–Bischofswerda–Zittau verlaufen südlich der Gemeinde.

Durch Schönbach verkehrte von 1892 bis 1945 die 12 Kilometer lange Schmalspurbahn Taubenheim–Dürrhennersdorf. Sie führte von Taubenheim/Spree über Oppach nach Dürrhennersdorf.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. Mai 1306 wurde Schönbach als „Sconenbuch“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Name bedeutet so viel wie „schöne Buchen am Bach“. Der Ort selbst dürfte mindestens 100 Jahre älter sein, denn um 1200 besiedelten fränkische Einwanderer das Gebiet der Oberlausitz. Der Ort unterstand ab 1419 als Ratsdorf der Stadt Löbau. Seit 1600 gab es zwei Rittergüter (Ober- und Niederschönbach). Um 1860 begann der regelmäßige Postverkehr mit der Postkutsche auf der Strecke Löbau–Schönbach–Neusalza-Spremberg.

Ortsnamenformen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1306: Sconenbuch, 1336/59: Schon(en)buch, 1419: Schonenbuch, 1495: Schonebach, 1499: Schonbach, 1502: Schonbuch, 1519: Schonenbuch, 1547: Schumbach, 1657: Schönbach, 1791: Ober-, Nieder-Schönbach, 1875: Schönbach b. Neusalza

Verwaltungszugehörigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1777: Bautzener Kreis, 1843: Landgerichtsbezirk Löbau, 1856: Gerichtsamt Neusalza, 1875: Amtshauptmannschaft Löbau, 1952: Kreis Löbau, 1994: Landkreis Löbau-Zittau, 2008: Landkreis Görlitz

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner[3]
1547 49 besessene Mann
1777 27 besessene Mann,
25 Gärtner, 80 Häusler
1834 1.365
1871 1.632
1890 1.656
1910 1.899
1925 1.803
1939 1.684
1946 2.050
1950 2.166
1964 1.958
1990 1.570
2000 1.418
2007 1.322
2009 1.276
2012 1.167
2013 1.172
2014 1.152
2015 1.133

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderatswahl 2019[4]
Wahlbeteiligung: 70,4 %
 %
60
50
40
30
20
10
0
23,5 %
53,5 %
n. k. %
18,5 %
4,5 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2009
 %p
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
-12
−11,7 %p
+10,8 %p
−2,6 %p
−1,0 %p
+4,5 %p

Seit der Gemeinderatswahl am 26. Mai 2019 verteilen sich die 12 Sitze des Gemeinderates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:

  • Freunde der Feuerwehr (FdF): 7 Sitze
  • CDU: 3 Sitze
  • Region und Kultur (RuK): 2 Sitze

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bürgermeister Uwe Petruttis wurde im Juni 2015 wiedergewählt.[5]

letzte Bürgermeisterwahlen
Wahl Bürgermeister Vorschlag Wahlergebnis (in %)
2022 Uwe Petruttis Petruttis 89,5
2015 95,5
2008 93,7
2001 92,8

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Umgebindehaus im Neudorf
Rittergut Schönbach

Die Kulturdenkmale sind in der Liste der Kulturdenkmale in Schönbach (Sachsen) erfasst.

Hervorzuheben sind die Kirche mit ihrem Bronzeglockengeläut (vier Glocken aus dem Jahr 1902) der Glockengießerei C. Albert Bierling Dresden, die noch immer ausschließlich per Hand geläutet werden, das strohgedeckte Umgebindehaus im Niederdorf, der stillgelegte Steinbruch und die historische Steinsäge im Neudorf.

Die Schönbacher Blumenfeste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Jahren 1955 bis 1958 wurden vier „Blumenfeste“ veranstaltet. Nach 70.000 Gästen im Jahr 1956 und ca. 100.000 Gästen im Jahr 1957, erfreuten sich 1958 über 130.000 Gäste an den mit einer Vielzahl bunter Blumen geschmückten Festwagen, die jeweils ein Thema verkörperten. Die Veranstaltung war den Behörden bald zu groß und zu unpolitisch. Im Oktober 1958 wurde auf der Kulturkonferenz in Magdeburg das Ende der Veranstaltung eingeläutet. Im Jahre 2006 wurde anlässlich der 700-Jahr-Feier noch einmal ein Blumenfest veranstaltet.

Naturschutz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Schönbach sind verschiedene Firmen ansässig; die ALSA GmbH produzierte bis 2009 Einlegesohlen, die Firma Temedia hat sich auf medizinische Verbände und Kompressen spezialisiert. Nennenswert sind des Weiteren die Zentrale von Möbel Starke und eine Produktionsstätte der Gebr. Frindt GmbH.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Cornelius Gurlitt: Schönbach. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 34. Heft: Amtshauptmannschaft Löbau. C. C. Meinhold, Dresden 1910, S. 533.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Schönbach (Sachsen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2022 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011 (Gebietsstand 01.01.2023). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 21. Juni 2023. (Hilfe dazu).
  2. www.oberlausitzer-woerterbuch.de (Memento vom 25. April 2016 im Webarchiv archive.today)
  3. Schönbach im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  4. Wahlergebnisse. Gemeinderatswahlen 2019. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 6. November 2021.
  5. Bürgermeisterwahl 2015. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 6. November 2021.