Schelesnodoroschnoje (Kaliningrad)

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Siedlung
Schelesnodoroschnoje
Karczarningken (Blumenfeld)

Железнодорожное
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Krasnosnamensk
Gegründet um 1580
Frühere Namen Kartzschamninknen,
Kartzawninken (nach 1625),
Kartzanincken (nach 1740),
Kartszarningken (nach 1818),
Karczarningken (nach 1871 bis 1929),
Blumenfeld (1929–1945)
Bevölkerung 130 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40164
Postleitzahl 238743
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 218 000 015
Geographische Lage
Koordinaten 54° 45′ N, 22° 30′ OKoordinaten: 54° 45′ 27″ N, 22° 29′ 44″ O
Schelesnodoroschnoje (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Schelesnodoroschnoje (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Schelesnodoroschnoje (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Schelesnodoroschnoje (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Schelesnodoroschnoje (russisch Железнодорожноө, deutsch Karczarningken, 1929 bis 1945 Blumenfeld, litauisch Karčiarninkai) ist eine Siedlung in der russischen Oblast Kaliningrad. Sie gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Krasnosnamensk im Rajon Krasnosnamensk.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schelesnodoroschnoje liegt zwei Kilometer südlich der früheren Kreisstadt Dobrowolsk (Pillkallen/Schloßberg) und 21 Kilometer südlich der heutigen Rajonstadt Krasnosnamensk (Lasdehnen/Haselberg) an der Regionalstraße 27A-059 (ex R510). Innerorts endet ein von Sadowoje (Jentkutkampen/Burgkampen) – zum Rajon Nesterow gehörig – herkommender Landweg. Eine Bahnanbindung besteht nicht mehr. Bis 1945 war der nächste Bahnhof in Dobrowolsk an der Bahnstrecke Tilsit–Stallupönen/Ebenrode und an der Pillkaller Kleinbahn.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karczarningken etwa um 1922
Die Gemeinde Blumenfeld (ex Karczarningken) auf zwei Messtischblättern von 1933 und 1938

Der Ort wurde um 1580 als Kartzschamninknen gegründet.[2] Um 1780 wurde Kartzanincken als meliertes Dorf bezeichnet.[3] 1874 wurde die Landgemeinde Kartszarningken dem neu gebildeten Amtsbezirk Uszpiaunen im Kreis Pillkallen zugeordnet.[4] Seit spätestens 1888 wurde der Ort mit Karczarningken bezeichnet.[5] 1929 wurde er in Blumenfeld umbenannt.

In Folge des Zweiten Weltkrieges kam der Ort 1945 mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. Im Jahr 1950 erhielt er die russische Bezeichnung Schelesnodoroschnoje (dt. etwa „Eisenbahn-Ort“[6]) und wurde dem Dorfsowjet Dobrowolski selski Sowet im Rajon Krasnosnamensk zugeordnet.[7] Von 2008 bis 2015 gehörte Schelesnodoroschnoje zur Landgemeinde Dobrowolskoje selskoje posselenije, von 2016 bis 2021 zum Stadtkreis Krasnosnamensk und seither zum Munizipalkreis Krasnosnamensk.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1867[8] 415
1871[8] 400
1885[5] 361
1905[9] 456
1910[10] 394
1933[11] 419
1939[12] 431
1984[13] ~ 170
2002[14] 165
2010[15] 157
2021[16] 130

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Einwohnerschaft Karczarningkens resp. Bljumenfelds war vor 1945 überwiegend evangelischer Konfession. Das Dorf war in das Kirchspiel der Kirche Pillkallen eingepfarrt und war somit Teil des Kirchenkreises Piallkallen (Schloßberg) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Schelesnodoroschnoje im weitreichenden Einzugsgebiet der neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde in Babuschkino (Groß Degesen) innerhalb der Propstei Kaliningrad[17] (Königsberg) der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise und Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Blumenfeld
  3. Johann Friedrich Goldbeck:Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Teil I, Königsberg/Leipzig 1785, Volständige Topographie vom Litthauischen Cammer-Departement, S. 65.
  4. Rolf Jehke, Amtsbezirk Uszpiaunen/Kiesdorf
  5. a b Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, I. Provinz Ostpreußen, Berlin 1888
  6. Im Zusammenhang mit der Bahnstrecke Sowetsk–Nesterow ?
  7. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., №745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte des Gebiets Kaliningrad" vom 5. Juli 1950)
  8. a b Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871, Berlin 1874
  9. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Heft 1, Provinz Ostpreußen, Berlin 1907
  10. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Kreis Pillkallen
  11. Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich, Teil I: Altreich und Land Österreich. Herausgegeben vom Statistischen Reichsamt, Vierte Auflage, 1939
  12. Michael Rademacher: Landkreis Pillkallen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  13. Sowjetische Topographische Karte 100k--n34-045
  14. Allrussische Volkszählung von 2002
  15. Allrussische Volkszählung von 2010
  16. Allrussische Volkszählung von 2021
  17. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info