Schieritz (Diera-Zehren)

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Schieritz
Gemeinde Diera-Zehren
Koordinaten: 51° 12′ N, 13° 24′ OKoordinaten: 51° 11′ 47″ N, 13° 23′ 41″ O
Höhe: 109 m
Fläche: 1,74 km²
Einwohner: 222 (31. Dez. 2019)[1]
Bevölkerungsdichte: 128 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. November 1935
Eingemeindet nach: Zehren
Postleitzahl: 01665
Vorwahl: 035247
Schieritz (Sachsen)
Schieritz (Sachsen)

Lage von Schieritz in Sachsen

Schieritz ist ein Ortsteil der sächsischen Gemeinde Diera-Zehren im Landkreis Meißen. Er wurde am 1. November 1935 nach Zehren eingemeindet, mit dem der Ort am 1. Januar 1999 zur Gemeinde Diera-Zehren kam.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geographische Lage und Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schieritz liegt in der Lommatzscher Pflege, links der Elbe an der Staatsstraße 32 direkt westlich von Zehren. Durch den Ort verläuft der Ketzerbach, der bei Zehren in die Elbe mündet.

Nachbarorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ickowitz
Piskowitz Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Zehren
Priesa Seilitz

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ansicht des Schlosses vom Ort aus
Ansicht vom Schlosshof aus
Nebengebäude des Schlosses
Schloss Schieritz. Wappen des Georg von Schleinitz und seiner zweiten Frau Martha von Starschedel

Die mittelalterliche Turmhügelburg am Schieritzer Dragonerberg, welche nicht identisch ist mit dem Vorgängerbau des Schlosses Schieritz, existierte nach historisch ungesicherten Vermutungen bereits im Zeitraum zwischen 1200 und 1250. Als gesichert gilt, dass die Burg im frühen 13. Jahrhundert aufgegeben wurde.[2] Der Vorgängerbau der Burg Schieritz von Dominus Conradus wurde bereits um 1260 erwähnt.

Im Jahr 1360[3] wurde ein Herrensitz erwähnt, dessen Inhaber Ulrich von Gorenzk als dicti de Schyricz und seine Frau Agnes mit ihren fünf Söhnen war. Später entwickelte sich daraus ein Vorwerk und später ein Rittergut und das Schloss Schieritz. Die Grundherrschaft über die Gutssiedlung Schieritz auf Block- und Streifenflur übte 1551 das Rittergut Seerhausen[4] aus, um 1696 und später wird das Schieritzer Rittergut als Grundherr erwähnt.

Schieritz gehörte bis ins 19. Jahrhundert zum kursächsischen bzw. königlich-sächsischen Erbamt Meißen.[5] Bei den im 19. Jahrhundert im Königreich Sachsen durchgeführten Verwaltungsreformen wurden die Ämter aufgelöst. Dadurch kam Schieritz im Jahr 1856 unter die Verwaltung des Gerichtsamts Meißen und 1875 an die neu gegründete Amtshauptmannschaft Meißen.[6] Im Jahr 1900 betrug die Größe der Gemarkung 174 Hektar. Der Ort war nach Zehren gepfarrt und gehörte wie heute noch zur dortigen Kirchgemeinde. Von 304 Einwohnern im Jahr 1925 waren 285 evangelisch-lutherisch, vier katholisch und 15 konfessionslos.

Am 1. November 1935 wurde Schieritz nach Zehren eingemeindet.[7][8] Durch die Kreisreform 1952 wurde der Ort Teil des aus der Amtshauptmannschaft gebildeten Kreises Meißen im Bezirk Dresden, der sich in der Nachwendezeit mehrmals vergrößerte. Diera und Zehren schlossen sich zum 1. Januar 1999 zu Diera-Zehren zusammen, seitdem ist Schieritz ein Ortsteil dieser Gemeinde.[9]

Entwicklung der Einwohnerzahl[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohnerzahl[9]
1551 9 besessene Mann, 4 Inwohner
1764 8 Gärtner, 12 Häusler
1834 235
1871 256
1890 260
1910 280
1925 304
2011 227
2019 222

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Elbtal und Lößhügelland bei Meißen (= Werte unserer Heimat. Band 32). 1. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1979, S. 101.
  • Cornelius Gurlitt: Schieritz. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 41. Heft: Amtshauptmannschaft Meißen-Land. C. C. Meinhold, Dresden 1923, S. 457.
  • Schloss Schieritz, In: Dr. Helmuth Gröger: Burgen und Schlösser in Sachsen, Verlag Heimatwerk Sachsen, 1940, S. 122–123

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Schieritz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gemeinde Diera-Zehren – Ortsteile – Schieritz. Abgerufen am 27. September 2021.
  2. Die Turmhügelburg Schieritz auf www.sachsens-schloesser.de
  3. Ernst Gotthelf Gersdorf: Urkundenbuch des Hochstifts Meißen Band 2. Giesecke & Devrient, Leipzig, 1865, (online), abgerufen am 28. Juni 2011, Seiten: XV, 27.
  4. Schloss Seerhausen auf www.sachsens-schloesser.de
  5. Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas. Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0; S. 46 f.
  6. Die Amtshauptmannschaft Meißen im Gemeindeverzeichnis 1900
  7. Michael Rademacher: Stadt und Landkreis Meißen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  8. Schieritz auf gov.genealogy.net
  9. a b Schieritz im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen