Schilda (Brandenburg)
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
| ||
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 36′ N, 13° 23′ O | |
Bundesland: | Brandenburg | |
Landkreis: | Elbe-Elster | |
Amt: | Elsterland | |
Höhe: | 137 m ü. NHN | |
Fläche: | 8,69 km2 | |
Einwohner: | 427 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 49 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 03253 | |
Vorwahl: | 035326 | |
Kfz-Kennzeichen: | EE, FI, LIB | |
Gemeindeschlüssel: | 12 0 62 440 | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Kindergartenstraße 2a 03253 Schönborn | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Lothar Benning (Wählergruppe Schilda) | |
Lage der Gemeinde Schilda im Landkreis Elbe-Elster | ||
Schilda ist eine Gemeinde im Süden von Brandenburg im Landkreis Elbe-Elster. Die Gemeinde gehört dem Amt Elsterland an. Der Verwaltungssitz des Amtes ist in der Gemeinde Schönborn.
Geographie
Die Gemeinde liegt in einem landwirtschaftlich geprägten Teil im äußersten Westen der historischen Niederlausitz. Sie wird von den Gemeinden Doberlug-Kirchhain, Tröbitz und Uebigau-Wahrenbrück umgeben.
Geschichte
Schilda wurde im Jahr 1300 erstmals urkundlich erwähnt. Der Ort befand sich von Dezember 1300 bis 1335 im Besitz der de Ileburg. Im Jahre 1335 verkauften diese das Dorf dem Kloster Dobrilugk, und Schilda wurde mit deutschen Siedlern besetzt. Bis 1541 blieb es in Besitz des Klosters. 1335 begann vom Kloster aus ein ergiebiger Weinbau und Kelterbetrieb. An das damalige Vorhandensein eines Weinbergs erinnert noch das "Kellerhaus" am Wege von Schilda nach Langennaundorf. In der Folgezeit fielen die Weinpflanzungen weg und verschwanden im 19. Jahrhundert gänzlich.
Auch wenn der Ort wohl kaum das historische Schilda sein dürfte, offenbaren alte Überlieferungen die besondere Lebensweise der Leute. So sagt man, dass sie auf die unnütze Ausgabe von Fenstern auf der Kirchennordseite verzichteten. Um 1800 brachte der Raseneisenstein einen kleinen zusätzlichen Verdienst. Er wurde in das Eisenwerk Lauchhammer geliefert. Im April 1856 brannte der südlich der Kirche gelegene Teil des Dorfes komplett nieder.
Auf dem Territorium der Gemeinde existierten in früheren Zeiten insgesamt drei Ziegeleien. Die Ziegelherstellung wurde in den vergangenen Jahrhunderten sehr arbeitsintensiv betrieben. An der Bevölkerungsentwicklung von 1900 bis 1910 ist zu erkennen, dass die Braunkohleindustrie für viele Bewohner die Haupterwerbsquelle wurde. Eine Blütezeit erlebt die Kohleindustrie noch einmal nach 1945. Aus dem Braunkohlewerk wurde später ein Betrieb des Landmaschinenbaus. Einen großen Umbruch im Erwerbsleben der Bewohner brachte die politische Wende 1989. Die Arbeitgeber in der nahen Umgebung, wie der Landmaschinenbau und Brikettfabriken, waren nicht rentabel genug und wurden geschlossen.
Schilda gehörte bis 1945 zum Landkreis Luckau in der preußischen Provinz Brandenburg, von 1952 bis 1990 zum Kreis Finsterwalde im DDR-Bezirk Cottbus.
Bevölkerungsentwicklung
|
|
|
|
Gebietsstand des jeweiligen Jahres[2][3], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Politik
Gemeindevertretung
Die Gemeindevertretung von Schilda besteht aus 8 Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 25. Mai 2014 ergab folgende Sitzverteilung:[4]
- Wählergruppe Schilda 8 Sitze
Bürgermeister
Lothar Benning (Wählergruppe Schilda) wurde in der Bürgermeisterwahl vom 25. Mai 2014 mit 94,0 % der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von fünf Jahren[5] gewählt.[6]
Wappen
Das Wappen wurde am 1. Juni 1994 genehmigt.
Blasonierung: „In Grün ein gehendes silbernes Pferd.“[7]
Sehenswürdigkeiten und Kultur
In der Liste der Baudenkmale in Schilda (Brandenburg) und in der Liste der Bodendenkmale in Schilda (Brandenburg) stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Kulturdenkmäler.
Mehrere Orte, darunter auch Schilda, nehmen für sich in Anspruch, die Verhältnisse in ihrer Stadt seien die Vorlage für die Geschichten über die Schildbürger gewesen. Einen historischen Beweis für diese Verknüpfung gibt es jedoch nicht. Auch das ungewöhnlich erscheinende Fehlen von Fenstern in der Nordseite der Schildaer Kirche sollte keinen hinreichenden Beweis für das Schildbürgertum in Schilda darstellen.
Die Kirche (erbaut 1450) ist ein mittelalterliches Bauwerk mit rechteckigem Grundriss. Die Mauern sind aus Granitfindlingen und Raseneisenstein errichtet. Der fast quadratische Turm wurde später angebaut.
Besonders aktiv in Schilda sind der Jugendclub und die Freiwillige Feuerwehr mit ihren zahlreichen Veranstaltungen.
-
Festplatz
-
Dorfanger
-
Blick aus Richtung Wildgrube
-
Blick in Richtung Wildgrube
-
Kirche in Schilda
-
Friedhof
-
Friedhof
-
Gräber jüdischer Bürger, die die Grausamkeiten des Verlorenen Zuges nicht überlebten.
Persönlichkeiten
- Gottfried Seemann (* 1940), mehrfacher DDR-Meister im Badminton
- Gerolf Seemann (* 1940), mehrfacher DDR-Meister im Badminton
- Annemarie Seemann (* 1942), mehrfache DDR-Meisterin im Badminton
- Gitta Rost (* 1943), zweifache DDR-Meisterin im Badminton
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstandim Land Brandenburg Dezember 2022 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
- ↑ Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Elbe-Elster. S. 22–25
- ↑ Bevölkerung im Land Brandenburg nach kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden 1991 bis 2014
- ↑ Ergebnis der Kommunalwahl am 25. Mai 2014
- ↑ § 73 des Brandenburgischen Kommunalwahlgesetzes
- ↑ Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 25. Mai 2014
- ↑ Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg
Weblinks
- Linkkatalog zum Thema Schilda bei curlie.org (ehemals DMOZ)