Bromberg (Niederösterreich)

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Marktgemeinde
Bromberg
Wappen Österreichkarte
Wappen von Bromberg
Bromberg (Niederösterreich) (Österreich)
Bromberg (Niederösterreich) (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Wiener Neustadt (Land)
Kfz-Kennzeichen: WB
Fläche: 30,89 km²
Koordinaten: 47° 40′ N, 16° 13′ OKoordinaten: 47° 39′ 56″ N, 16° 12′ 43″ O
Höhe: 487 m ü. A.
Einwohner: 1.185 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 38 Einw. pro km²
Postleitzahlen: 2802, 2811, 2813, 2822, 2833
Vorwahl: 02629
Gemeindekennziffer: 3 23 25
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Markt 2
2833 Bromberg
Website: www.bromberg.at
Politik
Bürgermeister: Josef Schrammel (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(19 Mitglieder)
15
4
15 
Insgesamt 19 Sitze
Lage von Bromberg im Bezirk Wiener Neustadt (Land)
Lage der Gemeinde Bromberg (Niederösterreich) im Bezirk Wiener Neustadt-Land (anklickbare Karte)Bad ErlachBad Fischau-BrunnBad SchönauBrombergEbenfurthEggendorfFelixdorfGutensteinHochneukirchen-GschaidtHochwolkersdorfHohe WandHollenthonKatzelsdorfKirchschlag in der Buckligen WeltKrumbachLanzenkirchenLichteneggLichtenwörthMarkt PiestingMatzendorf-HöllesMiesenbach (Niederösterreich)MuggendorfPernitzRohr im GebirgeSchwarzenbachSollenauTheresienfeldWaidmannsfeldWaldeggWalpersbachWeikersdorf am SteinfeldeWiesmathWinzendorf-MuthmannsdorfWöllersdorf-SteinabrücklZillingdorfWiener NeustadtNiederösterreich
Lage der Gemeinde Bromberg (Niederösterreich) im Bezirk Wiener Neustadt-Land (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Bromberg (bis 1973 hieß die Gemeinde Schlatten[1]) ist eine österreichische Marktgemeinde mit 1185 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Wiener Neustadt-Land in Niederösterreich.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bromberg liegt im Südosten des niederösterreichischen Industrieviertels in der Buckligen Welt. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst rund dreißig Quadratkilometer, davon werden 48 Prozent landwirtschaftlich genutzt, 45 Prozent sind bewaldet.[2]

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gemeindegebiet umfasst folgende vier Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023[3]):

  • Breitenbuch (53)
  • Bromberg (316)
  • Schlag (35)
  • Schlatten (781)

Die Gemeinde besteht aus der Katastralgemeinde Schlatten.

Zugehörige Siedlungen sind Hofstätten und Oberschlatten.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bad Erlach Walpersbach
Scheiblingkirchen-Thernberg (NK) Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Hochwolkersdorf
Lichtenegg Hollenthon Wiesmath

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gebiet der Pittener Mark, wie die Buckligen Welt damals hieß, wurde um 775 von bayrischen Bauern besiedelt. Initiatoren waren die Bischöfe von Passau und von Salzburg. Bei Einfällen der Magyaren wurden diese Siedlungen zerstört, die Siedlung Bromberg entstand vermutlich bei einer zweiten Besiedlung nach 955.

Die erste urkundliche Erwähnung von Bromberg erfolgte 1144. Damals schenkte Erzbischof Konrad von Salzburg sein Zehentrecht in der Grafschaft Pitten dem Stift Reichersberg. Im Zuge dieser Schenkung wurde die Pfarre Pitten geteilt und es entstand die eigenständige Pfarre Pramberch, die sich damals bis an die Grenzen von Ungarn und der Steiermark erstreckte.

Die Herren von Slat erwarben um 1250 Ländereien im oberen Schlattental. Auf dem Schlossberg errichteten sie eine Burg und im unteren Schlattental ein Schloss. Die Burg ging 1350 an das Kärntner Geschlecht der Weißenecker, dann an die Herren von Pottendorf. Ende des 15. Jahrhunderts wurde die Burg in den Ungarnkriegen zerstört. Das Gebiet wurde der Grundherrschaft Kirschlag angegliedert und bis 1848 von dort verwaltet. Auch wenn das Geschlecht der Schlatten früh ausstarb, der Gemeindename „Schlatten“ blieb bis 1973 bestehen.

Ein Visitationsprotokoll aus 1544 zeigt, dass es neben zwei Priestern bereits eine Schule mit einem Schulmeister in Pramberg gab.

Der Ort Bromberg wurde im Jahr 1835 wegen seiner Erzeugnisse aus Holz, namentlich Weinpflöcke, Holzschindeln und birkene Fassreifen genannt.[4]

Im Jahr 1846 verlieh Kaiser Ferdinand der Gemeinde Schlatten das Marktrecht. Zwei Jahre später erlosch mit der Bauernbefreiung die Grundherrschaft des Stiftes Reichersberg.

Hatte die Gemeinde im Jahr 1590 noch 105 Häuser, so waren es 1850 bereits 141 Häuser, in denen 1317 Menschen lebten. Im Jahr 1885 wurde die heute noch vorhandene Kastanienallee angelegt.[5]

Mit 20. November 1973 erfolgte die Umbenennung von Schlatten in Bromberg, am 10. August 1985 wurde Bromberg zur Marktgemeinde erhoben.[6]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf die Fläche des Gemeindegebietes umgelegt, leben 38 Einwohner pro Quadratkilometer.

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach den Daten der Volkszählung 2001 sind 95,9 % der Einwohner römisch-katholisch und 0,4 % evangelisch. 0,8 % sind Muslime, 0,4 % gehören orthodoxen Kirchen an. 1,8 % der Bevölkerung haben kein religiöses Bekenntnis.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pfarrkirche Bromberg
Dreibuchenkapelle und drei Rotbuchen (WB-015)
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Bromberg (Niederösterreich)
  • Katholische Pfarrkirche Bromberg hl. Lambert
  • Dreibuchenkapelle
  • Bromberg Waldbühne Bucklige Welt: Ab Sommer 2004 bis 2010 fand jährlich der Hexensommer, eine kleine Theaterveranstaltung, auf der Waldbühne statt.
  • Das „Schattentheater Bucklige Welt“ wurde 2013 durch die Dorferneuerung Bromberg mit der Premiere des Stückes „HexenZeitreise“ von Elisabeth Daniel gestartet. Gespielt wird im Theatersaal des Pfarrhofs Bromberg.
  • Bromberger Hexenweg: Auf dem 3 Kilometer langen Wanderweg von der Au in Bromberg entlang des Schlattenbachs erlebt man Natur und Geschichte. Auf 7 Schautafeln wird die Geschichte von Afra Schickh (kräuterkundige Frau aus Schlatten, 1671 in Wiener Neustadt als Hexe verbrannt) erzählt. Die Tafeln geben einen Überblick über den Hexenglauben und die Hexenverfolgungen in dieser Zeit. Zudem wird die soziale und gesellschaftliche Rolle der Frau, der harte Existenzkampf in einer Zeit der Unruhen, Seuchen und des Aberglaubens beschrieben.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 44, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 111. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 591. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 50,2 Prozent.

Öffentliche Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Bromberg befindet sich eine Volksschule[7] und ein Kindergarten.

Tourismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch Bromberg verläuft der Nordalpenweg 01A, ein österreichischer Weitwanderweg.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

BW

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder.

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Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bürgermeister seit 1945 waren:[14]

  • 1945–1955 Peter Kögler
  • 1955–1960 Karl Eisinger
  • 1960–1975 Albin Bernhard
  • 1975–1995 Hermann Ponweiser
  • 1995–2014 Franz Fahrner (ÖVP)
  • seit 2014 Josef Schrammel (ÖVP)

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beschreibung: In einem blauen Schild, ein rotes Spitzdach tragender, pfahlweise gesetzter und zwei schwarze Fenster zeigender, mit Anbauten versehener silberner Kirchturm, der rechts von einem goldenen Adlerflug und links von einer goldenen Ähre begleitet wird.

Im Zentrum des Wappens steht der Turm der Bergkirche, das älteste noch erhaltene Gebäude der Gemeinde. Der Adlerflügel ist Bestandteil des Wappens vom Stift Reichersberg, mit dem Schlatten viele Jahrhunderte verbunden war. Die Ähre weist auf die Bedeutung der Landwirtschaft hin.[15]

Gemeindepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Wienerwald. 7 von 34 Bänden. 1. Band: Achau bis Furth. Mechitaristen, Wien 1832, S. 126 (BrombergInternet Archive – 2., ganz unveränderte Auflage).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bromberg, Lower Austria – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gemeindeänderungen ab 1945. Statistik Austria, S. 100. In: Änderungen in der Verwaltungsgliederung. Statistik Austria (ZIP, 1,3  MB; Inhalt PDF); abgerufen am 8. Juni 2022.
  2. Ein Blick auf die Gemeinde Bromberg, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 17. Februar 2021.
  3. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  4. Wenzel Carl Wolfgang Blumenbach: Bromberg. In: Neueste Landeskunde von Oesterreich unter der Ens. Band 2. Verlag Carl Reichard, Güns 1835, S. 268 (reader.digitale-sammlungen.de).
  5. Geschichte bis 1945. Gemeinde Bromberg, abgerufen am 17. Februar 2021 (österreichisches Deutsch).
  6. Gemeindeänderungen ab 1945. Statistik Austria, S. 124. In: Änderungen in der Verwaltungsgliederung. Statistik Austria (ZIP, 1,3  MB; Inhalt PDF); abgerufen am 8. Juni 2022.
  7. Schulensuche. In: Schulen online. Abgerufen am 3. Oktober 2020.
  8. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Bromberg. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 27. September 2019.
  9. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Bromberg. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 27. September 2019.
  10. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Bromberg. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 27. September 2019.
  11. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Bromberg. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 27. September 2019.
  12. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Bromberg. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 27. September 2019.
  13. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Bromberg. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 9. Februar 2020.
  14. Franz Weninger: Bromberg. In: Der niederösterreichische Bezirk Wiener Neustadt und seine Gemeinden. 2. Auflage. NÖ. Verlag GesmbH, Wiener Neustadt 1996, S. 17.
  15. Bromberg, Zahlen und Fakten. Gemeinde Bromberg, abgerufen am 17. Februar 2021 (österreichisches Deutsch).
  16. Partnergemeinde Sengwarden. Gemeinde Bromberg, abgerufen am 17. Februar 2021 (österreichisches Deutsch).