Schloss Burgschleinitz

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Schloss Burgschleinitz
Schloss Burgschleinitz

Schloss Burgschleinitz

Staat Österreich
Erhaltungszustand Erhalten oder wesentliche Teile erhalten
Geographische Lage 48° 36′ N, 15° 49′ OKoordinaten: 48° 36′ 28,9″ N, 15° 49′ 8,4″ O
Höhenlage 374 m ü. A.
Schloss Burgschleinitz (Niederösterreich)
Schloss Burgschleinitz (Niederösterreich)
Schloss Burgschleinitz – Brücke und Tor
Grundriss von Schloss Burgschleinitz
BW

Schloss Burgschleinitz in Burgschleinitz im niederösterreichischen Bezirk Horn wurde per Bescheid unter Denkmalschutz gestellt.

Beschreibung und Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die frühere Burg Burgschleinitz war der Stammsitz eines österreichischen Ministerialengeschlechts. Der Letzte dieses Geschlechts, Otto von Schleunz, kam 1260 bei Staatz im Kampf gegen Ungarn ums Leben. Mehrere Besitzerwechsel folgten.

1480 konnten sich hussitische Truppen unter Wenzel Wlčeks hier festsetzen, bis 1482 die Burg von österreichischen Truppen zurückerobert und völlig zerstört wurde. Ab etwa 1543 wurde die Burg wieder aufgebaut und ab ungefähr 1589 unter Georg Bayer von Niederdürnbach ausgebaut.

Zu Beginn des Dreißigjährigen Kriegs wurde Burgschleinitz von böhmischen Truppen niedergebrannt und später von der auf Schloss Greillenstein ansässigen Grafen von Kuefstein wieder aufgebaut. Um 1920 erwarb die Witwe Anna von Sazenhofen aus dem Adelsgeschlecht derer von Sazenhofen das Schloss. Derzeit steht die Burg im Eigentum der Familie Eckert. Die Schauspielerin Andrea Eckert, der Urenkel von Anna von Sazenhofen, ist hier aufgewachsen.

Seit 1974 ist der Wassergraben wieder geflutet.

Gast auf Schloss Burgschleinitz war unter anderen Franz Grillparzer.[1]

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wann der Umbau von Burg Burgschleinitz zum Schloss erfolgte, ist nicht bekannt.

Schloss Burgschleinitz ist von einem Teich umgeben und ist nur über eine Brücke, bei der eine Johannes-Nepomuk-Statue aus dem zweiten Viertel des 18. Jahrhunderts steht, zu erreichen.

Drei zweigeschoßige Gebäudetrakte mit Walmdächern, die um einen schmalen und unregelmäßigen, annähernd rechteckigen Hof gruppiert sind, bilden das Hauptgebäude. Die vierte Seite des Hofs bildet eine Mauer mit einer Tür, durch welche über eine Treppenanlage der Vorhof zu erreichen ist.

Dieser halbkreisförmige Vorhof wird von Bruchsteinmauern eingefasst und an der Ostseite durch den rechteckigen Torturm mit einer rundbogigen Durchfahrt abgeschlossen.

Der erste Vorhof in Form eines unregelmäßigen Rechtecks wird von Nebengebäuden umstanden und nach außen ebenfalls durch Bruchsteinmauern mit dem Haupttor abgeschlossen. Von diesem Haupttor führt eine Brücke über den Graben. Früher befand sich hier eine Zugbrücke.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Evelyn Benesch, Bernd Euler-Rolle, Claudia Haas, Renate Holzschuh-Hofer, Wolfgang Huber, Katharina Packpfeifer, Eva Maria Vancsa-Tironiek, Wolfgang Vogg: Niederösterreich nördlich der Donau (= Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs). Anton Schroll & Co, Wien u. a. 1990, ISBN 3-7031-0652-2, S. 88 f.
  • Georg Binder: Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser. 2 Bände. Verlag Hartleben, Wien/Leipzig 1925, II, S. 54 f.
  • Falko Daim, Karin Kühtreiber, Thomas Kühtreiber: Burgen – Waldviertel, Wachau, Mährisches Thayatal. 2. Auflage, Verlag Freytag & Berndt, Wien 2009, ISBN 978-3-7079-1273-9, S. 84 ff.
  • Franz Eppel: Das Waldviertel. Verlag St. Peter, Salzburg 1978, S. 86 f.
  • Friedrich-Wilhelm Krahe: Burgen des deutschen Mittelalters, Grundrisslexikon. Würzburg 1994, S. 134.
  • Laurin Luchner: Schlösser in Österreich I. Beck, München 1978, ISBN 3406045073, S. 179.
  • Georg Clam-Martinic: Österreichisches Burgenlexikon, Linz 1992, ISBN 9783902397508, S. 113 (austria-forum.org).
  • Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber: Burgen Waldviertel Wachau. Verlag Schubert & Franzke, St. Pölten 2001, ISBN 3705605305, S. 73 ff.
  • Gerhard Stenzel: Von Burg zu Burg in Österreich. Verlag Kremayr & Scheriau, Wien 1973, ISBN 321800229X, S. 168.
  • Hans Tietze: Die Denkmale des politischen Bezirkes Horn. Österreichische Kunsttopographie V, Anton Schroll & Co., Wien 1911, S. 5 ff.
  • Georg Matthäus Vischer: Topographia Archiducatus Austriae Inferioris Modernae 1672. Reprint Graz 1976 V.O.M.B., Nr. 110.
  • Österreichische Kunsttopographie, herausgegeben von der k.k. Zentral-Kommission für Kunst- und historische Denkmale, Band V, Die Denkmale des politischen Bezirkes Horn in Niederösterreich, in Kommission bei Anton Schroll & Co, Wien 1911.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Schloss Burgschleinitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Burg Burgschleinitz. In: burgschleinitz-kuehnring.at. Abgerufen am 7. Januar 2024.