Schloss Erwitte

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Eingang Schloss Erwitte
Rückseite Schloss Erwitte
Giebelseite Schloss Erwitte

Schloss Erwitte befindet sich in Erwitte in Nordrhein-Westfalen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ehemalige „Horst-Wessel-Halle“ (heute: Festhalle) aus der Zeit des Nationalsozialismus. Adlerskulptur von Willy Meller.

1273 wurde das Schloss Erwitte erstmals urkundlich erwähnt. Das heutige Wasserschloss wurde gegen Anfang des 17. Jahrhunderts für Jobst von Landsberg zu Erwitte in unmittelbarer Nähe zu den Vorgängerbauten errichtet. In der Nähe befindet sich ein weiteres früheres Adelsgut, das Haus Erwitte.

Im 19. Jahrhundert ging das Schloss an die Linie der Grafen von Landsberg-Velen und Gemen über. Diese veräußerten es 1934 an den nationalsozialistischen Staat. Dieser nutzte es als Reichsschulungsburg der Deutschen Arbeitsfront und der NSDAP. In dieser Zeit kam es unter der Leitung des Architekten Julius Schulte-Frohlinde zu umfangreichen Umbauten des Schlosses. Darüber hinaus wurde eine Reihe von Nebengebäuden errichtet.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden auf dem Gelände eine Garnison und ein Kinderheim untergebracht. Die Stadt Erwitte kaufte 1976 das Schloss. Später erwarb es der Besitzer von Haus Füchten, Manfred Green, um es seit 1999 als Hotel zu nutzen. 2006 erwarb die Familie Feuerhahn das Schloss und hat das Hotel zum 4-Sterne Hotel ausgebaut. Es wurde Anfang 2014 weiterverkauft.

Architektur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wasserschloss wurde im Renaissance-Stil erbaut. An seiner nordöstlichen Ecke befindet sich ein dreigeschossiger Eckturm. Das Eingangsportal befindet sich in Gebäudemitte. Einflüsse der Weserrenaissance sind spürbar an der Westseite durch die mit Ziergiebel versehenen Erkervorbauten. Die Freitreppe des Barockportals an der Westfront lag in der Achse einer Kastanienallee, die 1965 abgeholzt und durch eine Lindenallee ersetzt wurde. Die in den 1930er Jahren erfolgten Baumaßnahmen folgten dagegen weitgehend den Grundsätzen der nationalsozialistischen Architektur.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Willi Mues: Das Schloss Erwitte: Mitten drin... in Heimatkalender Kreis Soest 2009 (Seiten 65–67) ISBN 978-3-928295-44-4
  • Joseph Lammers: Geschichte, Ästhetik und Erziehung – Die Reichsschulungsburg in Erwitte. In: Westfalen. Hefte für Geschichte, Kunst und Volkskunde. Bd. 76. Münster: Aschoff 1998. S. 216–360.
  • Joseph Lammers: Die ehemalige Reichsschulungsburg Erwitte 1945-1998. In: Vergegenständlichte Erinnerung: Über Relikte der NS-Architektur. Bd. 2. Weimar: Bauhaus 1999. ISBN 3860681028

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Schloss Erwitte – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 51° 36′ 56,8″ N, 8° 20′ 27,6″ O