Schola Heidelberg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Schola Heidelberg ist ein von Heidelberg aus international tätiges Solistenensemble für Neue Vokalmusik.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Schola Heidelberg ging 1992 aus der Schola an der Johanneskirche in Heidelberg-Neuenheim hervor und arbeitet seitdem wie das instrumentale ensemble aisthesis – unter dem Dach des KlangForums Heidelberg e.V.

Profil[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit seiner Gründung 1992 unter der Leitung des Dirigenten Walter Nußbaum sind jeweils bis zu 16 Sänger und Sängerinnen sowohl im Spezialbereich der Neuen Musik als auch ihrer Bezüge zur Alten Musik international tätig. Die besondere Interpretationskultur des Ensembles ergibt sich dabei aus der differenzierten Aneignung unterschiedlichster Stile und Vokaltechniken bis hin zu mikrotonaler Intonation, Stimm- und Atemgeräuschen und dem gegenseitigen Bezug von Werken des 16./17. Jahrhunderts und solchen des 20./21. Jahrhunderts.

In engem Kontakt mit führenden Komponisten der Gegenwart (u. a. Carola Bauckholt, Heinz Holliger, Helmut Lachenmann, Caspar Johannes Walter, Péter Eötvös, Stefano Gervasoni, Steffen Schleiermacher, Jan Kopp, Hans Zender) erarbeitet die Schola Heidelberg ein umfangreiches Repertoire, präsentiert aber auch regelmäßig eigene Kompositionsaufträge, etwa die Werkreihen des Projekts Netzwerk Madrigal oder des Projekts Prinzhorn. Unter dem Dach des KlangForum Heidelberg e.V. ist das Vokalensemble seit 1993 mit dem Instrumentalensemble ensemble aisthesis vereint.

Außerhalb der eigenen Heidelberger Konzertreihe gastiert die Schola Heidelberg international auf Festivals wie der Biennale Salzburg, den Wittener Tagen für Neue Kammermusik, dem Musikfest Berlin, den Salzburger Festspielen, Milano Musica in Mailand, Flandern Festival, dem Lucerne Festival, der Biennale di Venezia, dem mdr Musiksommer und arbeitet u. a. mit Ensemble Modern, dem WDR Sinfonieorchester Köln, dem SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg, den Bamberger Symphonikern, der Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern und dem Berliner Symphonikern zusammen.

Neben dem künstlerischen Leiter Walter Nußbaum hat die Schola Heidelberg u. a. im Bereich der Neuen Musik mit den Dirigenten Johannes Kalitzke, Jonathan Nott, Hans Zender zusammengearbeitet, aber auch Programme Alter Musik unter Paul Van Nevel aufgeführt.

Diskographie und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die 2001 erschienenen CDs mit Werken von Helmut Lachenmann bei KAIROS und Vokalkompositionen des 20. Jahrhunderts bei BIS wurden mehrfach international ausgezeichnet (Choc – Le Monde de la musique, CD of the Week von The Observer). 2005 erschien ebenfalls mit Werken von Lachenmann die DVD „Furcht und Verlangen“ mit Werken in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Rundfunk.
Die CD mit Gérard Griseys „Les Chants de l’amour“ bei KAIROS wurde 2008 mit dem Diapason d’or ausgezeichnet. Die CD mit Helmut Lachenmanns „Les Consolations“, erschienen im Januar 2009 bei KAIROS, wurde auf der Bestenliste 2/2009 der Deutschen Schallplattenkritik platziert.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • das ungehörte hören – Zehn Jahre Schola Heidelberg und ensemble aisthesis, Heidelberg 2002 (mit Beiträgen von Jan Kopp, Cornelius Schwehr, Walter Nußbaum, Rudolf Frisius, Matthias Roth u. a.)
  • Die Sinnlichkeit des Klangs. Klangforum Heidelberg: der Dirigent Walter Nußbaum, die „Schola Heidelberg“ und das „ensemble aisthesis“, Neue Zeitschrift für Musik 2002/01

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]