Schulz & Schlichting

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Das Architekturbüro Schulz & Schlichting (auch Schulz und Schlichting) wurde 1884 in Berlin gegründet. Es entwarf und baute in ganz Deutschland, insbesondere mit erfolgreicher Teilnahme an Architekturwettbewerben.

Einer der beiden namensgebenden Teilhaber war der Architekt Alfred Schulz (* 31. August 1854 in Berlin; † 24. Dezember 1902 ebenda). Er studierte an der Berliner Bauakademie und war danach zunächst im renommierten Berliner Architekturbüro von Martin Gropius und Heino Schmieden tätig, wo er unter anderem an den Entwürfen für das 1881 fertiggestellte Berliner Kunstgewerbemuseum mitarbeitete.

1884 gründete er gemeinsam mit dem Architekten Gustav Schlichting (* um 1854; † 1891) das Büro Schulz und Schlichting, Atelier für Architektur und Bauausführung. Dieser Büroname wurde auch nach dem Tod Schlichtings beibehalten.

Langjähriger Mitarbeiter des Büros war der Architekt Alf J. Balcke, der etwa von 1887 bis zu Schulz' Tod 1902 dort tätig war und anscheinend „hervorragenden künstlerischen Antheil“[1] am Erfolg des Büros hatte.

Bauten und Entwürfe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Keithstraße 12, Berlin
  • 1886: Mehrfamilienwohnhaus für G. Goliasch in Berlin-Tiergarten, Keithstraße 12 (unter Denkmalschutz)[2]
  • 1890/1891: Wettbewerbsentwurf für das Kunst- und Altertumsmuseum in Rostock (prämiert mit dem 1. Preis, nicht ausgeführt)[3]
  • 1890–1902: Reglerhaus (Haus 1), Magazin (Revierbüro, Haus 11) und Schmiede, Werkstatt und Lager (Haus 6) im Gaswerk Schöneberg in Berlin-Schöneberg, Torgauer Straße (unter Denkmalschutz)[4]
  • 1891/1892: Wettbewerbsentwurf für das Großherzogliche Museum in Darmstadt (gemeinsam mit W. Moeller; prämiert mit dem 2. Preis, nicht ausgeführt)[5][6]
  • 1891/1892: Wettbewerbsentwurf für das Kunstgewerbe-Museum in Flensburg (prämiert mit dem 3. Preis, in eingereichter Form nicht ausgeführt, dennoch Einfluss des Grundrisses auf die realisierte Planung)[7][8]
  • 1897: Wettbewerbsentwurf für das Kurhaus in Wiesbaden (Entwurf zum Ankauf empfohlen, nicht ausgeführt)[9]
  • um 1898: Wohn- und Geschäftshäuser Fruchtstraße 4, 5 und 6
  • 1898–1899: Retortenhaus und Maschinen- und Apparatehaus der Gasanstalt Oberspree für die Imperial Continental Gas Association in Berlin (Retortenhaus abgebrochen, Maschinen- und Apparatehaus unter Denkmalschutz)[10]
  • 1899: Umspannwerk des Gaswerks Mariendorf in Berlin-Mariendorf, Großbeerenstraße[11]
  • 1900: Wettbewerbsentwurf für das Vereinshaus des Lette-Vereins in Berlin (prämiert mit einem von zwei 1. Preisen, nicht ausgeführt)[12]
  • 1900–1901: Gaswerk Mariendorf in Berlin-Mariendorf, Lankwitzer Straße 45–57[13]
  • 1902: Wettbewerbsentwurf für einen Gesamtplan der Industrie- und Gewerbe-Ausstellung für Rheinland, Westfalen und benachbarte Bezirke in Düsseldorf (prämiert mit einem 3. Preis)
  • 1902: Wettbewerbsentwurf für das Westfälische Provinzialmuseum in Münster (prämiert mit einem 3. Preis, nicht ausgeführt)[14]
  • 1902: Wettbewerbsentwurf zur Umgestaltung des Landes-Ausstellungsgebäudes in Berlin-Moabit[15]
  • 1902: Wettbewerbsentwurf zu einem neuen Kollegienhaus der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (prämiert mit einem 4. Preis, nicht ausgeführt)[16][17]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Architekt Alfred Schulz in Berlin †. In: Deutsche Bauzeitung, 37. Jahrgang 1903, Nr. 1 (vom 3. Januar 1903), S. 7 f. (Nachruf mit biografischen Einzelheiten) (Nrn. 1–9 als PDF-Dokument mit 25,7 MB)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Deutsche Bauzeitung 1903 (vgl. Literatur), S. 8.
  2. Haus Keithstraße 12 in der Berliner Landesdenkmalliste, abgerufen am 20. August 2013
  3. Deutsche Bauzeitung, 25. Jahrgang 1891, Nr. 39 (vom 16. Mai 1891), S. 233 (Text) und S. 237 (Ansicht, Schnitt, zwei Grundrisse). (Nrn. 35–43 als PDF-Dokument mit 16,5 MB)
  4. Gaswerk Schöneberg in der Berliner Landesdenkmalliste, abgerufen am 20. August 2013
  5. Deutsche Bauzeitung, 26. Jahrgang 1892, Nr. 71 (vom 3. September 1892), S. 429 ff. / Nr. 73 (vom 10. September 1892), S. 445. (Nrn. 71–78 als PDF-Dokument mit 12,2 MB)
  6. Centralblatt der Bauverwaltung, 12. Jahrgang 1892, Nr. 32 (vom 6. August 1892) (online), S. 339. (kurze Meldung zum Wettbewerbsergebnis)
  7. Centralblatt der Bauverwaltung, 12. Jahrgang 1892, Nr. 18A (vom 3. Mai 1892) (online), S. 192. (kurze Meldung zum Wettbewerbsergebnis)
  8. Eiko Wenzel, Henrik Gram: Zeitzeichen, Architektur in Flensburg, 2015, Seite 82
  9. Centralblatt der Bauverwaltung, 18. Jahrgang 1898, Nr. 2A (vom 12. Januar 1898) (online), S. 22 f. (kurze Meldung zum Wettbewerbsergebnis)
  10. Städtische Gasanstalt Oberspree in der Berliner Landesdenkmalliste, abgerufen am 20. August 2013
  11. Umspannwerk des Gaswerks Mariendorf in der Berliner Landesdenkmalliste, abgerufen am 20. August 2013
  12. Centralblatt der Bauverwaltung, 20. Jahrgang 1900, Nr. 55 (vom 14. Juli 1900) (online), S. 340 (kurze Meldung zum Wettbewerbsergebnis)
  13. Gaswerk Mariendorf in der Berliner Landesdenkmalliste, abgerufen am 20. August 2013
  14. Centralblatt der Bauverwaltung, 22. Jahrgang 1902, Nr. 59 (vom 26. Juli 1902) (online), S. 365.
  15. Centralblatt der Bauverwaltung, 22. Jahrgang 1902, Nr. 59 (vom 26. Juli 1902) (online), S. 366.
  16. Centralblatt der Bauverwaltung, 22. Jahrgang 1902, Nr. 78 (vom 1. Oktober 1902) (online), S. 480. (kurze Meldung zum Wettbewerbsergebnis)
  17. Centralblatt der Bauverwaltung, 22. Jahrgang 1902, Nr. 84 (vom 22. Oktober 1902) (online), S. 513–515.