Schwarzschnabelstorch

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Schwarzschnabelstorch

Schwarzschnabelstorch (Ciconia boyciana)

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Schreitvögel (Ciconiiformes)
Familie: Störche (Ciconiidae)
Gattung: Eigentliche Störche (Ciconia)
Art: Schwarzschnabelstorch
Wissenschaftlicher Name
Ciconia boyciana
Swinhoe, 1873

Der Schwarzschnabelstorch (Ciconia boyciana), auch als Orientalischer Weißstorch bezeichnet, ist eine gefährdete asiatische Schreitvogelart.

Beschreibung

Der 100–115 cm große Schwarzschnabelstorch wird bis 5 kg schwer. Vom Weißstorch (Ciconia ciconia), dem er von einigen Autoren als Unterart zugeordnet ist, unterscheidet er sich durch den schwarzen Schnabel und seine insgesamt kräftigere Erscheinung und Größe. In Gefangenschaft wurde der älteste Vogel 48 Jahre alt.[1] Neben Insekten, Fischen und Amphibien frisst er auch kleine Reptilien und Säugetiere.

Vorkommen

Der Schwarzschnabelstorch brütet in Nordostchina und in Südostsibirien am Amur und am Ussuri. Er überwintert in Südchina am unteren Jangtse, aber auch mit wenigen Tieren in Hongkong. Während des Vogelzuges kann der Storch auch anderswo in China, in Korea und in Japan gesehen werden. Zum Lebensraum gehören Feuchtwiesen und Sümpfe mit vereinzelten Bäumen.

Fortpflanzung

Der Schwarzschnabelstorch brütet in Gebieten mit Wald, Schilf und Seggenwiesen weit entfernt von menschlichen Siedlungen. Da dieser Vogel ein festes Revier besetzt, ist er aggressiv gegenüber Artgenossen. Er baut ein einzelnes Nest aus toten Zweigen, das mit Gras ausgepolstert wird auf einem Baum, der einen Ausblick auf die Umgebung bietet. Das Gelege besteht aus zwei bis sechs Eiern.

Bestand

Bedrohte Tierart auf russischer Briefmarke (2007)

1994 wurde der Bestand auf 2500 Vögel geschätzt. Als Gründe für den Rückgang des Bestandes werden Trockenlegung von Feuchtgebieten für die Landwirtschaft, Überfischung und Störung durch den Menschen genannt. Daher ist der Vogel in Russland, China, Südkorea und Japan geschützt.

Für den Schwarzschnabelstorch gibt es ein internationales Zuchtprogramm, das speziell auf die Wiederansiedelung dieser Art in Japan abzielt.[2] Die Nachzucht in Gefangenschaft hat sich wegen der Aggression des Männchens gegenüber dem Weibchen als schwierig erwiesen.

Literatur

  • W. Grummt, H. Strehlow (Hrsg.): Zootierhaltung Vögel. Verlag Harri Deutsch, Frankfurt am Main 2009, ISBN 978-3-8171-1636-2.

Weblinks

Commons: Schwarzschnabelstorch – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelbelege

  1. W. Grummt, H. Strehlow (Hrsg.): Zootierhaltung Vögel. Verlag Harri Deutsch, Frankfurt am Main 2009, ISBN 978-3-8171-1636-2. S. 103
  2. W. Grummt, H. Strehlow (Hrsg.): Zootierhaltung Vögel. Verlag Harri Deutsch, Frankfurt am Main 2009, ISBN 978-3-8171-1636-2. S. 102