Schöfweg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Deutschlandkarte
Schöfweg
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Schöfweg hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 50′ N, 13° 14′ OKoordinaten: 48° 50′ N, 13° 14′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Freyung-Grafenau
Verwaltungs­gemeinschaft: Schönberg
Höhe: 772 m ü. NHN
Fläche: 19,02 km2
Einwohner: 1327 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 70 Einwohner je km2
Postleitzahl: 94572
Vorwahl: 09908
Kfz-Kennzeichen: FRG, GRA, WOS
Gemeindeschlüssel: 09 2 72 145
Gemeindegliederung: 14 Gemeindeteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Marktplatz 16
94513 Schönberg
Website: www.schoefweg.de
Erster Bürgermeister: Martin Geier[2] (Freie Wähler Schöfweg)
Lage der Gemeinde Schöfweg im Landkreis Freyung-Grafenau
KarteLandkreis RegenLandkreis DeggendorfLandkreis PassauSchöfwegWaldhäuserwaldSchönbrunner WaldSchlichtenberger WaldSankt OswaldPleckensteiner WaldPhilippsreuter WaldMauther ForstSpiegelauGraineter WaldAnnathaler WaldZentingWaldkirchenThurmansbangSpiegelauSchönberg (Niederbayern)NeuschönauSankt Oswald-RiedlhütteSaldenburgRöhrnbachRingelaiPhilippsreutPerlesreutNeureichenauMauthJandelsbrunnInnernzellHohenau (Niederbayern)HinterschmidingGrainetGrafenau (Niederbayern)FürsteneckFreyungEppenschlagSchöfwegLeopoldsreuter WaldFrauenberger und Duschlberger WaldHaidmühleÖsterreichTschechien
Karte
Schöfweg, in der Mitte die Pfarrkirche

Schöfweg ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Freyung-Grafenau. Das gleichnamige Pfarrdorf befindet sich zentral im Gemeindegebiet.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde liegt in der Planungsregion Donau-Wald im Bayerischen Wald am Nordhang des 1016 Meter hohen Brotjacklriegel und im Westen an den Landkreis Deggendorf sowie nördlich an den Landkreis Regen angrenzend. Schöfweg befindet sich durch die B 533 rund 20 km von der A 3 (Ausfahrt Hengersberg), 25 km östlich von Deggendorf, 22 km südlich von Regen, 18 km westlich von Grafenau und 45 km nördlich von Passau.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt 14 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[3][4]

Es gibt die Gemarkungen Allhartsmais, Schöfweg und Hilgenreit.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis zur Gemeindegründung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schwefweg, ein früher Besitz des Hochstifts Passau, wies in den Passauer Urbaren Mitte des 13. Jahrhunderts zwölf Lehen aus. 1308 kam es in die Hände von Christian von Urleinsberg. Im Halser Salbuch wird es 1395 als Scheffweg erwähnt und gehörte damals bereits wieder dem Hochstift. Später war es zusammen mit Hilgenreith und anderen Dörfern Teil der Hofmark Haingut.

1603 kaufte Herzog Maximilian I. das Gebiet als Teil der Herrschaft Winzer. Schöfweg gehörte zum Rentamt Straubing und zum Landgericht Diessenstein des Kurfürstentums Bayern. Um 1808 errichtete der Exeremit Anton Franz Seraph Flurl eine Notschule in Schöfweg und bewirkte 1814 den Bau eines eigenen Schulhauses. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

19. bis 21. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus der Schulkapelle entstand 1888/89 und nach einem weiteren Ausbau 1947/48 die heutige Pfarrkirche Maria, Mutter der Schmerzen, ein massiver Granitbau. Schöfweg, 1915 Expositur von Innernzell, ist seit 1921 Pfarrei. In den Jahren 1884, 1911 und 1913 suchten schwere Brände Schöfweg heim. Im Jahr 1877 wurde die Freiwillige Feuerwehr Schöfweg gegründet. Ein weiterer Verein ist der Sportverein Schöfweg 1970 e. V.

Allhartsmais[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Urlaubsort Allhartsmais ist ein Dorf mit etwa 150 Einwohnern. Von den Einheimischen wird Allhartsmais Moas genannt. Selber nennen sie sich Moisinga. Die Gegend um Allhartsmais wurde vom Abt Adelhart von Rinchnach urbar gemacht. Nach ihm wurde Allhartsmais benannt. "Mais" kommt von maiseln, einem alten bayrischen Wort für „roden“. Demnach heißt Allhartsmais ins Deutsche übersetzt etwa „Das von Adelhart gerodete (Dorf)“.

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1946 wurden die Gemeinde Allhartsmais (Landkreis Deggendorf) und die Ortsteile Haunstein und Kniereit der aufgelösten Gemeinde Hilgenreit eingegliedert.[5] Am 1. April 2013 wurden 3.161.582 m² des gemeindefreien Gebiets Sonnenwald eingegliedert und 20.939 m² die bisher Enklaven im gemeindefreien Gebiet waren in die Gemeinde Zenting umgegliedert.[6]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 1224 auf 1318 um 94 Einwohner bzw. um 7,7 %.

  • 1961: 1010 Einwohner
  • 1970: 1132 Einwohner
  • 1987: 1174 Einwohner
  • 1991: 1319 Einwohner
  • 1995: 1346 Einwohner
  • 2000: 1344 Einwohner
  • 2005: 1311 Einwohner
  • 2010: 1301 Einwohner
  • 2015: 1306 Einwohner

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinderatswahl 2020 erbrachte folgende Stimmenanteile und Sitzverteilung:[7]

  • CSU: 29,55 % (4 Sitze)
  • Freie Wähler: 55,57 % (5 Sitze)
  • Unabhängige Wählergemeinschaft: 24,88 % (3 Sitze)

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehrenamtlicher Erster Bürgermeister Martin Geier (Freie Wähler Schöfweg).[2] Dieser ist seit 1. Mai 2008 im Amt und wurde am 15. März bei der Bürgermeisterwahl 2020 mit 65,5 % wiedergewählt.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Schöfweg
Wappen von Schöfweg
Blasonierung: „In Blau aus einem schrägen silbernen Dreiberg, der mit einem roten Schrägbalken belegt ist, wachsend eine silberne Tanne, vorne beseitet von einer goldenen Sonne.“[8]

Baudenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 413.000 €, davon waren (netto) umgerechnet 14.000 € Gewerbesteuereinnahmen.

Im Jahre 1998 gab es nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 74 und im Bereich Handel und Verkehr 22 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 39 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 441. Im verarbeitenden Gewerbe gab es zwölf Betriebe, im Bauhauptgewerbe einen Betrieb. Zudem bestanden im Jahr 1999 52 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 458 ha, davon waren 45 ha Ackerfläche und 413 ha Dauergrünfläche.

Tourismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Winter sind in der Gemeinde drei größere Skilifte in Betrieb. Besondere Bedeutung hat der Wintersport am Sonnenwald bei Langfurth.

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt folgende Einrichtungen:

  • Grundschule Schöfweg
2005 wurde die Selbstständigkeit der Grundschule aufgegeben, sie wurde der Volksschule Innernzell zugeordnet.
  • Heckenlehrpfad: zwölf Kilometer langer Lehrwanderweg bei Allhartsmais

Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Schöfweg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. a b Bürgermeister/Oberbürgermeister in kreisangehörigen Gemeinden (Stand: 01.05.2020). (xlsx) Bayerisches Landesamt für Statistik, abgerufen am 12. Juni 2020.
  3. Gemeinde Schöfweg in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 5. Januar 2018.
  4. Gemeinde Schöfweg, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 25. Dezember 2021.
  5. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Die Gemeinden Bayerns nach dem Gebietsstand 25. Mai 1987. Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns und die Änderungen im Besitzstand und Gebiet von 1840 bis 1987 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 451). München 1991, DNB 920240593, OCLC 75242522, S. 61–62, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00070717-7 (Digitalisat – Landkreis Freyung-Grafenau; Fußnote 18).
  6. Verordnung zur Auflösung und Eingliederung des gemeindefreien Gebietes „Sonnenwald“ in das Gebiet der Gemeinden Schöfweg und Zenting, Landkreis Freyung-Grafenau und zur Änderung im Gebiet der Gemeinden Schöfweg und Zenting, Landkreis Freyung-Grafenau vom 7. Februar 2013 (Nr. 12-1402.104-170). In: Amtsblatt Regierung von Niederbayern. 53. Jahrgang, Nr. 3, 1. März 2013, S. 23 (Digitalisat [PDF]).
  7. Wahl des Gemeinderats - Kommunalwahlen 2020 in der Gemeinde Schöfweg - Gesamtergebnis. Abgerufen am 29. Dezember 2020.
  8. Eintrag zum Wappen von Schöfweg in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte