Sebastian Nübling

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Sebastian Nübling (* 19. Juli 1960 in Lörrach[1]) ist ein deutscher Regisseur. Er war Mitbegründer, Schauspieler und Musiker der freien Gruppe „Theater Mahagoni“, inszenierte am Jungen Theater Basel und gastierte mit der dortigen Inszenierung von Disco Pigs von Enda Walsh (1998) erfolgreich an vielen deutschen Bühnen.[2]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sebastian Nübling studierte Kulturwissenschaften an der Universität Hildesheim und lehrte später als Dozent.[1] Im Jahr 1997 begann er mit der Realisierung eigener Projekte, darunter Gier von Sarah Kane am Theater Basel (2000), Die Schaukel von Eda Maazya am Jungen Theater Basel (2000) sowie John Gabriel Borkman von Henrik Ibsen (2001), das 2002 zum Berliner Theatertreffen eingeladen wurde.[1][3] Für sein Hooligan-Drama I furiosi nach dem Roman des italienischen Autors Nanni Balestrini am Staatstheater Stuttgart bekam er den ersten Preis des Hamburger Festivals „Politik im Theater“. Mit dieser Inszenierung setzte er sich auch überregional durch.[2]

2006 inszenierte Nübling mit Carmen an der Staatsoper Stuttgart seine erste Oper. Nübling arbeitet wiederholt mit dem britischen Dramatiker Simon Stephens zusammen, von dem er mehrere Stücke zur deutschen Uraufführung brachte; 2003 Reiher am Württembergischen Staatstheater Stuttgart, 2007 zusammen mit dem Schauspiel Hannover am Deutschen Schauspielhaus Hamburg im Rahmen des Festivals Theaterformen Pornographie, später auch Ubu (2010) und Three Kingdoms (2011).

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2002 wurde er von der Zeitschrift Theater heute als Nachwuchsregisseur des Jahres ausgezeichnet und mit seiner Basler Inszenierung von John Gabriel Borkman (von Henrik Ibsen) wurde er zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Am Schauspiel Hannover inszenierte er Don Quixote nach Miguel de Cervantes, ferner die deutschsprachige Erstaufführung von Joanna Laurens' Die drei Vögel und Tom Lanoyes Mamma Medea, wobei er mit Wilde oder der Mann mit den traurigen Augen von Klaus Händl dann 2004 erneut zum Berliner Theatertreffen[4] eingeladen wurde. Im selben Jahr erhielt er eine Nestroy-Nominierung für die „Beste Regie“. 2007 erfolgte eine weitere Nominierungen zum Berliner Theatertreffen mit Dido und Aeneas nach Henry Purcell und Christopher Marlowe (Theater Basel) mit einem Sparten übergreifenden Theaterabend. Hierfür erhielt er auch den 3sat-Preis[5] für eine „zukunftsweisende Leistung“. Seine Inszenierung von Tennessee WilliamsOrpheus steigt herab wurde 2013 zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Mit dieser Inszenierung belegte er in der Kritikerumfrage von Theater heute für die Spielzeit 2012/2013 zusammen mit drei weiteren Werken den geteilten Ersten Platz der Inszenierungen des Jahres.[6] Seine Uraufführung von Und dann kam Mirna von Sibylle Berg am Maxim-Gorki-Theater in Berlin wurde mit dem Friedrich-Luft-Preis als „beste Berliner und Potsdamer Aufführung des Jahres 2015“ ausgezeichnet.[7]

Inszenierungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Nübling, Sebastian im Munzinger-Archiv, abgerufen am 3. November 2012 (Artikelanfang frei abrufbar).
  2. a b Jürgen Berger: Sebastian Nübling. Goethe-Institut, abgerufen am 3. November 2012.
  3. Irene Bazinger: Lauter alte Rechnungen. „John Gabriel Borkman“ aus Basel beendet das Theatertreffen. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. Nr. 115, 21. Mai 2002, S. BS1.
  4. Chronik des Berliner Theatertreffens 2000–2006@1@2Vorlage:Toter Link/www.berlinerfestspiele.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  5. 3sat-Preis (Memento vom 15. Januar 2008 im Internet Archive). Abgerufen am 5. April 2024.
  6. Spiegel online: Kritikerumfrage: Münchner Kammerspiele sind "Theater des Jahres", 5. September 2013
  7. Katrin Pauly: 'Und dann kam Mirna' mit Friedrich-Luft-Preis ausgezeichnet In: Berliner Morgenpost, 5. März 2016.
  8. Daniele Muscionico: Hurra, wir sterben aus! | NZZ. In: Neue Zürcher Zeitung. 18. Dezember 2016, ISSN 0376-6829 (nzz.ch [abgerufen am 12. Mai 2018]).
  9. Sweatshop – Deadly Fashion | Schauspielhaus Zürich. Abgerufen am 12. Mai 2018.