Seilershof

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Seilershof
Stadt Gransee
Koordinaten: 53° 5′ N, 13° 10′ OKoordinaten: 53° 4′ 34″ N, 13° 9′ 57″ O
Höhe: 53 m
Einwohner: 224 (31. Dez. 2013)
Eingemeindung: 27. September 1998
Postleitzahl: 16775
Vorwahl: 033085
Kirche Seilershof
Kirche Seilershof

Seilershof ist ein Ortsteil von Gransee in Brandenburg mit 224 Einwohnern (2013)[1], der bis 1998 eine Gemeinde war.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum Gebiet des Ortsteils Seilershof gehören teilweise der Große Wentowsee und der Kleine Wentowsee.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort Seilershof wurde am 16. Mai 1754 von Friedrich dem Großen dem königlichen Oberförster Johann Georg Seiler zu Lüdersdorf geschenkt. Der neue Besitzer machte das Land urbar und errichtete Wohn- und Geschäftsgebäude, die heute noch vorhanden sind.[1]

Die Mitte des „Kleinen Wentowsee“ in Seilershof bildete früher die Grenze zwischen Mecklenburg (Fürstenberger Werder) und Preußen.

Am 19. Juli 1810 starb die im Volk sehr populäre Königin Luise, Gattin des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm III., im Alter von 34 Jahren auf ihrem Landsitz zu Hohenzieritz in Mecklenburg. An der mecklenburgisch-preußischen Landesgrenze am Ausgang von Seilershof übernahm eine Leib-Eskadron des Regiments der Gardes du Corps das Ehrengeleit. An dieser Stelle errichtete man ein Denkmal, das heute noch an das Ereignis erinnert.[1]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seilershof:
Bevölkerungsentwicklung seit 1776[2][3]
Jahr Einwohner
1776 32
1785 60
1800 41
1817 63
1840 64
1858 92
1875 70
Jahr Einwohner
1890 63
1925 143 (171)*
1933 188
1939 285
1946 329
1950 322
1964 301
Jahr Einwohner
1971 278
1981 220
1985 221
1989 220
1990 227
1991 208
1992 223
Jahr Einwohner
1993 215
1994 219
1995 215
1996 219
1997 218
2018 236

(* Nach dem Historischen Ortslexikon, aktuelle Daten von gransee.de)

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Luisendenkmal

In der Liste der Baudenkmale in Gransee stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Baudenkmale.

  • Kleines Luisendenkmal an der B96 Abzweig Seilershof
  • Dorfkirche
  • Wohnhaus Hauptstraße 35
  • Wohnhaus Hauptstraße 38

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit dem Sanatorium Elisabethruh entstand im 19. Jahrhundert am Fischerwall ein erstes Kurhaus. Anfang des 20. Jahrhunderts kamen das Hotel am Wentowsee sowie – auf dem Gelände des früheren Badehauses – der Zeltplatz in Seilershof[4] hinzu. Zu Zeiten der DDR war das Hotel am Wentowsee ein FDGB-Heim. Etliche – zum Teil sehr alte – Postkarten zeugen von der touristischen Nutzung Seilershofs vom Kaiserreich bis zur DDR. Nach 1989 versuchten verschiedene Inhaber sowohl das Hotel am Wentowsee als auch Elisabethruh zu sanieren und wirtschaftlich erfolgreich zu betreiben. Alle scheiterten. Das ehemalige Sanatorium ist inzwischen eine Ruine. Im Jahr 2013 ersteigerte die nach eigenen Angaben auf den Erwerb, Entwicklung und Betrieb von Pflegeeinrichtungen und Sozialbauten spezialisierte Anderson-Holding aus Berlin ebendiese Ruine an der B96 samt 12.000 Quadratmeter Grundstück für 19.000 Euro im Rahmen einer Zwangsveräußerung. Der neue Besitzer meldete allerdings keine sechs Monate später selbst Insolvenz an.[5]

Das Hotel am Wentowsee hat seit 2015 ebenfalls einen neuen Besitzer. Der Inhaber von Taxi Berlin, Hermann Waldner, hat das Grundstück am Seeufer gekauft, um es als Hotel und Restaurant wiederzueröffnen und mittels Wassershuttle mit seinem Hotel im Schloss Dannenwalde zu verbinden.[6]

Im Ort befindet sich auch das Haus an der Polz, das sich um suchtkranke Jugendliche kümmert.[7]

Am 11. August 2018 feierte die Gemeinde auf dem Areal des Campingplatzes Seilershof zum 20. Mal das jährliche Promenadenfest.[8]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Belege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Carsten Dräger: Zur Historie von Seilershof. Artikelserie in der Märkischen Allgemeinen, Lokalteil Gransee.
  • Lieselott Enders: Historisches Ortslexikon für Brandenburg, Teil II, Ruppin. 327 S., Weimar 1972 (im Folgenden abgekürzt als Enders, Historisches Ortslexikon Ruppin mit entsprechender Seitenzahl)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Information der Stadt Gransee über Seilershof
  2. Enders, Historisches Ortslexikon Ruppin, S. 248.
  3. Beitrag zur Statistik Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005 19.7 Landkreis Oberhavel PDF
  4. Nils Kaiser: Zelten in Seilershof am Wentowsee. In: camping-seilershof.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. Juli 2015; abgerufen am 1. August 2016.
  5. Anderson-Holding will in Elisabeth-Ruh investieren. In: Märkische Oderzeitung. 15. Januar 2013, archiviert vom Original;.
  6. Artikel in der Märkischen Oderzeitung zum Kauf des Hotels am Wentowsee durch Taxi Berlin-Chef Waldner. In: Märkische Oderzeitung. 13. März 2015, archiviert vom Original;.
  7. Haus an der Polz, abgerufen am 6. November 2022 balance-seilershof.de.
  8. Seilershof feiert Promenadenfest. In: Märkische Oderzeitung. 13. August 2018 (moz.de).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Seilershof – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien