Seleukeia (byzantinisches Thema)

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Das Thema von Seleukeia (Vorlage:ELSalt, thema Seleukeias) war ein byzantinisches Thema an der südöstlichen Küste Kleinasiens (heutige Türkei), dessen Hauptstadt Seleukeia (heutiges Silifke) war.

Geschichte

In der Spätantike war der Hafen von Seleukia am Kalykadnos der Haupthafen der Provinz Isaurien und Sitz des Comes Isauriae.[1] Im 8. Jahrhundert war hier zuerst ein Tourmarch und später ein Droungarios des Themas der Kibyrrhaioten stationiert.[1][2] Im frühen 9. Jahrhundert erscheint Seleukeia als Kleisoura (ein Grenzkommando), das von den großen byzantinischen Themen der Kibyrrhaioten, dem Thema von Anatolien, dem Thema von Kappadokien und dem Mittelmeer lag und direkt an das Abbasidenkalifat in Kilikien angrenzte.[3][4] Den arabischen Geographen Qudamah ibn Ja'far und Ibn Chordadhbeh umfasste die kleisoura von Seleukeia im 9. Jahrhundert noc zehn andere Festungen und verfügte über 5000 Soldaten, von denen 500 beritten waren.[3][4]

Die kleisoura wurde unter der Regentschaft von Romanos I. (regierte 920–944) zu einem vollwertigen Thema erhoben, wahrscheinlich zwischen 927 und 934.[3][4][5] Dem Werk De Thematibus des Kaiser Konstantin VII. (regierte 913–959) zufolge war das Thema in zwei Bezirke gespalten, einen an der Küste und einen im Hinterland.[4]

Nach der Schlacht von Manzikert fiel die Region den Seldschuken in die Hände. Zu dieser Zeit wurde das Innere des Themas hauptsächlich von Armeniern besiedelt, die dort im vergangenen Jahrhundert angesiedelt worden waren.[6] Im Jahr 1099/1100 eroberten die Byzantiner die Region zurück und befestigten Seleukeia und Korykos stark. Seleukeia wurde der Sitz eines (Doux). Es blieb bis kurz nach 1180 eine byzantinische Provinz, als es vom Königreich Kleinarmenien erobert wurde.[1][7]

Literatur

  • Alexander Kazhdan (Hrsg.): The Oxford Dictionary of Byzantium. 3 Bände. Oxford/ New York 1991.
  • Friedrich Hild, Hansgerd Hellenkemper: Tabula Imperii Byzantini. Band 5: Kilikien und Isaurien. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1990, ISBN 3-7001-1811-2.
  • Nicolas Oikonomides: Les Listes de Préséance Byzantines des IXe et Xe Siècles. Editions du Centre National de la Recherche Scientifique, Paris 1972.
  • A. Pertusi: Constantino Porfirogenito: De Thematibus. Biblioteca Apostolica Vaticana, Rom 1952.

Einzelnachweise

  1. a b c Kazhdan: The Oxford Dictionary of Byzantium. 1991, S. 1866.
  2. Hild, Hellenkemper: Tabula Imperii Byzantini. Band 5: Kilikien und Isaurien. 1990, S. 45, 47, 403.
  3. a b c Hild, Hellenkemper: Tabula Imperii Byzantini. Band 5: Kilikien und Isaurien. 1990, S. 403.
  4. a b c d Pertusi: Constantino Porfirogenito: De Thematibus. 1952, S. 147–148.
  5. Oikonomides: Les Listes de Préséance Byzantines des IXe et Xe Siècles. 1972, S. 250.
  6. Hild, Hellenkemper: Tabula Imperii Byzantini. Band 5: Kilikien und Isaurien. 1990, S. 62, 403.
  7. Hild, Hellenkemper: Tabula Imperii Byzantini. Band 5: Kilikien und Isaurien. 1990, S. 67–74, 403.