Sender Frohser Berg

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Sender Frohser Berg
Magdeburg 10
Bild des Objektes
Datei:Frohser Berg Sendeanlagen.JPG
Basisdaten
Ort: Frohser Berg bei Schönebeck (Elbe)
Land: Sachsen-Anhalt
Staat: Deutschland
Höhenlage: 104 m ü. NN
Koordinaten: 52° 2′ 11,7″ N, 11° 39′ 55,9″ O
Verwendung: Fernmeldeanlage, Rundfunksender
Zugänglichkeit: Sendeanlage öffentlich nicht zugänglich
Besitzer: Deutsche Funkturm
Daten zur Sendeanlage
Turm/Mast 1
Höhe: 24 m
Bauzeit: 1959
Betriebszeit: seit 1959


Turm/Mast 2
Höhe: 156 m
Bauzeit: 1995–1996
Betriebszeit: seit 1996
Wellenbereich: UKW-Sender
Rundfunk: UKW-Rundfunk
Sendetypen: DAB, Mobilfunk, Richtfunk
Positionskarte
Sender Frohser Berg (Sachsen-Anhalt)
Sender Frohser Berg (Sachsen-Anhalt)
Sender Frohser Berg
Lokalisierung von Sachsen-Anhalt in Deutschland

Der Sender Frohser Berg befindet sich im Stadtteil Frohse der Stadt Schönebeck (Elbe) in Sachsen-Anhalt. Er wird für Rundfunkprogramme und Fernmeldedienste genutzt. Eigentümer des Funkturms ist die Deutsche Funkturm GmbH.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Sendeanlage befindet sich auf dem 115,5 Meter hohen Frohser Berg, dessen Gebiet sich über drei Gemarkungen erstreckt und fünf Kilometer Luftlinie vom Schönebecker Stadtzentrum entfernt ist. Die Anlage ist auf der Schönebecker Gemarkung Frohse auf einer Höhe von 112 Metern errichtet worden. Das Grundstück ist etwa 700 m² groß.

Gebäude und technische Anlagen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als erstes Gebäude der Funkstation wurde am 30. Juni 1959 der so genannte A-Turm fertig gestellt. Es ist ein rechteckiger, 25 Meter hoher Typenbau. Zu Zeiten der DDR befand sich im Turm die Bezirksrichtfunkzentrale Magdeburg der SED. Ihr Code-Name 07A1. Sie gehörte zum Schmalbandrichtfunk der SED und sicherte frei von Einrichtungen der Deutschen Post Fernsprech- und Fernschreibverbindungen zwischen dem Zentralkomitee, den Bezirks- und Kreisleitungen der Partei. Parallel dazu integrierte sich in den 1960/70er Jahren die NVA in das Netz und stellte Verbindungen zu einer Vielzahl von Sonderobjekten, einschließlich den Bezirkseinsatzleitungen, her. Dazu waren im Turm, entsprechend der Anzahl zu betreibender Verbindungen Richtfunkgerätesätze sowie die erforderliche Fernsprech- und Fernschreibvermittlungstechnik, installiert. Der Turm wurde von bewaffneten Angehörigen der Deutschen Volkspolizei bewacht. Das Betriebspersonal waren Angestellte der Partei, ausgebildet in der Regel an einer Lehreinrichtung der Partei in Brandenburg. Per 1. Januar 1984 wurde das Netz an die Deutsche Post übergeben. Eine Vielzahl von Richtfunkkanäle wurde gegen Gebühren bis zum August 1990 von der NVA weiter genutzt. 1990 wurden die Verbindungen abgeschaltet. Die Telekom Deutschland übernahm den Turm und nutzte ihn weiter. 1996 errichtete die Deutsche Telekom auf dem Sendegelände einen 158 Meter hohen Stahlbetonturm als Antennenträger für die Ausstrahlung von Rundfunkprogrammen. Für die im A-Turm untergebrachten UKW-Sender wurden mehrere Kabelbrücken zum Funkturm eingerichtet.

Rundfunknutzung (Stand 2006)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die beteiligten Rundfunkanstalten Deutschlandfunk, Mitteldeutscher Rundfunk, Radio Brocken und Radio SAW strahlen ihre Programme mit Sendern unterschiedlicher Leistungsstärke zwischen 1,5 und 20 kW aus und benennen auch den Sendestandort unterschiedlich.

  • Der Deutschlandfunk sendet auf 102,0 MHz mit einer Leistung von 20 kW und benutzt die Senderkennung „Magdeburg“.
  • Der Mitteldeutsche Rundfunk („Magdeburg, Frohser Berg“) überträgt mit MDR Aktuell und MDR Sputnik zwei Programme: Aktuell auf 91,1 MHz mit 2 kW und Sputnik auf 105,2 MHz mit 1,5 kW.
  • Radio Brocken („Magdeburg“) strahlt sein Programm auf 105,7 MHz mit einer Leistung von 15 kW aus.
  • Radio SAW („Schönebeck“) nutzt die Frequenz 100,1 MHz und sendet mit ebenfalls mit 20 kW.

Technische Details[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Analoger Hörfunk (UKW)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beim Antennendiagramm sind im Falle gerichteter Strahlung die Hauptstrahlrichtungen in Grad angegeben. In UKW werden folgende Programme ausgestrahlt:

Frequenz 
(MHz)
Programm RDS PS RDS PI Regionalisierung ERP 
(kW)
Antennendiagramm
rund (ND)/gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/vertikal (V)
91,1 MDR Aktuell __MDR__ AKTUELL_ D3D5 2 D (340°-220°, 250°-290°, 310°-320°) H
100,1 Radio SAW _S_A_W__ _S*A*W__ D3D9, 
D5D9 (regional)
Magdeburg/Altmark 20 ND H
102,0 Deutschlandfunk __Dlf___ D210 20 ND H
105,2 MDR Sputnik SPUTNIK_ D3D4 1,5 D (150°-100°) H
105,7 Radio Brocken _BROCKEN D3D8 15 D (60°-30°) H

Digitaler Hörfunk (DAB)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

DAB wurde bis September 2012 in vertikaler Polarisation und im Gleichwellenbetrieb mit anderen Sendern ausgestrahlt. Die Einstellung des Sendebetrieb auf dem DAB-Kanal 12C erfolgte aufgrund der Aufschaltung des DAB-Kanal 11C und Leistungserhöhung am Senderstandort Magdeburg (Burg-Kapaunberg). Über diesen neuen, im Norden von Magdeburg gelegenen Sender, werden die bisher im DAB-Altnetz ausgestrahlten Radioprogramme des Mitteldeutschen Rundfunks und der privaten Radioanbieter mit einer Sendeleistung von 10 kW ERP gesendet.

ehemaliger DAB-Multiplex im abgeschalteten DAB-Altnetz Kanal 12C
Block Programme
(Datendienste)
ERP 
(kW)
Antennen- diagramm
rund (ND),
gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/
vertikal (V)
Gleichwellennetz (SFN)
12C 
Sachsen-Anhalt 1 
(D__00013)
DAB-Block der Deutschen Telekom : 1 D V Brocken, Kulpenberg, Naumburg, Schönebeck (Elbe), Wittenberg, Zeitz

Ehemaliges analoges Fernsehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis zur Umstellung auf DVB-T wurden folgende Programme in analogem PAL gesendet:

Kanal Frequenz 
(MHz)
Programm ERP
(kW)
Sendediagramm
rund (ND)/
gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/
vertikal (V)
26 511,25 MDF.1 4 D H

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]