Sensebezirk

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Sensebezirk
Sensebezirk
Sensebezirk
Basisdaten
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Freiburg Freiburg (FR)
Hauptort: Tafers
BFS-Nr.: 1006
Fläche: 265,26 km²
Höhenbereich: 482–2238 m ü. M.
Einwohner: 45'643[1] (31. Dezember 2022)
Bevölkerungsdichte: 172 Einw. pro km²
Website: www.sensebezirk.ch
Karte
Karte von Sensebezirk
Karte von Sensebezirk

Der Sensebezirk (französisch District de la Singine, Freiburger Patois le dichtri de la Chindzena/?) ist einer der sieben Bezirke im Kanton Freiburg in der Schweiz und der einzige rein deutschsprachige dieser Bezirke.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Benannt ist er nach dem Fluss Sense, der den Grossteil seiner östlichen Grenze zum Kanton Bern bildet. Auch die Ärgera (französisch Gérine) und die Galtera (französisch Gottéron) durchfliessen den Sensebezirk, ihre Quellen befindet sich, wie auch die der Sense, im Senseoberland. Dieses befindet sich im südlichen Teil des Bezirks und gehört zu den Freiburger Voralpen. Norden und Westen dagegen sind dicht besiedelt und gehören zu den Agglomerationen Bern oder Freiburg.

Der tiefste Punkt des Sensebezirks befindet sich an der Saane bei der Gemeinde Bösingen auf 486 m ü. M. und der höchste Punkt in der Gemeinde Plaffeien auf dem Schafberg mit 2235 m ü. M..

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwischen dem 7. und 8. Jahrhundert begannen die Alemannen mit der Besiedlung der Region und waren Träger der Germanisierung und des Landausbaus durch Rodung im Südosten des heutigen Kantons. Stellenweise überschritten sie die Saane.

Die Region Sense wurde 1076 erstmals als Sensuna erwähnt und ist seit der Neuaufteilung der ehemaligen vier Stadtpanner ein eigener Bezirk. Der Sensebezirk gehörte bis zum Ancien Régime grösstenteils zum Aupanner und damit zum Hoheitsgebiet der Republik Freiburg (Respublicas Friburgensis). Der Sensebezirk hat auch einen eigenen Dialekt, der als Senslerdeutsch bezeichnet wird.

Der Oberamtmann des Sensebezirks (Regierungsstatthalter) heisst Manfred Raemy. Der Oberamtmann wird alle fünf Jahre vom Volk gewählt. Er ist verantwortlich für die öffentliche Ordnung und hat dazu die Instrumente «Feuerwehr» und «Polizei» zur Verfügung. Er wacht zudem über das gute Funktionieren der Gemeinden (Rekursinstanz für Entscheid der Gemeinde) und ist administratives Organ für die Jagd, Fischerei und die Verwaltung der Hunde. Der Oberamtmann stellt zudem Strafbefehle aus (Bereiche Verkehrsdelikte und Baupolizei).

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Sensebezirk hat 45'643 Einwohner (Stand: 31. Dezember 2022). Damit ist er der drittgrösste Bezirk des Kantons. Die Bevölkerungsdichte liegt mit 172 Einw./km² unter dem kantonalen Durchschnitt.

Bevölkerungsentwicklung 1900–2010[2]
Gemeinde 1900 1910 1920 1930 1940 1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010
Alterswil 1365 1511 1592 1560 1664 1613 1607 1532 1538 1700 1881 1929
Bösingen 1438 1662 1791 1876 1887 2008 2091 1729 1808 2606 3117 3286
Brünisried 404 431 430 438 434 424 397 404 430 457 561 640
Düdingen 3453 3956 4160 3259 3634 4033 4248 4932 5572 6356 6712 7325
Giffers 683 661 650 690 768 770 812 1084 1185 1363 1393 1420
Heitenried 748 811 819 758 886 833 771 791 761 905 1101 1290
Oberschrot 612 682 658 707 733 761 715 728 708 849 1006 1136
Plaffeien 1124 1315 1364 1367 1466 1449 1352 1448 1453 1650 1938 1911
Plasselb 467 509 508 518 560 676 671 648 732 913 980 1 013
Rechthalten 1088 1178 1206 1080 1118 1016 1015 878 862 958 1025 1085
St. Antoni 1523 1659 1705 1615 1628 1652 1574 1517 1570 1725 1924 1925
St. Silvester 596 604 654 660 766 761 639 681 796 830 955 922
St. Ursen 982 1067 1105 1073 1085 1139 1017 1027 1003 1066 1162 1251
Schmitten 1461 1378 1576 1694 2289 2515 2819 3280 3801
Tafers 964 1280 1267 1436 1463 1570 1621 2021 2263 2324 2627 2851
Tentlingen 416 402 418 376 407 469 498 598 747 899 1 147 1218
Ueberstorf 1515 1476 1638 1688 1642 1721 1536 1552 1656 1858 2115 2367
Wünnewil-Flamatt 1160 1542 1834 1964 1963 2153 2549 4016 3774 4211 4916 5322
Zumholz 230 246 259 275 303 268 253 259 240 316 459 421
Sensebezirk 18'768 20'992 22'058 22'801 23'785 24'892 25'060 28'134 29'613 33'805 38'299 41'113

Gemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum Sensebezirk gehören 15 Gemeinden.
Stand: 1. Januar 2021

Wappen Name der Gemeinde Einwohner
(31. Dezember 2022)
Fläche
in km² [3]
Einwohner
pro km²
Bösingen 3339 14,32 233
Brünisried 694 3,25 214
Düdingen 8793 30,76 286
Giffers 1710 5,22 328
Heitenried 1419 9,13 155
Plaffeien Plaffeien 3619 66,53 54
Plasselb 1038 18,16 57
Rechthalten 1135 7,30 155
Schmitten (FR) 4262 13,49 316
St. Silvester 1017 7,04 144
St. Ursen 1431 15,72 91
Tafers Tafers 7805 41,35 189
Tentlingen Tentlingen 1336 3,61 370
Ueberstorf 2404 16,11 149
Wünnewil-Flamatt 5641 13,27 425
Total (15) 45'643 265,26 172

Veränderungen im Gemeindebestand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1860: Namensänderung von SchrickschrotSt. Antoni
  • 1962: Namensänderung von GrossbösingenBösingen

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Sensebezirk – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Moritz Boschung: Sense. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  • Sensebezirk 1848–1998 – zum 150jährigen Bestehen des Sensebezirks im Kanton Freiburg (= Deutschfreiburger Beiträge zur Heimatkunde. Band 64). Hrsg. vom Deutschfreiburger Heimatkundeverein und von den Sensler Gemeinden. Freiburg 1998.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  2. Statistisches Jahrbuch des Kantons Freiburg – 2012 (Memento des Originals vom 17. Juni 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.fr.ch (PDF-Dokument), von Januar 2012, Amt für Statistik des Kantons Freiburg
  3. Bundesamt für Statistik Generalisierte Grenzen 2020.