Sequana Capital

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Sequana Capital
Rechtsform S.A.[1]
ISIN FR0011352590
Gründung 2000
Sitz Paris 8. Arrondissement, Frankreich
Leitung Pascal Lebard
Mitarbeiterzahl 14 000
Umsatz 4,2 Mrd. Euro (2004)
Website www.sequana.com

Sequana ist eine Holding, die 2005 von der Gruppe Banque Worms (Frankreich) gegründet wurde. Der Geschäftssitz ist in der Av. Montaigne im 8. Arrondissement (Paris).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Unternehmen Maison Worms & Cie wurde 1848 gegründet und war u. a. auf die Einfuhr von Kohle spezialisiert. Als Worms sich 1928 diversifizierte, wurden auch Bankgeschäfte aufgenommen, die 1964 zur Gründung der Banque Worms führten.

1948 stoppte Worms seine Aktivitäten in der Kohleeinfuhr und beteiligte sich an der Gründung von Antar. 1971 stieg Worms ins Seegeschäft ein und gründete die Compagnie Navale Worms.[2] 1996 wurde Worms zur einzigen an der Börse notierte Holding. Im folgenden Jahr versuchte die Unternehmensgruppe Pinault eine Übernahme[3] von Worms, das jedoch durch die Hauptaktionäre von Worms (Gründerfamilie, AGF) beendet wurde. 1999 übernahm Worms & Cie Arjomari Prioux und begann eine Neuorientierung von Arjowiggins Appelton, die im folgenden Jahr durch eine OPA zu 100 % übernommen wurden. 2004 wurde Carbonless Europe in ArjoWiggins integriert.

2005 wurde Sequana Capital der offizielle Name für Gruppe „Worms & Cie“ (mit neuem Gesellschaftsvertrag). 2006 tauschte Worms mit dem Unternehmen S.G. S. Aktien (Sequana Capital hat 48.448.581 Aktien). Die Familie Agnelli (Fiat) erhöhte ihren Anteil und die Gründerfamilie Worms vermindert den ihren. 2007 wurden die Aktien von Kleinaktionären aufgekauft, um sich auf die Papierindustrie zu konzentrieren. Die Gesellschaft firmiert nun unter dem Namen Sequana.

Im Februar 2017 musste Sequana einen Antrag auf Gläubigerschutz stellen. Zu Beginn des Jahres 2019 wurde das eröffnete Insolvenzverfahren in ein Zwangsverwaltungsverfahren umgewandelt. Die Insolvenz resultierte aus einer Rechtsstreitigkeit mit British American Tobacco (BAT), der die Einleitung von Chemikalien in US-amerikanische Flüsse in den 1950er bis 1970er Jahren im Zuge der Papierherstellung zugrunde liegt. Eine ehemalige Tochter Sequanas forderte in diesem Zusammenhang Dividenden zurück, die es in den Jahren 2008 und 2009 an Sequana ausgezahlt hatte. Sequana wurde zu einer Zahlung von 138,5 Millionen US-Dollar an BAT verurteilt und soll vollständig abgewickelt werden.[4][5][6]

Struktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sequana umfasst zwei Industriegruppen

Sequana hält noch einige andere Beteiligungen außerhalb der Papierindustrie (nicht börsennotiert):

  • Antonin Rodet, (100 %), Handel und Erzeugung von Weinen aus Burgund.
  • Permal Group, (1 %), Weltführer in der Verwaltung von alternativen Fonds.

Leitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufsichtsrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Président: Tiberto Ruy Brandolini d’Adda.
  • Vice-Président: Laurent Mignon.
  • Membres du Conseil: Jean-François Lequoy (représentant des AGF), Paul Barnaud, Gianluigi Gabetti, Daniel Winteler (représentant d'IFIL), Pierre Martinet, Alessandro Potestà, Nicholas Clive Worms (Worms 1848).

Vorstand|Direktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Directeur Général: Pascal Lebard (ehemaliger Direktor für die Beteiligungen bei Exor/Groupe Agnelli).
  • Direktor für die Öffentlichkeitsarbeit: Pascal Bantegnie (ehemaliger Direktor für den Geschäftsbericht).

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Les Echos: „Les Agnelli détiennent moins de 50 % des titres de Sequana Capital“, 15. Dezemgere 2006, S. 26, G. M.
  • L'Expansion: „Nicholas Clive Worms, banquier d'affaires: L'héritier apprend à partager“, 5. Dezember 1996 François Lenglet.
  • La Tribune.fr: „Sequana Capital malmené malgré un résultat opérationnel en hausse de plus de 20 % en 2007“, 20. März 2008, L.T.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die S.A. wird oft fälschlich mit der Aktiengesellschaft gleichgesetzt. Ein „genauer“ Vergleich ist jedoch nur anhand der Satzungen möglich (vgl.:Société par actions).
  2. Surenchère des AGF et des Agnelli pour le contrôle de Worms. Comment une OPA en inspire une autre., Nathalie Raulin, Libération.fr, 7 octobre 1997
  3. In Frankreich wird ein solches Übernahmeangebot OPA genannt und sorgt für Aufsehen.
  4. print.de: Antalis: Voll auf Kurs trotz rauer See?, abgerufen am 16. Juni 2019
  5. printweek.com: Sequana facing potential multimillion-euro legacy court claim, abgerufen am 16. Juni 2019
  6. Independent: British American Tobacco drops and sues PwC over pollution scandal, abgerufen am 16. Juni 2019