Serrasalmus hollandi

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Serrasalmus hollandi

Serrasalmus hollandi

Systematik
Otophysa
Ordnung: Salmlerartige (Characiformes)
Familie: Sägesalmler (Serrasalmidae)
ohne Rang: Piranhas
Gattung: Serrasalmus
Art: Serrasalmus hollandi
Wissenschaftlicher Name
Serrasalmus hollandi
Eigenmann, 1915

Serrasalmus hollandi ist eine Sägesalmlerart aus dem tropischen Südamerika. Den Artzusatz hollandi wählte Eigenmann für seinen Freund William Jacob Holland, den damaligen Direktor des Carnegie Museum of Natural History.[1]

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Tiere erreichen eine maximale Standardlänge von 18,5 Zentimeter.[2] Nach Eigenmann ist die Körperform gestreckt und seitlich abgeflacht. Das dorsale und ventrale seitliche Profil ist in etwa gleich, das Rückenprofil über dem Auge jedoch etwas eingedrückt. Die Schnauze ist nur etwas stumpf, der Unterkiefer kaum vorgestreckt. Auf den Gaumen sitzen jeweils 5 gut entwickelte Zähne. Auf den Seiten befinden sich zahlreiche kreisrunde Flecken von etwa der Größe der Pupille. Ein eckiger Humeralfleck (Schulterfleck), größer als die anderen, runden Flecken, ist vorhanden. An der Basis der Schwanzflosse befindet sich ein V-förmiger Fleck. Es sind 37 gut entwickelte Serrae vorhanden.[1] Nach Jégu und Mendes Dos Santos hat Serrasalmus hollandi 76 bis 95 Schuppen auf der Seitenlinie, 20 bis 27 Serrae vor dem Beginn der Bauchflossen (Ventrale, prepelvic serrae), 7 bis 9 einfache Serrae nach den Bauchflossen (postpelvic serrae) und 1 präanalen Stachelstrahl.[3]

Auf der Schwanzflosse (Caudale) befindet sich proximal (zum Rumpf hin) bei jungen Exemplaren bis zu einer Länge von 13 cm SL ein schwarzes Band, das sich mit zunehmender Körperlänge fast über die ganze Schwanzflosse ausdehnt. Lediglich terminal (am Ende) verbleibt ein farblos durchsichtiges (hyalines) Band.[4]

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Serrasalmus hollandi kommt im Amazonas- und Rio Madeira-Stromgebiet vor.[6] Ein Vorkommen in Guayana ist ungewiss.[2] Typenfundort ist Rio Guaporé bei Maciél, Brasilien.[6]

Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Über die Lebensweise von Serrasalmus hollandi ist nur wenig bekannt. Nach einer Felduntersuchung kommt die Art oft in trüben, mit hoher Sedimentfracht beladenen Flüssen vor, die in den Anden entspringen.[7] Nach einer Fachpublikation ist Serrasalmus hollandi ein Allesfresser, im Magen fand sich eine Mischung aus Fischschuppen und -flossen sowie pflanzliches Material.[8]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gallo-Cardozo, F., Careaga, M. & Carvajal-Vallejos, F.M. (2023): Redescription of the Сommon but Poorly Known Piranha Dulce Serrasalmus hollandi (Serrasalmidae) from the Upper Madeira River. Journal of Ichthyology, 63: 1005–1024.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b C. H. Eigenmann (1915): The Serrasalminae and Mylinae. In: Annals of the Carnegie Museum. S. 251–252. Online
  2. a b Serrasalmus hollandi auf Fishbase.org (englisch)
  3. M. Jégu, G. Mendes Dos Santos: Mise au point à propos de Serrasalmus spilopleura Kner, 1858 et réhabilitation de S. maculatus Kner, 1858 (Characidae : Serrasalminae). 2001. In: Cybium, International Journal of Ichtyology Vol. 25, Nr. 2, S. 135. (Online)
  4. J. Sarmiento, R. Bigorne, F. M. Carvajal-Vallejos, M. Maldonado, E. Leciak, T. Oberdorff: Peces de Bolivia/Bolivian fishes., IRD-Biofresh. (Description of a new Serrasalmus species, Serrasalmus odyssei n. sp. Online)
  5. Serrasalmus hollandi in Oregon Piranha Exotic Fish Exhibit, Sutherlin, Oregon. Updated 10. Dezember 2015, Online bei opefe.com
  6. a b Serrasalmus hollandi im Catalog of Fishes (englisch)
  7. Institut de Recherche Pour le Développement: Present-day Species Of Piranha Resulted From Marine Incursion Into Amazon Basin. ScienceDaily, 14. Dezember 2007. (Online).
  8. B. Speers-Roesch, J. L. Robinson, A. L. Val, V. M. F. Almeida-Val, W. R. Driedzic: Interspecific dietary diversity has little influence on pathways of glucose metabolism in liver and heart of piranhas and pacus (family Serrasalmidae). In: Hydrobiologia, 2017, 789, S. 107–121. (Online)